Es war ein emotionaler Abschied der Absolventinnen und Absolventen der Berufsfachschule für Holzbildhauer. Das zeigten die nicht endend wollenden Umarmungen. Ronja Grasser und Elisa Maikath erwähnten die Lagerfeuerabende ebenso wie die gemeinsamen Schulausflüge und Symposien. Man sei zu einer engen Gemeinschaft zusammengewachsen und habe sich gegenseitig akzeptiert und respektiert. Dafür gelte es nun Danke zu sagen.
Oberstudiendirektor Michael Wimmel, Leiter der Berufsschulen in Bad Neustadt und Bischofsheim, sprach den geplanten Schulhausneubau an. Hier habe man sich mit Kreisbaumeisterin Rebecca Lingerfeldt und den Architekten zusammengesetzt und eigene Ideen mit einbringen können. "Wir fühlen uns hier in Bischofsheim bestens betreut", sagte der Schulleiter.
Das gelte auch für die Stadt, in der man sich daheim fühle. Die Schülerinnen und Schüler seien nun staatlich geprüfte Holzbildhauer und könnten ihr berufliches Leben selbst gestalten. Der Schulleiter bat sie, die Schule in guter Erinnerung zu behalten und weiterzuempfehlen.
Herzensanliegen des Landkreises
Als eine der "Perlen im Landkreis Rhön-Grabfeld" bezeichnete stellvertretender Landrat Bruno Altrichter die Berufsfachschule für Holzbildhauer. Den geplanten Neubau nannte er ein Herzensanliegen des Landkreises. Dazu sei es wichtig, die Beteiligten mit einzubeziehen. "Wir werden uns einsetzen, diesen Zug aufs Gleis zu setzen."
Die Ausbildung an der Berufsfachschule für Holzbildhauer verglich Bürgermeister Georg Seifert schließlich mit einem Baum. Wie dieser seien die Schülerinnen und Schüler an ihren Fähigkeiten gewachsen. Ihr künstlerisches Talent, das in Bischofsheim gefördert wurde, trage nun Früchte.
Martin Bühner, Klassenleiter der Absolventinnen und Absolventen und künstlerischer Leiter der Schule, sagte, dass die Ausstellung der ehemaligen Schüler einen Einblick in die Ausbildung gibt. Er erinnerte an die Corona-Pandemie mit den Einschränkungen. "Durch Euer Improvisationstalent habt Ihr diese Hürde beinahe klaglos gemeistert." Menschlich sei man sich immer auf Augenhöhe begegnet, mit dem notwendigen Respekt und natürlich mit Vertrauen. Martin Bühner: "Tragt das, was ihr an unserer Schule gelernt habt, hinaus, denn Eure Erfahrungen sind die wertvollste Werbung."
Der erste Leiter der Schule
Zum Philipp Mendler-Preis, den stellvertretender Landrat Bruno Altrichter überreichte, sagte dieser, dass damit an den ersten Leiter der Holzbildhauerschule Bischofsheim, Philipp Mendler, erinnert wird. Er war Meisterschüler an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und von 1973 bis 1981 Schulleiter in Bischofsheim.
Der Preis, dotiert mit 250 Euro, ging an Inga Baedeker. Sie hatte aus einem mächtigen Pappelstamm einen liegenden weiblichen Kopf herausgearbeitet. Die Skulptur, so hatte Martin Bühner vermerkt, sei kein Abbild der Natur, sondern überzeugt durch eine deutlich abstrahierte, blockhafte Umsetzung des Themas Kopf.
Glückwünsche gingen dann zum Staatspreis ebenfalls an Inga Baedeker sowie Anna-Lena Emde und Elisa Maikath. Auch dazu gab es einen Geldpreis des Landkreises. Bürgermeister Georg Seifert überreichte noch 500 Euro an die Schule für eine Teambuilding-Maßnahme.
Die Absolventen der Berufsfachschule
Inga Baedeker (München), Belinda Büchel (Kleindembach), Anna-Lena Emde (Witzenhausen), Ronja Grasser (Windshausen), Elisa Maikath (Würzburg), Elias Müller (Fulda), Lois Preis (Hamburg), Noah Trapp (Gersfeld) und Marko Zwenger (Saarland).