Für die Abschlussklasse der Staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauer in Bischofsheim stand fest: "Wir hatten eine tolle Zeit und durften sein, wie wir sind". Das betonten Silke Kopp und Linda Keil, die die Feier moderierten. Man sei gefordert und gefördert worden. Viele Ideen seien am abendlichen Lagerfeuer entstanden. Gratulation gab es sowohl von Schulleiter Oberstudiendirektor Michael Wimmel als auch von Landrat Thomas Habermann, Bürgermeister Georg Seiffert, Klassenlehrer Herwig Kemmerich und dem künstlerischen Leiter der Schule Martin Bühner.
Michael Wimmel erinnerte an die Lehrkräfte, die die Absolventen durch Höhen und Tiefen eines Schulalltags geführt hatten. "Sie haben sie auch inspiriert, angeleitet und mit dem ganz besonderen Spirit der Schule beruflich geführt." Eine Abschlussfeier sei ebenso wichtig, wie der Tag der offenen Tür. "Wir zeigen uns als immaterielles bayerisches Kulturerbe und vermitteln so die Vielfalt und Bedeutung der Kunst, werben gleichzeitig für unsere Einrichtung." Nach dem Abschluss an der Berufsfachschule für Holzbildhauer würden viele Türen offenstehen. So der Besuch einer Meisterschule, ein weiteres Studium, ein Arbeitsverhältnis oder die Selbständigkeit.
Bürgermeister Georg Seiffert ist stolz auf "seine" Schule in Bischofsheim
Landrat Thomas Habermann überbrachte Glückwünsche des Landkreises und betonte, dass die Berufsfachschule für Holzbildhauer etwas Besonderes im Landkreis, aber auch für den Freistaat sei. Dazu gehöre die Förderung für einen Schulneubau. Man müsse jetzt nur noch den Weg beschreiten: "Unser Land braucht kreative Menschen und besonders Kulturträger, denn für den Staat ist ein reiches Kulturleben unverzichtbar."
Stolz auf "seine Schule in Bischofsheim" zeigte sich Bürgermeister Georg Seiffert. Hier bewege sich viel, was vor allem bei Stadtfesten, Märkten und sonstigen Veranstaltungen zu sehen sei. "Ich bin als Bürgermeister froh über das künstlerische Leben, das sich in der Stadt etabliert." Wie gute Politiker müssten auch Künstler kreativ sein, sich inspirieren lassen und diskutieren. Der Bürgermeister erwähnte die Gestaltung der Bushaltestelle, die mittlerweile über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt sei.
Herwig Kemmerich (Klassenlehrer der 12. Jahrgangsstufe), sagte, dass man in den vergangenen Jahren die Grundlagen für den Beruf gelegt habe. "Kultur kann nur sein, was sie ist", fügte er an und stellte die Abschluss-Kunstwerke der Schülerinnen und Schüler vor, bevor die Abschlusszeugnisse übergeben wurden. Voll Stolz blicke er auf "seine Klasse", alle hätten große Leistungen erbracht.
Preise für Absolventen der Bischofsheimer Schule
Vergeben wurden bayerische Staatspreise für überdurchschnittliche Leistungen an Leonie Quast, Marie Münzer, Lisa Söhnchen, Benjamin Vogel und Ella Zirk. Aus der Reihe der Preisträger wurde Benjamin Vogel von der Regierung von Unterfranken ausgewählt, der über die Urkunde hinaus einen Geldpreis sowie einen weiteren Geldpreis des Landkreises Rhön-Grabfeld erhielt. Er hatte einen Notendurchschnitt von 1,16 erreicht.
Schulleiter Michael Wimmel vergab Landespreise an Coralie Eggli, Johanna Jagusch und Lena Stegemann. Sie hatten am 71. Europäischen Wettbewerb teilgenommen. Die Initiatorin an der Schule, Christina Ziegler (Deutsch und Ethik-Lehrerin), nahm den Landespreis stellvertretend für die nicht anwesende Künstlerin Chantal Veronique Kipphan entgegen. Ihr Bild war für die Jury besonders bemerkenswert. Es zeigt eine ältere Frau, die die Erdkugel an einen Jungen übergibt.
Was es mit dem Philipp-Mendler-Preis auf sich hat
Ausgelobt wurde wieder der Philipp-Mendler-Preis. Er war der erste Leiter der Holzbildhauerschule Bischofsheim. Ihm ist es gelungen, die Schule nach der Wiedergründung 1973 bayernweit zu einer besonderen Ausbildungsstätte für Holzbildhauer zu machen. Er war Meisterschüler an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und von 1973 bis 1981 Schulleiter in Bischofsheim. Hier hatte er von 1954 bis 1956 seine Ausbildung zum Holzbildhauer absolviert.
Der Preis, dotiert mit 250 Euro, ging an Simon Boetzkes. Bürgermeister Georg Seiffert überreichte noch einen Geldpreis als Sponsoring einer besonderen Teambuilding-Maßnahme. Der Schulleiter nahm abschließend verschiedene Verabschiedungen vor. Gesanglich gestaltet wurde die Feier wieder von Schülerinnen und Schülern.