
Die Handelskette Edeka möchte nördlich ihres bestehenden Marktes einen neuen Supermarkt errichten und den alten abreißen. Dafür sind sowohl Änderungen des Flächennutzungsplans als auch des Bebauungsplans „Nord“ erforderlich, die vom Stadtrat in seiner letzten Sitzung vor dem Jahreswechsel einstimmig gebilligt wurden.
Bauernverband für Bau einer Tiefgarage
Vorausgegangen war die übliche Öffentlichkeitsbeteiligung und Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange. Beim für den Edeka-Neubau zuständigen Planungsbüro ging ein halbes Dutzend Stellungnahmen zur Änderung des Flächennutzungsplans ein, in denen Hinweise gegeben werden, während 21 Träger öffentlicher Belange keine Einwände erhoben. So stimmt zum Beispiel der Bayerische Bauernverband der Planung grundsätzlich zu, regt aber an, die neuen Parkflächen als Tiefgarage in das Gebäude zu integrieren, um die Versiegelung landwirtschaftlicher Flächen zu vermindern. Auch die Regierung von Unterfranken hat grundsätzlich keine Bedenken, was den Edeka-Neubau betrifft, weist aber darauf hin, dass bei den Bauarbeiten besonderes Augenmerk auf den Schutz des Wassers zu legen ist.
Handwerkskammer hat Bedenken
Was die Änderung des Bebauungsplans „Nord“ betrifft, gab es 16 von insgesamt 43 angeschriebenen Träger öffentlicher Belange Hinweise ab, die wie schon zuvor beim Tagesordnungspunkt „Änderung des Flächennutzungsplans“ zur Kenntnis genommen wurden. Größere Bedenken gegenüber dem Bauvorhaben hatte die Handwerkskammer für Unterfranken geäußert, die bei einer Vergrößerung der Verkaufsfläche die Gefahr der Verödung des Zentrums der Stadt durchaus für gegeben ansieht. Nach dem Hinweis aus der Verwaltung, dass der Neubau in erster Linie kundenfreundlicher werden wird und seiner zugedachten Versorgungsfunktion für den Nahbereich gerecht wird, fasste der Stadtrat auch den Abwägungsbeschluss zur Stellungnahme der Handwerkskammer einstimmig.
Kanäle müssen erneuert werden
Nach der Genehmigung von drei Bauanträgen vergab der Stadtrat noch zwei Aufträge. Zum einen ging es um die Erneuerung des alten und teils maroden Abwasserkanals in der Herbstädter Straße auf einer Länge von rund 500 Metern. Der Auftrag für Ingenieurleistungen ging an das Technische Büro Werner (Eltmann) zum Angebotspreis von 68.277 Euro. Zum anderen müssen in Ipthausen und Gabolshausen mehrere Kanäle mit so genannten Inlinern saniert werden. Hierfür ging der Auftrag für Ingenieurleistungen zum Angebotspreis von 20.776 Euro an die Planungsschmiede Würzburg.
Satzungen wurde überarbeitet
Nachdem die Verwaltung die Marktsatzung und Gebührensatzung für Märkte überarbeitet hat, wurden die Änderungen vom Stadtrat einstimmig abgesegnet. Über die Neufestsetzung der Markttermine wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Auch die überarbeitete Satzung über die Sondernutzung an öffentlichem Verkehrsraum wurde vom Stadtrat genehmigt. Keine Mehrheit fand dabei die Anregung von Stadträtin Sabine Rhein, auf „Mieteinnahmen“ beim Aufstellen eines Baugerüsts im öffentlichen Raum zu verzichten. Die belaufen sich auf aktuell einen Euro pro Meter Gerüst, mindestens aber 15 Euro pro Woche.