
Ein außergewöhnliches Ereignis hat die Gläubigen und Narren gleichermaßen in die Kirche von Wargolshausen gelockt: Zum ersten Mal in der fast 60-jährigen Geschichte der Wa-Ka-Ge fand ein Faschingsgottesdienst statt, der mit seiner einzigartigen Mischung aus Frohsinn und Besinnung ein neues Kapitel in der Tradition der Pfarrgemeinde, aber auch in der Historie des Faschingsvereins aufgeschlagen hat.
Mit Gardemädchen, Elferräten, Fosenöchten und "normalen" Gottesdienstbesuchern, einem Einzugsmarsch, Ministrantinnen mit Luftballons und sogar einem tanzenden Clown verwandelte sich die Kirche in einen Ort der Freude. Pastoralreferentin Regina Werner hatte auch das Thema "Freude'" in den Mittelpunkt der Wort-Gottes-Feier gestellt. In ihrer Ansprache machte sie deutlich, dass Jesus Christus die Welt auch ein wenig auf den Kopf gestellt habe und dass sie sich durchaus vorstellen könnte, dass Jesus, würde er heute als Mensch unter uns leben, mitten unter den Narren sein würde. Geschickt spannte Regina Werner den Bogen von den Fosenöchtern zum Kern des christlichen Glaubens. Es gelang ihr der Spagat zwischen liturgischer Feier und herzhafter Fröhlichkeit.
Freude ist ein wesentliches Element der Andacht
"Die Freude, die die Narren in die Welt bringen, ist ein Geschenk Gottes", betonte Werner und zeigte in ihrer Predigt auf, dass Lachen und Fröhlichkeit Platz im Glauben haben dürfen, ja haben müssen. Besonders eindrucksvoll war die von einem tanzenden Clown untermalte Geschichte eines Gauklers, der mit Gesang und Tanz die Menschen glücklich machte und damit die Botschaft vermittelte: Freude ist ein wesentliches Element der Andacht.
Musikalisch sorgten die von Michael Reinhart an der Orgel begleiteten Faschingsmelodien, mit neuen, religiösen Texten für ein harmonisches Zusammenspiel von Tradition und Moderne. Klar, dass bei "Die Hände zum Himmel" die Fosenöchter der Aufforderung folgten und die Gottesdienstbesucher sichtlich Spaß an der Bewegung hatten.
Faschingsgottesdienst hinterließ ein strahlendes Publikum
"Uns war es wichtig zu zeigen, dass Gottesdienst nicht ernst und still sein muss, sondern auch gerade der Jugend Spaß machen soll", erklärten Mitglieder des Wargolshäuser Gemeindeteams. Dabei war dem Gremium wichtig, dass besonders die jungen Besucherinnen und Besucher sich angesprochen fühlen und Impulse aus dem Gottesdienst mit nach Hause nehmen.

Der Faschingsgottesdienst hinterließ ein strahlendes Publikum und die Erkenntnis, dass Fröhlichkeit und Glaube Hand in Hand gehen können. Ein gelungener Auftakt, der sicherlich nicht der letzte seiner Art bleiben wird.