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Bad Neustadt
Digitalisierung: Noch mehr Glasfaser-Hausanschlüsse für Rhön-Grabfeld
Ein Bundes-Programm macht Hoffnung auf noch schnelleres Internet für viele Gemeinden im Landkreis. Ab 2023 könnten neue Fördergelder aus Berlin fließen.
Die Digitalisierung bringt Farbe ins Leben, doch die technischen Ansprüche für schnelles Internet wachsen immer weiter. Mehr Glasfaser-Hausanschlüsse sollen die Spitzenposition des Landkreises weiter sichern.
Foto: Gerhard Fischer | Die Digitalisierung bringt Farbe ins Leben, doch die technischen Ansprüche für schnelles Internet wachsen immer weiter. Mehr Glasfaser-Hausanschlüsse sollen die Spitzenposition des Landkreises weiter sichern.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 08.04.2022 02:21 Uhr

Der Datenhunger wächst weiter, auch mit Home-Office-Arbeit, Video-Konferenzen oder Streaming-Diensten, die das traditionelle Fernsehen ablösen. Die Bürgerinnen und Bürger im Flächenlandkreis verlangen nach einer zeitgemäßen Breitbandversorgung. Der Landkreis schafft sie, indem er für die Kommunen das Anzapfen der Fördertöpfe übernimmt.

Frank Reichert von der Stabsstelle für Kreisentwicklung stellte den Stand der Dinge dem Kreisausschuss vor. "Ein bewährtes Erfolgsmodell" nannte zuvor Landrat Thomas Habermann die Zweckvereinbarung mit den Kommunen, wonach der Landkreis für die Kommunen die entsprechenden Förderverfahren steuert, um möglichst gleiche Bedingungen für große wie kleine Gemeinden und Städte zu schaffen.

660 Kilometer Glasfaser verlegt

Frank Reichert untermauerte dies mit Zahlen. In der abgelaufenen Förderperiode von 2013 bis 2020 wurden 80 Förderverfahren abgeschlossen, 660 Kilometer neue Glasfaserleitungen wurden durch den Landkreis gezogen. Über 20 Millionen an staatlichen Fördermitteln wurden generiert, rund 30 Millionen Euro wurden insgesamt "verbuddelt". Eine Grundversorgung mit 30 Mbit im Downstream sollte gewährleistet werden. Für 98 Prozent der Anschlüsse im Landkreis wurde dieses Niveau erreicht, im Bundesdurchschnitt verfügen 85,6 Prozent der Anschlüsse über mindestens 30 Mbit/s im Downstream. Über 50 Mbit/s verfügen in Rhön-Grabfeld 96 Prozent der Haushalte, im Bundesdurchschnitt sind es nur knapp 83 Prozent.

Aktuelles Ziel ist der Ausbau mit Glasfaser-Hausanschlüssen. Immerhin acht Prozent der Haushalte sind mit Glasfaser bis zum Hausanschluss verbunden. Zum Vergleich: In den Landkreisen Bad Kissingen und Schweinfurt sind es drei Prozent, wie Reichert erklärte. Ausbaubedarf bestehe freilich dennoch. Im März 2020 trat hierzu die bayerische Gigabit-Richtlinie als neues Fördermodell in Kraft. Fast alle Landkreis-Kommunen haben entsprechende Förderanträge gestellt. Fünf Ausbau-Verträge mit einem Volumen von knapp 17 Millionen Euro konnten unterzeichnet werden.

Der Bund fördert Glasfaser-Hausanschlüsse

Wie Reichert erläuterte, können über dieses Landes-Programm wegen Fördermittelbegrenzung jedoch nicht alle Gemeinden ausgebaut werden. Es gibt jedoch ein neues Förderprogramm des Bundes, das weitere Lücken stopfen kann und ab 2023 greift. Das Bundesprogramm ist jedoch sehr verwaltungsaufwändig. Der Landkreis will nun ein Markterkundungsverfahren für die Kommunen durchführen. Wenn hierüber zentral Bedarfe und Kosten für Glasfaser-Hausanschlüsse ermittelt sind, kann immer noch jede Gemeinde entscheiden, ob sie am Förderprogramm teilnimmt, erklärte der Fachmann. Zwischen 20 und 28 der 37 kreisangehörigen Kommunen dürften infrage kommen für die Markterkundung. Der Rest hat schon die Hochleistungs-Hausanschlüsse oder entspricht nicht den Förder-Bedingungen. Die Erkundung soll im Herbst/Winter dieses Jahres starten.

 
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  • K. L.
    Ist doch eine tolle Zwischenbilanz: 8 % aller Anschluesse sind per Glasfaser mit dem Internet verbunden. Da kann sich der Landkreis im Vergleich mit den Nachbarn gut sonnen.
    Ehrlicher waere jedoch ein Vergleich mit immer noch so betrachteten "emerging countries" wie den Baltischen Staaten, Ukraine, Zypern, VAE, Vietnam, Malaysia, China.
    Daran, Herr Reichert und lieber Landrat Thomas Habermann, sollten wir uns im Hinblick auf unsere Zukunftsfaehigkeit eher messen.
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