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Bad Königshofen
E-Bike-Trend: Grabfeld-Allianz und Haßberge Tourismus haben Ideen, wie man den Radtourismus ankurbeln kann
Neue E-Bike-Themenrouten durch die Haßberge, die speziell auf die Bedürfnisse von E-Bike-Touristen zugeschnitten sind: Teileröffnung am Grabfelder Fahrradtag geplant.
Vier neue Ladepunkte für E-Bikes an der Frankentherme: Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling (links) und Kurdirektor Werner Angermüller nahmen vor wenigen Tagen die neue Ladestation offiziell in Betrieb.
Foto: Alfred Kordwig | Vier neue Ladepunkte für E-Bikes an der Frankentherme: Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling (links) und Kurdirektor Werner Angermüller nahmen vor wenigen Tagen die neue Ladestation offiziell in Betrieb.
Alfred Kordwig
 |  aktualisiert: 19.08.2022 02:41 Uhr

Rund zwei Millionen E-Bikes wurden im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft und damit erneut ein Rekord aufgestellt. Das ist kein Wunder, können mit einem Elektrofahrrad doch auch längere Strecken entspannt zurückgelegt werden, ohne sich vollends verausgaben zu müssen. Immer mehr E-Biker nutzen ihr elektrifiziertes Zweirad auch touristisch, sie machen ausgedehnte Touren, um Natur und Kultur zu erleben. Deshalb wurde vor zwei Jahren auf Initiative von Haßberge Tourismus und der Allianz Grabfeldgau ein ehrgeiziges Projekt in Angriff genommen, das jetzt kurz vor dem Abschluss steht: die Planung und Ausarbeitung von Thementouren durch die Haßberge, die speziell auf die Bedürfnisse von E-Bike-Touristen zugeschnitten sind.

58 Kommunen mit im Boot

Insgesamt 58 Kommunen aus den Landkreisen Haßberge, Rhön-Grabfeld, Bamberg, Coburg, Schweinfurt, Bad Kissingen und Hildburghausen konnten für die Teilnahme am Projekt "E-Bike-Routen in den Haßbergen" gewonnen werden. "Wir starteten im Mai 2020 mit den ersten Vorbesprechungen und wollen in wenigen Wochen zumindest teilweise mit der Markierung der Wege fertig sein", so Christof Dilzer, bei Haßberge Tourismus für die Angebots- und Projektentwicklung verantwortlich.

Summa summarum seien 23 neue Rundtouren entstanden. Darunter seien sechs Touren in der Umgebung von Bad Königshofen, die ausschließlich auf bestehenden offiziellen Radwegen entlangführten und im Rahmen des Grabfeld-Fahrradtages am 18. September eröffnet werden sollen.

"Die Rundtouren im Tagesformat sind im Schnitt 50 Kilometer lang, wobei maximal 500 Höhenmeter zu bewältigen sind", erklärt der Projektentwickler. Was ihm bei der Planung besonders wichtig war: Alle Rundtouren beginnen und enden in seinem Kristallisationsort wie zum Beispiel Bad Königshofen, Hofheim, Ebern oder Zeil, in dem man übernachten kann und wo es Einkehrmöglichkeiten gibt.

Zudem hat man sich bemüht, für jede einzelne Tour ein Motto zu finden. Als Beispiele nennt Christof Vilzer die Flüssetour entlang von Milz und Saale, die Kirchen- und Klöstertour von Bad Königshofen nach Bildhausen oder auch die Tour "Grenzenloses Grabfeld", die bis nach Thüringen führt.

Das Grabfeld mit dem E-Bike entdecken: Mehrere der insgesamt 23 neu markierten Themenrouten starten und enden in Bad Königshofen und führen unter anderem am Wasserschloss in Kleinbardorf vorbei.
Foto: Ralf Schanze/Haßberge Tourismus | Das Grabfeld mit dem E-Bike entdecken: Mehrere der insgesamt 23 neu markierten Themenrouten starten und enden in Bad Königshofen und führen unter anderem am Wasserschloss in Kleinbardorf vorbei.

