Nach dem spannenden Wettkampf zollte auch der amtierende Deutsche Sportholzfäller-Meister Danny Martin, der in den vergangenen zwei Jahren alle nationalen Turniere gewonnen hatte, seinem Nachfolger Respekt. Nur denkbar knapp hatte der große Favorit eben die Titelverteidigung verpasst. "Es war ein sehr harter Wettkampf und ich kann mir nichts vorwerfen. Gratulation an Robert Ebener, der nach einem schweren Jahr eine starke Leistung und einen Wahnsinns-Schnitt hingelegt hat", meinte er wenige Minuten nach der letzten Disziplin an der Hot Saw, bei dem Ebner ein neuer Weltrekord gelungen war.
Schwierige Vorbereitung
Dass der neue Deutsche Meister Robert Ebner heißen würde, damit war nach den für ihn etwas holprigen Quali-Wettbewerben vor einigen Wochen in Mellrichstadt nicht unbedingt zu rechnen. Verletzungsbedingt musste er einmal ganz absagen, beim zweiten Versuch brach er den Wettkampf nach wenigen Disziplinen ab. Gesetzt für die Deutschen Meisterschaften in Gelsenkirchen war er trotzdem und hat es dort am Wochenende wieder einmal allen gezeigt: "Mit mir ist jetzt und in den kommenden Jahren wieder zu rechnen", sagt er. Entscheidend für den Titelgewinn des Forstwirts war die Tatsache, dass seine Hot Saw, eine 80-PS-starke Rennmotorsäge, diesmal sofort ansprang, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. Schon mehrfach haben ihm technische Probleme an der "Monstersäge" in der Vergangenheit schon den Sieg bei wichtigen Wettkämpfen gekostet.
Dass es diesmal mit einer Zeit von 4,87 Sekunden, womit er als Erster überhaupt unter fünf Sekunden blieb, für einen neuen Weltrekord gereicht hat, darüber freut sich Robert Ebner natürlich sehr. "Es ist heute einfach alles astrein gelaufen, nachdem wir viel Zeit und Geld investiert haben, damit es an der Hot Saw richtig gut läuft", so Ebner kurz nach dem Wettkampf gegenüber dieser Redaktion. Bereits beim Live-Interview mit den Kommentatoren des Spektakels, das nach langer Zeit erstmals wieder vor Publikum stattfinden durfte, hatte er sich sehr zufrieden mit dem Verlauf des Wettkampfs geäußert, insbesondere über sein Abschneiden an der Hot Saw: "Ich habe immer an die Säge geglaubt und wollte es allen beweisen." Zudem sei es sein Ziel gewesen, Weltrekord zu schneiden und das Ding nach Hause zu bringen. "Ich danke meiner Familie und bin unendlich froh, endlich meinen siebten Titel geholt zu haben." Vor der Weltrekordzeit an der Hot Saw gewann der 36-Jährige bereits drei weitere Disziplinen und wurde "Best Axe-" und "Best Sawman".
Auch Steffen Graf hat sein Ziel erreicht
Recht zufrieden mit seinem Abschneiden war auch Steffen Graf aus Leutershausen, der am Ende Fünfter wurde. "Der Wettbewerb an sich war sehr gut, die Location sehr schön", meinte er in seinem Kommentar nach dem Wettkampf. "Meine Leistung war bei den Disziplinen sehr unterschiedlich, aber das Minimalziel war unter die Top sechs zu kommen und das habe ich erreicht." Für Robert Ebner heißt es nun den Blick auf die Stihl-Timbersports-Weltmeisterschaften am 2. Oktober in München zu richten, wo sich dann die zwölf besten Sportholzfäller der Welt treffen, um ihren Champion zu ermitteln. Robert Ebner hofft dann, an erfolgreiche WM-Zeiten anknüpfen zu können: 2009 wurde er WM-Dritter, ein Jahr später sogar Vizeweltmeister.