Die Absolventinnen und Absolventen der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen haben sich zu ihrer Entlassfeier einiges einfallen lassen, vor allem beeindruckten sie mit einem in Eigenregie erarbeiteten musikalischen Programm. Sowohl die Auswahl der Stücke als auch die Probenarbeit übernahmen sie selbst und bewiesen damit, dass die Ausbildung sich gelohnt hat.
Zur Begrüßung spielte das Blechbläserensemble die Bearbeitung einer Ouverture von G. F. Händel, die den festlichen Charakter der Veranstaltung unterstrich. Schulleiter Elmar Koch zog ein positives Fazit des Schuljahres, in dem man einige neue Ideen umgesetzt habe. Er verwies auf eine Kreativwoche zu Beethovens 9. Sinfonie, in der die Schülerinnen und Schüler dazu ermuntert wurden, sich auch mit Bewegung, Malerei und anderen Kunstformen auszudrücken. Die Ergebnisse seien beeindruckend gewesen.
Ein weiterer Höhepunkt sei der Austausch mit dem Konservatorium in Larisa (Griechenland) gewesen. Im kommenden Jahr soll er mit einem gemeinsamen Chor- und Orchesterprojekt fortgeführt werden.
Er betonte, dass die Ausbildung an der Berufsfachschule für Musik nicht zwangsläufig in einen späteren Musikberuf münden müsse, auch wenn der größte Teil der Absolventinnen und Absolventen dies vorhabe. Er verstehe sie eher als eine offene Orientierung, das Gelernte lasse sich auch gut nebenberuflich oder als Hobby anwenden.
Landrat Habermann: Musikalisches Leben stärkt die Gemeinschaft
Ein besonderer Dank ging an seine Stellvertreterin Birgit Bohnert. Sie seien ein gutes Team geworden. Nach 22 Jahren in Bad Königshofen wechselt Gesangslehrerin Anne Greiling als Dozentin an die Musikhochschule Stuttgart. Sie wurde mit einem Geschenk und Applaus verabschiedet.
Es folgte das Chorstück "Sing for the peace of the world" unter der Leitung von Antonia Jacober. Landrat Thomas Habermann war von der Botschaft des Stückes sichtlich angetan. "Das Geld für die Musikpflege ist gut eingesetzt. Wo musikalisches Leben stattfindet, wird die Gemeinschaft gestärkt", bekundete er. Er gratulierte den Absolventinnen und Absolventen und bedankte sich bei den Eltern für das Vertrauen.
Musik als eine Lebenseinstellung
Als Nächstes stand "Eine kleine Lachmusik" für Streichquartett auf dem Programm. In die vertrauten Themen von Mozarts "Eine kleine Nachtmusik" wurden Melodien bekannter Werke aus Schlager, Volksmusik, Oper und Operette eingearbeitet. Hinzu kam eine Regie, in der die Musikerinnen gelegentlich mit den Füßen stampften oder laute Juchzer ausstießen.
Bezirkstagsvizepräsident Thomas Schiebel lobte die Leistungen der Absolventinnen und Absolventen. Musik sei mehr als angenehme Unterhaltung, sondern eine Lebenseinstellung. Mit "Aus großer Kraft folgt große Verantwortung" gab er den Absolventen dieselben Worte mit auf den Weg wie Spiderman-Autor Stan Lee seinen Superhelden. Dass vier Pianisten mit acht Händen gleichzeitig an einem Flügel spielen können, wurde mit "Valse Lorraine" und "Les Noces D‘ Argent" bewiesen.
Schülersprecher Denis Khraban zog in seiner Rede ein humorvolles Fazit. Man habe viel gelernt, zum Beispiel stundenlang bei 27 Grad im Zimmer zu üben oder in Musik und Bewegung beim Zebra spielen Hemmungen zu überwinden. Wertvolle Freundschaften habe man geschlossen.
Cosima Wagner war die Beste an der Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen
Den besten Abschluss erreichte Cosima Wagner mit 1,09, sie erhielt den Staatspreis der Regierung von Unterfranken. Sonja Schmitt (1,15) und Franziska Reder (1,28) wurden vom Landkreis Rhön-Grabfeld ausgezeichnet. Einen Preis der Sparkasse Bad Neustadt erhielten Jascha Bauer-Heilmann und Denis Khraban. Über weitere Anerkennungen für besondere Leistungen durften sich Ebba Göbel und Carolyn Englert freuen.
Mit dem Abendlied von Josef Rheinberger, gesungen vom Chor der Berufsfachschule, endete die offizielle Veranstaltung, bevor bei Livemusik des Mini-Sinfonieorchesters und Essen noch lange weiter gefeiert wurde.
