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Salz
Fasching und Musik: Wie viel Veranstalter in der Rhön an Gema-Gebühren zahlen müssen
Die Gema-Gebühren sind in den letzten Jahren immer wieder angestiegen. Welche Summe zwei Veranstalter aus Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen zahlen müssen.
Überall wo Musik bei Veranstaltungen abgespielt wird, kassiert die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, kurz Gema, Gebühren. 
Foto: Daniel Peter | Überall wo Musik bei Veranstaltungen abgespielt wird, kassiert die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, kurz Gema, Gebühren. 
Kai Kunzmann
 |  aktualisiert: 03.03.2025 02:34 Uhr

Die "fünfte Jahreszeit" ist im vollen Gange. Prunksitzungen oder Faschingsumzügen laden zum gemeinsamen Feiern ein. Da gehört selbstverständlich Musik dazu. Doch immer häufiger sehen sich Faschingsvereine mit einer unerwarteten Belastung konfrontiert: Teils hohe Gebühren, die für die Musiknutzung bei öffentlichen Veranstaltungen fällig werden.

Denn bei jedem Lied, das im öffentlichen Raum abgespielt wird, sammelt die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, kurz Gema, im Namen von Musikschaffenden Geld ein. Die Einnahmen verteilt die Gesellschaft an Künstlerinnen und Künstler, deren Rechte sie vertritt. 

Bereits in den letzten Jahren hatten die anfallenden Gebühren dazu geführt, dass einige Weihnachtsmärkte auf Musik verzichteten. Wie gehen Veranstalter mit den Gebühren um? Und bekommen Besucherinnen und Besucher überhaupt etwas von den Mehrkosten mit?

Prunksitzung in der Stadthalle: Mehr Platz, dafür aber auch höhere Gebühren 

Fredi Breunig fungiert als Sitzungspräsident und übernimmt die Moderation bei der Prunksitzung in der Stadthalle.
Foto: Kai Kunzmann | Fredi Breunig fungiert als Sitzungspräsident und übernimmt die Moderation bei der Prunksitzung in der Stadthalle.

Die Faschingsabteilung der DJK Salz, die Sälzer Gröpf, veranstaltet in diesem Jahr zum ersten Mal zwei Prunksitzungen in der Stadthalle von Bad Neustadt. Die größere Halle bietet mehr Platz für Gäste, bedeutet aber gleichzeitig auch ein Anstieg der zu zahlenden Gema-Gebühren. "Pro Sitzung müssen wir ungefähr 1600 Euro zahlen", sagt Fredi Breunig, der die beiden Sitzungen moderiert.

In den Jahren zuvor fanden die Sitzungen im Gemeindezentrum in Salz statt. "Durch die deutlich kleinere Fläche waren die Gebühren dementsprechend niedriger. Knapp 1000 Euro mussten wir dort in Salz pro Sitzung zahlen", so Breunig. Die anfallenden Gebühren setzen sich aus einer Rechenformel zusammen. So gelten für Veranstaltungen mit Eintritt andere Bedingungen als für kostenfreie. Auch die Art der Musiknutzung oder die Größe von Veranstaltungen werden bei der Berechnung berücksichtigt. 

Auswirkungen auf den Ticketpreis habe der Mehrkostenaufwand nicht. Ausschlaggebend für den Preis seien die geladenen Gäste, die am Faschingssonntag und Rosenmontag in die Stadthalle kommen. Auf musikalische Begleitung sollen diese nicht verzichten. "Was wäre ein Gardetanz ohne Musik? Ohne geht es einfach nicht", sagt Breunig. 

Markt Bad Bocklet zahlt kaum Gema-Gebühren

Wie viel Gema-Gebühren anfallen, richtet sich beim Faschingsumzug in Steinach nach der Anzahl der teilnehmenden Musikkapellen.
Foto: Sigismund von Dobschütz | Wie viel Gema-Gebühren anfallen, richtet sich beim Faschingsumzug in Steinach nach der Anzahl der teilnehmenden Musikkapellen.

Anders sieht die Situation in Steinach aus. Dort veranstaltet der Markt Bad Bocklet, wie jedes Jahr am Faschingssonntag, einen Faschingszug. Lukas Schultes ist Verwaltungsmitarbeiter und mitunter zuständig für die Organisation des Umzuges. Wie viel genau der Markt in diesem Jahr an die Gema zahlen muss, sei noch unklar. "Es kommt auf die Anmeldungen an. Also wie viele Musikkapellen sich für den Umzug anmelden. Deswegen warten wir noch ein bisschen ab, bis wir die Veranstaltung bei der Gema anmelden", so Schultes. Im letzten Jahr beliefen sich die Kosten laut Schultes auf "fast gar nichts". Knapp 55 Euro waren 2024 fällig. In diesem Jahr rechne er mit einer ähnlichen Summe. 

Obwohl der Umzug jedes Jahr hunderte von Menschen nach Steinach lockt, fallen die Kosten vergleichsweise gering aus. Der Grund: Der Faschingszug ist für Besucherinnen und Besucher kostenlos. Deshalb berechnen sich die Gebühren nach einem anderen Tarif. 

 
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