Mit einem Empfang am Sonntag in der Berufsfachschule für Musik und einem festlichen Konzert um 17 Uhr in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen erinnerte die Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen an ihr 40-jähriges Bestehen. Bei einem Rückblick des ehemaligen Schulleiters Ernst Oestreicher wurde schnell klar, welche Bedeutung die Schule für die musikalische und gesangliche Ausbildung der Schülerinnen und Schüler hatte und bis heute hat.
Viele sind heute in großen Orchestern, an Hochschulen oder in Opernhäusern bundesweit zu finden. Die Idee für eine Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen entstand bereits 1978 unter dem damaligen Landrat Fritz Steigerwald. Nachdem 1980 die Errichtung vom damaligen Bayerischen Kultusminister Hans Maier genehmigt wurde, konnte zwei Jahre später in der ehemaligen Kreisberufsschule der Unterricht aufgenommen werden. Gerhard Jenemann war der erste Schulleiter, gefolgt von Ernst Oestreicher und aktuell Elmar Koch.
Hohe Qualität in der Ausbildung
Die Trägerschaft liegt bis heute zu 75 Prozent beim Bezirk Unterfranken, 25 Prozent trägt der Landkreis Rhön-Grabfeld. Der Freistaat Bayern trägt 50 Prozent der Kosten des Lehrpersonals und leistet Zuschüsse zu den Investitionen für Lehrmittelfreiheit, Härteausgleich und Schulgeldersatz. Schwerpunkte sind der klassische Instrumental- und Gesangsbereich. Besonderer Wert im Ausbildungskonzept wird auf eine hohe künstlerische Qualität der Schülerinnen und Schüler im Hauptfach gelegt. Eine überaus große Zahl von Absolventen schafft deshalb auch die Aufnahmeprüfung an einer Hochschule.
Neben der Ausbildung wird in den Schulensembles Chor, Big-Band, Percussion, Streichorchester und kleineren Instrumentalensembles in verschiedenen Besetzungen und im Sinfonieorchester praktische Leitungstätigkeit erlernt. Davon profitieren bis heute die Musik- und Gesangvereine im Landkreis. Hier übernehmen Schülerinnen und Schüler die Aufgaben als Dirigenten und Chorleiter. Letztendlich ist die Podiumserfahrung eine wichtige Zielsetzung der Vorspielabende und Kammerkonzerte. So sind Sänger,- Klavier- und Percussion-Abend feste Bestandteile des jährlichen Veranstaltungsreigens, womit die Schule auch ihren kulturellen Beitrag für den Landkreis Rhön-Grabfeld und den Bezirk Unterfranken leistet.
Erfolgsbilanz kann sich sehen lassen
Die Erfolgsbilanz der Schule kann sich in jeder Hinsicht sehen lassen: Zahlreiche Chor- und Orchesterkonzerte wurden in den vergangen 40 Jahren bestritten. Die Schülerzahlen konnten nach einer Talfahrt in den Jahren 1987 und 1988 steil nach oben geführt werden. Insgesamt wurden bislang rund 1400 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Höhepunkte waren unter anderem Konzertreisen nach Griechenland, zu einem Chorfestival in Tschechien, die Aufführung der "Schöpfung" von Joseph Haydn, oder das "Weihnachtsoratorium" von Johann Sebastian Bach.
Während es diese Angebote nach wie vor gibt, ist die beliebte Moonligthserenade im Hof der Alten Volksschule Vergangenheit. Sie war einst ein Publikumsmagnet und wurde gemeinsam mit der 1987 gegründeten Kreismusikschule alljährlich zum Abschluss des Schuljahres als Open-Air-Veranstaltung durchgeführt.
Ein fester Bestandteil im musikalischen Leben
Die Berufsfachschule ist nicht mehr aus dem schulischen Leben des Bezirks und des Landkreises wegzudenken. Mit ihr ist es im nördlichsten Teil Unterfrankens möglich, von der musikalischen Früherziehung bis hin zur ersten Stufe einer musikalischen Berufsausbildung sämtliche Angebote zu erhalten, ohne allzu frühzeitig die Heimatregion zu verlassen.
Bis heute wird eine enge Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule Rhön-Grabfeld gepflegt. Höhepunkt der vergangenen Jahre waren letztendlich der Neubau des "Schlagzeughauses" und schließlich die neue Berufsfachschule für Musik.