
Vor 18 Jahren siedelte Werner Kühni (74) nach Stockheim um. Mit der Renovierung seines Hauses – malerisch "An der Streu" gelegen – und der Eröffnung des Heilstein-Museums wurde damals ein Traum wahr. Inzwischen hat Julia Barthelmes das Ruder übernommen.
Nach ihren Vorstellungen wurde der Shop neugestaltet, Anfang Mai ging der Wunsch von einem eigenen Café in Erfüllung. Wie lief der Gastbetrieb an? Worauf legt sie besonderen Wert? Inmitten von duftenden Ölen und bunten Edelsteinen gab es interessante Antworten.
Es gab viele Hürden, bis der erste Kuchenteller über die Theke ging
Julia Barthelmes ist glücklich über die durchweg positive Resonanz. "Oft sitzen hier nachmittags Einheimische und Touristen zusammen und kommen miteinander ins Gespräch", strahlt sie. Inzwischen gibt es bereits viele, die regelmäßig vorbeischauen. Doch ehe der erste Kuchenteller über die Theke ging, mussten einige Hürden genommen werden.
Von umständlichen Genehmigungsverfahren und Behördengängen hat sie die Nase gestrichen voll. "Es war wirklich schwer. Ich durfte lernen, zu kämpfen und für mein Herzensprojekt einzustehen", resümiert Barthelmes. Ihre Hartnäckigkeit zahlte sich aus. Auch Bürgermeister Martin Link nebst Gemeinderat stand hinter der jungen Frau.
Der Bürgermeister von Stockheim schaltete sich ein – mit Erfolg
Als die Verzweiflung besonders groß war, schaltete sich das Gemeindeoberhaupt ein und vermittelte – mit Erfolg. Dafür ist sie sehr dankbar. Immerhin wollen sechs Personen – Julia Barthelmes und Ehemann Stefan sowie vier Angestellte – am Ende des Monats entlohnt werden. Das kann nur funktionieren, wenn der Betrieb läuft.
"Es klappt inzwischen super, unser Team passt prima zusammen", lobt die Chefin. Helga Wetzel steht vormittags in der Backstube, um frische Kuchen und Torten zu zaubern. Hierbei setzt Barthelmes als gelernte Hotelfachfrau auf regionale Zutaten. Deshalb ging bei ihr die Erdbeersaison erst im Juni los.
Bierkuchen für den Mann und noch mehr süße Leckereien im Café
Bis dahin standen Espresso-Sahnetorte, Käsekuchen, Eierlikörtorte und andere süße Leckereien auf der Karte. Besonderes Schmankerl für Männer: Bierkuchen. Am Ende des Tages ist die Vitrine leer. Viel Werbung braucht Julia Barthelmes nicht zu machen, die Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert bestens.

Da das Café ausschließlich für den Außenbereich ausgelegt ist, sind für die Herbst- und Wintermonate einige Specials angedacht. Familienfeiern richtet Julia Barthelmes auf Wunsch ebenfalls gerne aus.
Was gibt es im Heilstein-Museum in Stockheim zu sehen?
Wer das Museum besucht, sollte Zeit mitbringen. Mehr als 100 Vitrinen und Schautafeln erzählen bildhaft die Geschichte der Steinheilkunde. Heilsteine früherer Hochkulturen veranschaulichen, wie diese bereits im Mittelalter, zum Beispiel in der Hildegard-Medizin, eingesetzt wurden und heute noch werden. Im Übrigen darf sich das Stockheimer Haus als erstes Heilstein-Museum Deutschlands bezeichnen. Ein Novum.
Vor acht Jahren fing Julia Barthelmes Feuer, hat inzwischen ein Fernstudium absolviert. Wenn alles rund läuft, ist sie Ende September zertifizierte Aromapraktikerin. Ihr Steckenpferd sind die Wirkweisen ätherischer Öle.
Heilsteine als wahres Wunder für Hunde
Getrieben von der Frage "Welche Alternativen zur Schulmedizin gibt es?" stieg sie tief in die Materie ein. Kinder und Tiere nennt die Mutter einer Tochter besonders dankbare Kunden. Gerade Hunde reagieren sensibel auf Heilsteine. Ob hyperaktiv oder ängstlich: Am Halsband getragen oder ins Körbchen gelegt, wirken diese oft wahre Wunder. Auch Kinder spüren intuitiv, was sie gerade brauchen.

Draußen im Garten duftet es nach Kräutern und Blumen, zwischen Heilpflanzen sind Edelsteine verschiedener Größen und Formen platziert. Wenn es den Gästen gelingt, inmitten der kleinen Oase zu entspannen und Stress abzubauen, hat die Unternehmerin ihr Ziel erreicht.
Reich werden will sie dabei nicht, der Eintritt ins Museum ist frei. Vielmehr strebt Julia Barthelmes an, dass die Menschen gerne wiederkommen. Ihr Erfolgsgeheimnis? "Ich liebe meine Arbeit und bin offen für alles."