
In Zeiten von Corona sind die Häuser des Rhöniversums geschlossen. Deswegen wurden hier digitale Alternativen ins Leben gerufen, um die Umweltbildung weiterzuführen. Unter anderem können sich kleine und große Entdecker auf eine digitale Ortsrallye durch Fladungen begeben –entweder mit ausgedrucktem Fragebogen vor Ort oder wie ich: mit Hilfe von "Google Maps" in der Redaktion. Das ist mir bei winterlichen Temperaturen sowieso lieber.
Ich komme eigentlich nicht aus der Rhön, mich hat es über mehrere Ecken hierher verschlagen. Geboren bin ich in Brandenburg und aufgewachsen in Berlin. Zur Zeit wohne ich in Würzburg und arbeite in der Redaktion in Bad Neustadt. Deswegen gibt es für mich noch viele neue Dinge über die Rhön-Region zu lernen.
Gestartet habe ich meine virtuelle Ortstour am Marktplatz in Fladungen, da gab es keine Vorgabe durch den Rallyebogen. Eventuell wäre es für Ortsunkundige wie mich sinnvoll gewesen, mit den Fragen auch eine Route anzugeben. Wie sich herausstellt, war meine Entscheidung aber gut, denn hier konnte ich direkt eine Frage des Rätselbogens beantworten. Gesucht wurde anhand eines Fotos nämlich das Rhönmuseum. Gezeigt wurde ein Bild des Bauwerks mit der Frage: "Was ist in diesem Gebäude?" Das historische Museum beherbergt kultur- und naturgeschichtliche Objekte der Region.

Insgesamt muss ich zwölf Fragen beantworten, um auf das gesuchte Lösungswort zu kommen. Das gestaltete sich für mich alles andere als einfach. Denn für einige der Fragen braucht es Ortskunde oder Detailgenauigkeit. Beides ist durch meine Voraussetzungen nur schwer zu erfüllen. In vielen Fällen war die Suchmaschine Freund und Helfer. Mein Weg führte mich kreuz und quer durch den historischen Ortskern von Fladungen. Viele alte Gebäude säumen die Straßen, einige wurden sogar bereits um 1700 und noch früher erbaut.
Meine nächste virtuelle Station ist der Thürnersturm an der Fladunger Stadtmauer. Der Hinweis, dass der gesuchte Turm dort zu finden sei, half mir bei der Beantwortung der Frage. Ein kurzer Klick auf Google Maps und ich flog über die Karte zum besagten Ort. Die Rallye erwies sich als wahre Recherchearbeit. Viele kleine Hinweise wie Schriftzüge auf Schildern oder Hauswänden und die Eingabe dieser bei Google verhalf mir oft zur Lösung. Hätte ich den Weg zu Fuß bestritten, hätte ich jetzt wohl ziemliche Blasen und einige Kilometer auf der Uhr.
Telefonjoker hilft auf die Sprünge
Und ich hatte auch noch einen weiteres Ass im Ärmel. Ähnlich wie bei "Wer wird Millionär" konnte ich dank hilfreicher Kollegen auf einen Telefonjoker zurückgreifen. Redakteurin Franziska Sauer half mir bei einigen Fragen auf die Sprünge. "Das ehrt mich aber, dass ich als Fladungen-Expertin empfohlen werde", sagt sie. In kürzester Zeit verriet sie mir die gesuchten Adressen, Jahreszahlen und Fassadenschriften. So konnte ich auch die letzten vier Rätsel lösen.
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Am Ende habe ich es geschafft das Lösungswort zu finden - das werde ich natürlich nicht verraten. Die Rallye kostete mich zwei Stunden Recherche und wunde Finger vom Tippen. Vielleicht hätte ich doch lieber den Weg auf mich nehmen sollen und nach Fladungen fahren. Aber auch mit meiner virtuellen Tour durch Fladungen habe ich einiges über den Ort gelernt und kenne mich jetzt besser aus.
Spaß gemacht hat das Rätseln auf jeden Fall und Hobbyknobler kommen definitiv auf ihre Kosten. Auf der nächsten Tour nehme ich mir Riedenberg im Landkreis Bad Kissingen vor. Am besten suche ich mir auch hier schon mal einen neuen Telefonjoker für die Beantwortung der Rätselfragen. Wer sich selbst auf Erkundungstour begeben möchte, findet die Rätselbögen auf der Internetseite des Rhöniversums.