
Es war der letzte Punkt "Informationen" in der Sitzung des Bad Königshöfer Stadtrates, bei dem die eigentlich interessantesten Punkte angesprochen wurden. Zuvor hatte das Gremium eine Reihe von Bauanträgen abgearbeitet.
Noch einmal brachte Bürgermeister Thomas Helbling das Thema neue Sirenen aufs Tapet. Zehn neue, elektronische Sirenen seien in der Kernstadt sowie in den Stadtteilen eingerichtet worden. Es könne noch etwas dauern, bis alle Sirenen zum monatlichen Probealarm erschallen. Helbling gab einige wichtige Informationen des zuständigen Planungsbüros wieder. So seien die Standorte durch ein umfangreiches Schallgutachten ausgewählt worden. Es habe sich herausgestellt, dass für die Kernstadt eine Sirene alleine nicht mehr genüge.
Die Sirenen-Standorte noch einmal in der Diskussion
Entsprechend wurden drei weitere Standorte neben dem Rathaus ausgewählt, die Leichenhalle im Friedhof, das Feuerwehrhaus und der Spielplatz am Hohen Markstein. 115.000 Euro Förderung habe man erhalten. "Der Ton ist ein anderer als sonst, er kann leiser erscheinen, ist aber in Wirklichkeit eindringlicher", erklärte der Bürgermeister dem Stadtrats-Gremium. Außerdem sei der Sirenenklang weiter zu hören, ergänzte Helbling.
Stadträtin Angelika Wilimsky berichtete, dass sie von Bürgerinnen und Bürgern darauf angesprochen worden sei, ob man über den Standort Leichenhalle noch diskutieren könne. Auch sie selbst könnte sich eine Alternative vorstellen. Helbling verwies darauf, dass der Standort auch auf einem Stadtratsbeschluss beruhe. Auch ein gewisser Abstand zur Leichenhalle würde bedeuten, dass die Sirene laut am Friedhof zu hören sei. Doch auch die naheliegenden Wohngebiete müssten das Signal hören können. "Zum Schutz der Bevölkerung ist das vertretbar", so Helblings Worte.
Kein Festumzug beim Bad-Jubiläum
Das zweite Thema war das Bürgerfest vom 12. bis 14. Juli in Bad Königshofen, bei dem auch die Einweihung der neuen Trinkkur- und Wandelhalle gefeiert wird. Der Festakt für die Einweihung ist Freitag, tags drauf sind "Die Dorfrocker" als musikalisches Highlight angekündigt, während der Sonntag im Zeichen der Familie steht.
Das Festprogramm kann sich zwar durchaus sehen lassen. Aber dennoch wurde die Frage gestellt, warum es keinen großen Festumzug durch die Stadt gebe, so wie damals bei der Gründungsfeier zur Bad-Erhebung. Auch ein Feuerwerk wurde ins Spiel gebracht. Beides verneinte Bürgermeister Helbling in der Stadtratssitzung.
Fluchttreppe für das Mutter-Kind-Haus
Unter den Bauanträgen stach hervor, dass das Mutter-Kind-Haus in der Jahnpromenade eine zusätzliche Fluchttreppe erhalten soll. In die Räume der ehemaligen Main-Post-Redaktion soll die Deutsche Vermögens-Beratung einziehen, dafür wurde eine Werbeanlage genehmigt.
Im Zuge der Dorferneuerung Gabolshausen, wo derzeit die letzten Arbeiten für die Kreisstraßensanierung laufen, soll nun eine Kataster-Neuvermessung erfolgen. Das Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Bad Neustadt hat diese Maßnahme angeregt, weil die vorhandenen Vermessungsgrenzen veraltet seien. Die Straße und die vorderen Grenzen der Anliegergrundstücke müssten sowieso neu vermessen werden, also böte sich eine komplette Neuvermessung an. Rund 14.000 Euro, die Hälfte des Betrages circa für die Arbeit der Feldgeschworenen, sollen im Etat 2025/2026 dafür eingeplant werden.
Ärger um abgebranntes Klettergerüst in der Keßlerstraße
Verärgert ist man im Stadtrat, dass für eine Ersatzbeschaffung des abgebrannten Klettergerüstes in der Keßlerstraße rund 17.000 Euro fällig werden sollen. Das Klettergerüst wurde von Unbekannten Ende Mai angezündet, Teile des Netzes schmolzen. Das Spielgerät wurde erst im Juni 2023 im Rahmen des Förderprogramms "Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit" beschafft und finanziert. Immerhin rund 30.000 Euro kostete die Anschaffung.
Stadtrat Roland Köth hält die Kosten für "absolut überzogen" und könne die Anschaffung zu diesem Preis absolut nicht unterstützen. Es müsse möglich sein, preiswert ein neues Seil einzuziehen. Über einen Polsterer oder Sattler könnte man billiger zum gleichen Ergebnis kommen. Der TÜV würde dann eine Sicherheits-Abnahme vornehmen können, hieß es aus dem Gremium weiter. Nach einer solchen kostengünstigeren Lösung soll sich die Verwaltung jetzt umsehen, so der Stadtrat.
Zahlen zu städtischen Beteiligungen
Pflichtgemäß gab Bürgermeister Thomas Helbling Bericht über die Beteiligungsverhältnisse der Stadt. So trägt die Stadt an der Kurbetriebs-GmbH einen Anteil von 100 Prozent bei einem Gesellschaftskapital von rund 730.000 Euro. Bei einem Kostenzuschuss der Stadt von rund 780.000 Euro bleibt ein Verlust von rund 32.000 Euro im vergangenen Jahr.
Zu 30 Prozent ist die Stadt auch an der Biomasse-Wärmeversorgung Bad Königshofen GmbH & Co. KG beteiligt. Dort wurde 2023 ein Plus von 34.000 Euro geschrieben, es gab keinen Zuschuss der Stadt. Schließlich unterstützt die Stadt auch die Vhs Rhön und Grabfeld gGmbH. Bei einem Gewinn von rund 130.000 Euro gab es einen Zuschuss der Stadt über rund 87.000 Euro.
Auch in Bad Königshofen sind einige Asphalt-Reparaturen nötig. Im Haushalt sind dafür rund 70.000 Euro eingestellt. Bauhof und Bauamt haben rund 50 Schad-Stellen gelistet. Unter anderem in der Hindenburg-, Keßler- und Zeughausstraße sowie in den Bereichen Ipthausen und Merkershausen, Am Kurzentrum, Am Hochgericht, Max-Josef-Straße und Eschenbachstraße sind Arbeiten nötig. Entsprechende Aufträge wurden vergeben.