Im neuen Jahr wird die Brückenschänke in Wülfershausen wieder bewirtschaftet, es bleibt ein griechisches Restaurant und soll wieder ein beliebter Treffpunkt für alle Bürger der Gemeinde und darüber hinaus werden. Bürgermeister Wolfgang Seifert freut sich, dass ein reibungsloser Pächterwechsel gelingt. Der bisherige Wirt Stavros Kalterimidis hatte seinen Vertrag vorzeitig gekündigt. Das war möglich, weil die Gemeinde einen Nachpächter gefunden hatte.
Dora und Athanasios Vagias heißt das neue Wirtsehepaar, das die Gaststätte Anfang des neuen Jahres übernimmt und am Mittwoch, 11. Januar, eröffnen will. Sie haben bereits Erfahrungen in der Gastronomiebranche gesammelt und werden von ihrer Verwandtschaft unterstützt, die in Hollstadt ein griechisches Restaurant betreibt.
Eine eigene Note wollen sie dem Restaurant geben und hätte es gern so umbenannt, dass der griechische höchste Berg Olymp, der "Sitz der Götter", wie er auch genannt wird, darin vorkommt und eventuell die Namen der neuen Betreiber. Aber das möchte die Gemeinde nicht, weil der Name Brückenschänke sich inzwischen etabliert hat.
Zum Wirtshaus in Wülfershausen gehörte früher eine Bäckerei
Das im Jahr 1840/1841 von Georg Vöth erbaute Wirtshaus trug zunächst einen ganz anderen Namen und hieß anfangs "Stadt München". Wie der Dorfchronik von Reinhold Albert zu entnehmen war, ist bekannt, dass bis 1983 das Wirtshaus von Raimund Müller und seiner Frau Lena bewirtschaftet wurde. Eine Bäckerei war angeschlossen, sodass es dort täglich frische Backwaren gab, oben im Haus konnte in einem Tanzsaal gefeiert werden, eine Kegelbahn wurde eifrig genutzt.
1993 änderten sich die Eigentumsverhältnisse, die Gemeinde erwarb das Gebäude, deren Besitzer inzwischen eine Erbengemeinschaft war, und verpachtete es neu. 32.000 Mark kostete es damals. Ab 2000 pachtete Elmar Fischer das in "Brückenschänke" umbenannte Gasthaus. Der Schützenverein baute den ehemaligen Tanzsaal in eine Schießanlage um und benutzt seither diesen Teil des Gebäudes. Aus der Kegelbahn wurde der Musikprobenraum. 2003 bis 2018 hieß der Pächter Udo Maly, dann folgte Stavros Kalterimidis, der nun von dem Ehepaar Vagias abgelöst wird.
Gebäude soll generalsaniert werden
Der Gastraum wurde bereits 2018 renoviert und ein wenig griechisch gestaltet, aber im Rahmen der Dorferneuerung soll eine Generalsanierung des Gebäudes erfolgen, plant die Gemeinde. Verzichten will man nicht auf das altehrwürdige Wirtshaus, das einst wie eine "gute Stube" von den Leuten genutzt wurde. Man traf sich im Vorraum, in der Gaststube oder im Biergarten hinter dem Haus, tauschte die neuesten Nachrichten aus oder verbrachte seinen Feierabend.
So soll es auch wieder werden, wenn es nach dem Bürgermeister geht. In einer Zeit, in der jeder Ortsverantwortliche froh ist, noch eine Gaststätte oder ein Wirtshaus zu haben. Dora und Athanasios Vagias freuen sich auf die neuen Herausforderungen und hoffen, mit griechischen Spezialitäten den Geschmack der Besucher zu treffen. Eine Wohnung im Ort haben sie bereits gefunden, sie ziehen um nach Wülfershausen. Vorerst haben sie eine kleine Speisekarte im Angebot, die sie noch erweitern möchten.
Bevor es losgeht, ist noch viel zu tun: Aufräumen und Putzen stehen zunächst auf der Tagesordnung. Das vom Vorpächter angeschaffte Mobiliar und Küchengeräte wurden von der Gemeinde übernommen und mitverpachtet. Somit können die neuen Wirte in einer eingerichteten Küche und einem möblierten Gastraum neu anfangen.