
Es kommt Bewegung in die Behördenverlagerung nach Bad Königshofen. Seit kurzem gibt es eine Mietanfrage des IMBY (Immobilien Freistaat Bayern), gesucht wird ein vorübergehendes Domizil für die Bearbeitungsstelle des Finanzamts Nürnberg Süd in Bad Königshofen für mindestens fünf Jahre mit der Option auf Verlängerung.
Wie die Geschäftsstellenleiterin von Bad Königshofen, Elisa Sperl, bestätigte, soll die Behördenverlagerung in Bayern bis 2025 abgeschlossen sein. Bereits als Finanzminister hat Markus Söder 2015 umfangreiche Behördenverlagerungen angestoßen. Als Heimatminister war er federführend bei der Verlagerung verantwortlich und hat auch auf Drängen von Landrat Thomas Habermann und politischen Vertretern der Verlagerung von rund 50 Arbeitsplätzen nach Bad Königshofen nach einigem Zögern zugestimmt. Eigentlich war Bad Neustadt sein Favorit. Bis 2025 sollen insgesamt 64 Verlagerungen von Ämtern und staatlichen Stellen ins ländliche Gebiet abgeschlossen sein, um strukturschwache Räume zu stärken und das Ballungszentrum München zu entlasten. Dabei soll niemand gegen seinen Willen wechseln müssen, versicherte Söder.
Es geht um eine Perspektive für die Mitarbeiter
Bekanntlich ist ein Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses geplant, allerdings hat es einige Verzögerungen und Proteste (wir berichteten) gegeben. So musste ein Bürgerentscheid über das Schicksal des alten Krankenhauses ausgerichtet werden. Um den Mitarbeitern eine greifbare Perspektive zu geben, soll jetzt ein Objekt angemietet werden, solange die Planung und die Bauzeit dauern.
Wie zu hören war, werden gerade die Mittel für den Architektenwettbewerb beantragt, erst wenn dieser abgeschlossen ist und ein annehmbarer Entwurf für den wahrscheinlich U-förmigen Bau vorliegt, kann der Bauantrag genehmigt und Ausschreibungen vorgenommen werden. Bis zur Fertigstellung werden noch einige Jahre vergehen, solange will die Behörde nicht warten.

Gesucht wird eine Nutzfläche von 700 bis 1286 Quadratmeter
Die IMBY ist ein kaufmännisch eingerichteter Staatsbetrieb des Freistaates Bayern mit Sitz in München. Sie untersteht der Rechts- und Fachaufsicht des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr. Sie sucht nun Büroräume und wird dabei von der Bad Königshöfer Verwaltung und vom Bürgermeister unterstützt. Gebraucht wird eine Nutzfläche von rund 700 bis 1286 Quadratmeter, die Räume, wenn es mehrere sind, sollten zwischen 12 und 48 Quadratmeter betragen, dazu kommen die notwendigen Verkehrsflächen und sanitären Anlagen. Es müssen auch einige Grundbedingungen erfüllt sein. Das Mietobjekt muss den geltenden gesetzlichen, öffentlich-rechtlichen und technischen Anforderungen entsprechen hinsichtlich Nutzungsgenehmigung, Brandschutz und Verkehrssicherheit.
Wie die IMBY mitteilt, müssen die Räume den allgemeinen Anforderungen an Büroräume entsprechen und über ausreichende Beleuchtung und Deckenhöhe, Belüftungsmöglichkeiten und Heizung verfügen. Wie bei allen öffentlichen Gebäuden werden Barrierefreiheit und ein Energieausweis gefordert. Die Räume müssen alle zwingend an das Datennetz angebunden oder anbindbar sein (Kabel), vier Steckdosen und zwei LAN-Anschlüsse pro Arbeitsplatz haben und mit dem Serverraum verbunden sein, außerdem muss pro Arbeitsplatz ein Telefonanschluss vorhanden sein.
Stadt hat einige Objekte im Visier
Als Mietbeginn wird "alsbald" genannt, es ist aber klar, dass es in der Stadt momentan kein Mietobjekt gibt, dass schon jetzt diesen Anforderungen genügt. Alle in Frage kommenden Objekte müssten erst aufgerüstet werden, die Stadt hat einige im Blick. Realistisch wäre laut Sperl das zweite Quartal im nächsten Jahr. Es ist nicht daran gedacht, den Neubau abzusagen. Auf der Homepage der Stadt unter https://www.badkoenigshofen.rhoen-saale.net/internet/index.php ist das Exposé einzusehen, es gibt auch einen Aushang am Rathaus.