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Bad Königshofen
Fernwasser fürs Grabfeld: Was machte Minister Glauber bei Landrat Habermann?
Landrat Thomas Habermann ist überzeugt davon, dass Umweltminister Thorsten Glauber sehr intensiv an einer Lösung arbeitet.
Auch nach dem Besuch von Umweltminister Thorsten Glauber bei Landrat Thomas Habermann gibt es noch mehr Fragen als Antworten hinsichtlich der angestrebten Fernwasserversorgung.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/DPA | Auch nach dem Besuch von Umweltminister Thorsten Glauber bei Landrat Thomas Habermann gibt es noch mehr Fragen als Antworten hinsichtlich der angestrebten Fernwasserversorgung.
Michael Petzold
 |  aktualisiert: 09.02.2024 07:59 Uhr

Tatsächlich entschieden ist noch nichts, auch wenn Landrat Thomas Habermann nach einem Gespräch mit Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber feststellt, dass der Bedarf für eine Fernwasserversorgung des Grabfelds mittlerweile für den Minister außer Diskussion stehe. Allerdings warte aber noch ein langer Weg, auf dem man zügig voranschreiten wolle, so der Landrat weiter im Gespräch mit dieser Redaktion.

Gut 50 Millionen Euro wird der Anschluss von Rhön-Grabfeld an die Fernwasserversorgung kosten 

Der Bedarf für einen Anschluss sei so dringend, dass man sehr zeitnah agieren müsse. Wobei unter zeitnah nicht Wochen und Monate gemeint sind, sondern wenige Jahre, wie Habermann konkretisierte. Auf gut 50 Millionen Euro an Kosten wird das Projekt geschätzt. Eine Dimension, die einen Beschluss durch die Ministerrunde notwendig macht. Geplant werden soll nicht allein für das Grabfeld, sondern für den gesamten Landkreis Rhön-Grabfeld und möglicherweise auch darüber hinaus, wobei eine erste Leitung nach Bad Königshofen führen soll und weitere dann zu den Wasserzweckverbänden sowie Bad Neustadt und Mellrichstadt.            

In ganz Bayern macht sich ein Trend zu sinkenden Grundwasserständen bemerkbar

An dem gut eineinhalbstündigen Gespräch am Donnerstagnachmittag im Landratsamt in Bad Neustadt nahmen unter anderem auch der Vorsitzende der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO), Dr. Heinz Köhler, FWO-Verbandsdirektor Markus Rauh, die Leiterin des Wasserwirtschaftsamtes Bad Kissingen, Birgit Imhof und Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling als Vorsitzender der Arge Wasser teil.

Die Arbeitsatmosphäre beschreibt Habermann als sehr gut und aufgeschlossen. Zudem zeigte er sich davon überzeugt, dass Minister Glauber sehr intensiv an einer Lösung arbeite. Bayernweit habe sich der Trend nach sinkenden Grundwasserständen aufgrund des Klimawandels verfestigt. Der Hotspot liege aber hier im Grabfeld im nordöstlichen Unterfranken. 

Nach dem Treffen mit Minister Glauber bleiben noch viele Fragen offen

Auch nach dem Treffen bleiben noch viele Fragen offen, wie etwa die Finanzierung. Für Habermann ist klar, dass hier die bestehenden Systeme nicht ausreichen, um dieser großen Aufgabe gerecht zu werden. Vielmehr brauche es eine Sonderregelung durch die Staatsregierung.

Schon mehrfach hatte Habermann in der Vergangenheit betont, dass man die Bürger nicht über Gebühr belasten könne. Schließlich gehe es darum, eine komplette Region widerstandsfähiger zu machen. Niemand könne wissen, wie sich der Klimawandel auf die hiesige Region auswirken werde. Es könne ohne weiteres sein, dass sich Bad Neustadt in zehn Jahren in einer ähnlichen Situation befinde wie das Grabfeld heute schon.        

Auch bei der Fernsehsendung „Jetzt red I“ in Kleineibstadt im vergangenen September beschäftigte sich Umweltminister Thorsten Glauber mit der Sicherung der Trinkwasserversorgung im Landkreis.
Foto: Hanns Friedrich | Auch bei der Fernsehsendung „Jetzt red I“ in Kleineibstadt im vergangenen September beschäftigte sich Umweltminister Thorsten Glauber mit der Sicherung der Trinkwasserversorgung im Landkreis.

Weiterhin keine konkreten Aussagen gibt es dazu, wann die Planungen beginnen können, wobei Habermann aber davon ausgeht, dass in absehbarer Zeit ein Startschuss erfolgen wird. Ebenfalls ist noch keine Entscheidung darüber gefallen, wer die Leitung bauen soll. Möglich wäre laut Landrat Habermann, dass die Fernwasserversorgung Oberfranken oder einer der Verbände diese Aufgabe übernimmt.     

 
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  • G. Z.
    Man könnte denken, dass es für den Landrat kein wichtigeres Thema als das Trinkwasser im Drittel seines Land- und Wahlkreises im Grabfeld gibt. Die MainPost berichtet heute über die Haushaltsberatungen in allen Gremien und Ausschüssen des Landkreises. Das Wort Trinkwasser kommt im gesamten Text beim Bericht in allen Ausschüssen noch nicht einmal vor. Wenn der Landrat letztes Jahr für 1,5 Mio Planungskosten für die Kreuzbergstraße einplanen konnte, dann stellt sich die Frage, warum im Kreishaushalt nicht mindestens ein Vielfaches davon für das Grabfelder Trinkwasser eingeplant wird. Wenn 11 Mio fürs Schülerheim drinn sind, dann sollte doch das gleiche fürs Trinkwasser möglich sein. Die Trasse aus dem nahen Thüringen hatte BaurConsult mit 26 Mio beziffert. Na das kann der Landkreis doch schaffen. Die 50 Mio aus Oberfranken, die schafft er nie! Aber gar nix machen und einplanen? Na ja, er will ja keine Wiederwahl mehr. Da wirds nix mit Trinkwasserdenkmal. Also lieber wieder Kreuzberg!
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  • U. S.
    Wir brauchen das Wasser jetzt und zu einem Preis den man sich leisten kann!
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  • G. Z.
    Was kam nun raus aus dem Gespräch in München? Konkret gab es überhaupt keine belastbare Aussage. Schade. "...so dringend, dass man sehr zeitnah agieren müsse. Wobei unter zeitnah nicht Wochen und Monate gemeint sind, sondern wenige Jahre"... wie Habermann konkretisierte. Ist das konkretisiert? Wenige Jahre - letztes Jahr 2022 waren das noch fünf Jahre. Ein Jahr weniger , weil wir nun 2023 schreiben - wären also vier Jahre. Kommt schon recht nah. Aber konkret genannt wurde nur: "entschieden ist noch nichts" . Also nur Zeit verstrichen. Erreicht hat man angesichts des nahenden Sommers nix. Ohne Zweifel mit der Leitung aus dem nahen Thüringen, wäre es einfacher zu bauen und damit auch einfacher zu finanzieren. Die Entfernung, die zu überbrücken wäre ist wesentlich geringer. Aber man träumt von München! Ein Jahr vorbei, ohne dass die "Ministerrunde" hier das Grabfeldthema überhaupt zur Sprache, geschweige denn zur Abstimmung gebracht hätte. Alles nur heiße Luft! Erreicht wurde nix.
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