Upton-upon-Severn, so könnte der Name einer neuen Partnerstadt von Bischofsheim lauten. In der jüngsten Sitzung des Stadtrats stellte der Kulturbeauftragte der Stadt, Stephan Zimmermann, in seinem Tätigkeitsbericht dieses Projekt vor. Im urlaubsbedingt reduzierten Gremium präsentierten neben Zimmermann auch die anderen seit gut einem Jahr tätigen Beauftragten für die verschiedenen Bereiche ihre Tätigkeitsberichte. Wenn sie auch wegen Corona teils nur sehr eingeschränkt aktiv werden konnten.
Dennoch mochte stellvertretender Bürgermeister Patrick Bauer, der die Sitzung leitete, das Thema nicht "schleifen" lassen und setzte es auf die Tagesordnung. Bei der Vorstellung der einzelnen Berichte wurde deutlich, dass das Instrument der städtischen Beauftragten durchaus nutzbringend für die Stadt sein kann.
Noch genauer kennenlernen
Neben der Organisation einiger Veranstaltungsangebote lag der Schwerpunkt der Arbeit von Stephan Zimmermann eben in der Suche nach einer englischsprachigen Partnerstadt neben den bestehenden Partnerschaften mit Gau-Bischofsheim und Manduel in Südfrankreich. Nach einigem Suchen sei eine entsprechende Anfrage in der südenglische Kleinstadt in Worcestershire nahe Oxford auf Interesse gestoßen. Man befinde sich inzwischen in regelmäßigem Kontakt. In absehbarer Zeit will man sich bei einer Online-Konferenz in einem größeren Rahmen einmal genauer kennenlernen, so Zimmermann. Was für ihn auch für Upton-upon-Severn spricht, ist die Nähe zu Bad Neustadts Partnerstadt Pershore. Das könnte die organisatorische Zusammenarbeit vereinfachen.
Weitgehend gestoppt wurde die Arbeit der Jugendbeauftragten durch Corona, wie Johanna Fellenstein ausführte. Man habe sich Mitte des vergangenen Jahres zusammengesetzt und sich einen Überblick verschafft. Daneben sei man dabei gewesen, mit den Verantwortlichen aus den einzelnen Ortsteilen abzuklären, wo Handlungsbedarf besteht und Unterstützung nötig ist, als Corona die Aktivitäten beendet habe. Mit etwas Verspätung, so räumte die Jugendbeauftragte selbstkritisch ein, laufe die Arbeit nun wieder an.
Guter Standort für eine Webcam
Mit großem Engagement gingen die Tourismus-Beauftragten ihre Aufgabe an. Das wurde aus der Vielzahl von Aktivitäten deutlich, auf die Klaus Seiffert zurückblickte. Da waren verschiedenste Treffen mit Tourismus-Verantwortlichen der Stadt, weiteren Touristikern oder der Rhön GmbH, die Workshops zur Corporate Identity oder auch Besprechungen mit Gastronomen vor Ort. Seiffert konnte da auf einige Erfolge verweisen.
Beispielsweise seien Bischofsheim und der Kreuzberg in neuen Veröffentlichungen des Heimatministeriums oder auch beim ZDF berücksichtigt worden. Auch eine neue Extratour des Hochrhöners mit Start und Ziel in Bischofsheim sei in Arbeit. Seiffert zeigte sich guter Dinge, dass "das funktionieren wird". Auch ein Standort für eine Webcam mit einem gelungenen Blick über Bischofsheim und den Kreuzberg sei möglicherweise gefunden worden. Wie sein Kollege Christian Enders betonte, hätten hier viele Leute im Hintergrund mitgearbeitet, die er ausdrücklich loben wollte.
Seiffert wies aber auch darauf hin, dass im Bereich Tourismus in Bischofsheim noch so einige Probleme und Defizite vorhanden seien. Als Beispiele führte er die kaum vorhandenen Online-Buchungen an. Die Präsenz in den Sozialen Medien müsse ebenso verbessert werden wie das schnelle Auffinden der touristischen Angebote Bischofsheims in den Suchmaschinen. Hier werde Bischofsheim erst sehr spät aufgeführt. Bei manchen Buchungsportalen tauche Bischofsheim nicht einmal auf. In diesem Bereich gebe es noch viel zu tun, stimmte Patrick Bauer dem Tourismusbeauftragten zu.
Neuer Öko-Beauftragter
Wegen Corona stark eingeschränkt waren die Aktivitäten des Sozial-, Senioren- und Behindertenbeauftragten. Untätig war Manfred Reder deswegen aber keineswegs, wie sein Bericht deutlich machte. Der wies auf verschiedene Online-Seminare, unter anderem zum Thema altersgerechtes und barrierefreies Wohnen, aber auch auf die anstehenden Demenzwochen vom 17. bis 26. September hin. Allmählich, so Reder, laufe die so wichtige Seniorenarbeit der Vereine wieder an. Allerdings gebe es derzeit noch einige Probleme, dass dafür die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden.
Neu eingeführt wurde im vergangenen Jahr das Amt des Öko-Beauftragten, das Patrick Bauer selbst übernommen hat. Damit sei er nicht Ansprechpartner bei allen Umweltthemen, stellte er in seinem Bericht nun klar. Die etwas missverständlich betitelten Öko-Beauftragten seien auf eine Anregung von Landrat Thomas Habermann eingeführt worden. Ihre Aufgabe sei es, das Thema Ökomodellregion in die Kommunen zu tragen und dort zu seiner Umsetzung beizutragen.
Ziel der Ökomodellregion sei, die Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von regionalen Bioprodukten voranzubringen. Hier sieht Bauer großes Entwicklungspotential. Es gehe darum, mit den Betrieben in Kontakt zu treten, aber auch die Bürger zu informieren, lokal und gesund einzukaufen. Die Stadt selbst könne bei Verpachtungen von Flächen Biolandwirte bevorzugen und oder bei städtischen Veranstaltungen oder Veranstaltungen in der Stadt darauf hinwirken, das man hier auch lokal erzeugte Bioprodukte im Angebot wiederfinde.