97 neue Info-Tafeln

Bei der Ausweisung der Routen wurde ein beachtlicher Aufwand betrieben. So wurden 97 neu Info-Tafeln erneuert, über 550 Wegweiser getauscht, um ein einheitliches System zu erhalten und 13 neue Rad-Service-Stationen aufgestellt. Zudem wurde eine neue Printkarte entworfen, auf der alle Routen aufgeführt sind und die ab September erhältlich sein wird. Das alles wird natürlich Geld kosten, wobei eine Leader-Förderung bereits im November 2021 zugesagt wurde. Wie hoch die Gesamtkosten am Ende sein werden, steht indes noch nicht fest. "Wir befinden uns ja immer noch in der Umsetzung," so die Haßberge-Tourismus-Geschäftsführerin Susanne Volkheimer auf Nachfrage der Redaktion. "Sobald das Projekt abgeschlossen ist, werden wir über die genauen Kosten informieren." Ungeachtet der Investitionen spricht Grabfeld-Allianz-Sprecher Jürgen Heusinger von einem "guten Gemeinschaftsprojekt", das gerade umgesetzt wird. "Ich freue mich sehr darüber, was da aus einer gemeinsamen Idee erwachsen ist."

Neue Lademöglichkeiten an der Therme

Nicht ganz unwichtig bei einer E-Bike-Tour sind auch Lademöglicheiten an der Wegstrecke. Deshalb wurden vor wenigen Tagen an der Frankentherme in Bad Königshofen vier neue Ladepunkte geschaffen, vier weitere sollen dort in absehbarer Zeit entstehen. So wird es nach einer Tour auf einem der neuen Rundwege zum Beispiel möglich sein, sich in der Frankentherme zu erfrischen, um dann nach wenigen Stunden mit geladenem Akku weiterzufahren.

Die neuen Ladestationen kosten laut Kurdirektor Werner Angermüller rund 2.400 Euro, davon könnten 90 Prozent über das Förderprogramm "Tourismus in Bayern" abgedeckt werden. "Möglichst viele Ladestationen schaffen, das ist wichtig für die weitere Entwicklung des Radtourismus im Grabfeld", meinte Angermüller bei der Inbetriebnahme der neuen Ladepunkte für Elektrofahrräder.

Entdeckter-Guide

Im Zuge der Ausweisung der neuen E-Bike-Routen in den Haßbergen wird es bald möglich sein, die Touren mithilfe des "Entdecker-Guides Haßberge", eine progressive Web-App, digital aufzuarbeiten, um das jeweilige Thema der Route und die Highlights der Region noch besser in Szene zu setzen. Ziel ist es in Form von Texten, Bildern, Audio-Beiträgen oder Liedern sowie Videos über die natur- und kulturhistorischen Highlights an den Gast zu bringen. Spannende Hintergrundinformationen, kuriose Geschichten und witzige Anekdoten zum jeweiligen Thema der Routen sollen die Bindung zwischen Gast (oder Einheimischen) und Destination vertiefen. Bis zum Grabfelder Fahrradtag am 18. September sollen zunächst die sechs Routen rund um Bad Königshofen schon über den Entdecker-Guide funktionieren. Das gesamte neue Netz wird dann im Frühjahr 2023 offiziell eröffnet.
Quelle: ak
 
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Kommentare
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  • joebleifuss
    Der radwegsusbau hat leider immernoch große Lücken und auch die Beschilderung lässt an manchen Stellen zu wünschen übrig , wenn man in den Bereich Oberfranken fährt sieht es da schon etwas besser aus ist meine Einschätzung . Auch die Ladestationen sind eine tolle Sache allerdings müssten da die Hersteller reagieren und einheitliche Ladestecker und Spannungen an den E Bikes verbauen , denn wer schleppt schon sein Ladegerät mit sich rum um an der Schukodose Strom zu zapfen . Hier gff eh hört ein einheitliches Niederspannungssystem eingeführt um der ganzen Ladestrucktur einen Sinn zu geben
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