
Auf der Fahrzeugschau Elektromobilität gab es am Wochenende wieder viel Neues zu sehen. Fünf Trends seien hier besonders genannt, die Auswahl ist allerdings völlig willkürlich.
Trend Nummer 1: Bidirektionales Laden

Während beinahe alle Elektroautohersteller noch überlegen, wie sich die Batterien über den Fahrzeugantrieb hinaus beispielsweise im Haushalt nutzen lassen, Stichwort: bidirektionales Laden, ist Kia schon einen Schritt weiter. Der südkoreanische Automobilhersteller bietet unter anderem für das Modell EV6 einen Adapter an, in den man einen Standardstecker einstecken kann. Damit lässt sich direkt aus der Autobatterie das Smartphone aufladen, der Staubsauger, die Kaffee-, die Waschmaschine und vieles mehr betreiben. Wenn der Strom fürs E-Auto dann noch vom heimischen Hausdach kommt, ist der Idealzustand der autarken Energieversorgung schon fast erreicht.
Trend Nummer 2: Intelligente Stromspeicher

"Wir müssen lernen, die Technik noch viel besser zu nutzen", sagt Dieter Esau, Geschäftsführer der Bad Neustädter Firma Adites GmbH. Damit ist nicht nur die Batterie im Elektroauto gemeint, sondern die gesamte Haustechnik. Alles kann und sollte optimal aufeinander abgestimmt werden. Photovoltaik auf dem Dach, der Stromspeicher im Keller, die Wärmepumpe vor der Tür, das Smart Home und natürlich das Elektroauto. Alles in Sachen Energietechnik unter einem Dach.
Trend Nummer 3: Leistungsstarke E-Bikes

Die Akkus für E-Bikes werden immer stärker, die Reichweite immer größer. E-Bike-Händler Jürgen Gaul präsentierte auf der Fahrzeugschau die unterschiedlichsten Fahrräder mit Elektroantrieb. Auffällig darunter vollgefederte E-Mountainbikes, ein E-Rennrad und ein E-Gravelbike. Das zusätzliche Gewicht, dass die elektrisch angetriebenen Fahrräder bedingt durch Motor und Akku mit sich rumschleppen, kompensieren zahlreiche Hersteller mit dem Einsatz von sehr leichten aber teuren Carbonteilen. E-Bikes mit einem Gewicht von rund zehn Kilogramm sind heute durchaus machbar. Allerdings haben diese auch ihren Preis. Da kommt schon mal eine Rechnung im unteren fünfstelligen Eurobereich im Fahrradladen zusammen.
Trend Nummer 4: Mehr Leistung, höhere Präzision

Wenn die Akkus für Elektrofahrräder immer stärker werden, braucht es im Antrieb besonders präzise gefertigte Bauteile, die den hohen Belastungen standhalten können. Ein Spezialgebiet der Firma Reich aus Mellrichstadt. Hochpräzise Teile für das Fahrradgetriebe werden von den Radherstellern bereits millionenfach bei Reich nachgefragt. Und nicht nur für Fahrräder: Auch Elektroautos sind mittlerweile mit Präzisionsteilen aus Mellrichstadt unterwegs.
Trend Nummer 5: E-Bike für die Polizei

Die Polizei in Bad Neustadt ist ab sofort ebenfalls mit dem E-Bike unterwegs. Auf der Fahrzeugschau präsentierte Gerd Jahrsdörfer von der Inspektion in Bad Neustadt das schicke, in Polizeifarben lackierte Elektrofahrrad. Eine Probefahrt fürs Foto wollte Jahrsdörfer aber nicht absolvieren, er hatte keinen Helm dabei. Stolz zeigte er sich dennoch über das neue Gefährt, das schon einen prominenten Auftritt vorzuweisen hat: Das E-Bike war beim G7-Gipfel der Industrienationen 2022 auf Schloss Elmau im Einsatz gewesen.