Das mit dem Wasserschutz ist so eine Sache. Es gibt viele gute Ideen, an Mitstreitern fehlt es aber doch zuweilen. So etwa beim Projekt "Wasserschutzbrot", das im Juli 2017 in Herbstadt gestartet wurde, aber dann doch kein erfolgreiches Ende fand. Landwirte wären bereit gewesen, aber Bäcker seien nicht gefunden worden, erklärte Christian Guschker von der Regierung von Unterfranken bei der Lenkungsgruppensitzung der Grabfeldallianz im Sportheim in Ipthausen.
Beim Projekt Wasserschutzbrot verzichten die Landwirte auf die dritte Düngung, die dem Korn zwar besonders viel Eiweißgehalt verleiht, aber auch meist nicht aufgebraucht wird. Die Düngerreste gelangen dann ins Grundwasser. "Wir sind auf Partner angewiesen", betonte Guschker, der in Begleitung von Dr. Anne-Kathrin Jackel gekommen war. Einen Partner zur Entwicklung von Modellprojekten hofft Guschker auch in der Grabfeldallianz zu finden. Im Grabfeld laufe zwar schon eine ganze Menge, so der Fachmann, beim Thema "Bildung für nachhaltige Entwicklung" könnte man aber noch etwas draufsatteln. Dieser Aktionsbereich richtet sich vor allem an Kindergärten und Schulen. Guschker kann sich vorstellen, flächendeckend "Wasser-Kitas" und "Wasserschulen" mit den entsprechenden Materialien auszurüsten. Ein Vorschlag, über den man sich in der Lenkungsgruppe Gedanken machen will.
Bodensituation in Unterfranken ist problematisch
Alle Anstrengungen der "Aktion Grundwasserschutz" bündeln sich in dem Ziel einer nachhaltigen Regionalentwicklung. Denn die Situation in Unterfranken ist wegen sehr geringem Niederschlags, wenig Grundwasserneubildung und fehlender Verdünnung wegen der schlechten Filterwirkung der flachen Böden problematisch, weil dadurch auch der Nitrateintrag aus der Landwirtschaft höher ist als anderswo. Deswegen geht es der Regierung von Unterfranken auch in vier Aktionsbereichen schwerpunktmäßig darum, Bewusstsein zu schaffen sowie die Bildung für nachhaltige Entwicklung, nachhaltige Landbewirtschaftung und Regionalentwicklung und nachhaltige Daseinsvorsorge in punkto Wasser zu fördern. Zumal laut Untersuchungen in 20 bis 30 Jahren die Quellenschüttungen der Wasserversorgungen deutlich zurückgehen werden.
Guschker erinnerte an die bereits in Bad Königshofen laufende Kooperation mit den Kirchen. Auch Vertreter der herkömmlichen Landwirtschaft würden sich etwa durch die Anlegung von Uferrandstreifen engagieren. "Es tut sich was, aber es dauert halt lang", so Gruschke weiter. Wichtige Punkt waren auch die boden:ständig-Aktionen am Sulzfelder Badesse und im Haubachtal, die Kooperation Nitratsanierung im Trinkwassereinzugsgebiet Haubachtal und der Ersatz von Biogas-Mais durch Wildpflanzen auf einzelnen Flächen. Beim nächsten Wasserforum am 18. März in Würzburg wird Sulzfelds Bürgermeister Jürgen Heusinger auch ein Referat halten.