Zugegeben, ganz leicht ist die Extratour "Museumstour" nicht. Exakt 20,2 Kilometer von Fladungen zur Rhön hinauf und wieder hinunter, wollen erst einmal erwandert werden. Wer sich hierfür mindestens fünf bis sechs Stunden Zeit nimmt, wird mit der wunderbaren Natur der Rhön ebenso erfreut wie mit zahlreichen Einblicken in die Geschichte des Mittelgebirges, die der Wanderung ihren Namen gaben.
Wir beginnen unsere "Museumstour" in Fladungen, wo es rund um das Freilandmuseum jede Menge Parkmöglichkeiten gibt. Der Weg führt idyllisch durch die mittelalterliche Stadtmauer und die Innenstadt schon bald hinaus auf die Wiesen der Rhön. Die Gangolfskapelle auf dem Hamelsberg aus dem frühen 17. Jahrhundert ist ein erstes Kulturhighlight auf der Strecke.
Schwarzes Moor und Reste ehemaliger Grenzanlagen
Entlang von Streuobstwiesen geht es stetig, aber gemäßigt, über das Dorf Rüdenschwinden hinauf auf die Wiesen der Rhön. Die einzigartige Kulturlandschaft der Rhön kann hier beispielhaft durchwandert werden. Ein Rastpunkt ist das Schwarze Moor mit seinem weit über die Rhön hinaus bekannten Kiosk. Wer den ganzen Tag für die "Museumstour" einplant, der kann zudem den 2,2 Kilometer langen und überaus lehrreichen Rundweg durch das Schwarze Moor erkunden.
Weiter in Richtung Thüringen türmen sich auf dieser Extratour des Premiumwanderweges "Hochrhöner" bald die Reste ehemaliger Grenzanlagen auf. Hier wird spätestens klar, dass die Museumstour ihren Titel nicht allein aufgrund des Freilandmuseums Fladungen trägt. An dieser Stelle wird die Erinnerung an die ehemalige innerdeutsche Grenze wach gehalten. Durch das Dorf Frankenheim in Thüringen (sehenswert: St. Peter und Paul-Kirche) geht es weiter zu einem bis heute gepflegten "Heimatblick". Dieser wurde zu Zeiten der Teilung errichtet, um auseinander gerissenen Familien in Ost und West den Blick in die einstige Heimat zu ermöglichen. Bis weit nach Thüringen hinein reicht der Blick, auch wenn die Teilung seit 30 Jahren Geschichte ist.
Der bisweilen recht steile Abstieg von der Hohen Rhön wieder hinunter nach Fladungen führt zumeist durch Wälder und kurz vor der Stadt über Wiesen. Wer jetzt noch genügend Energie übrig hat, kann im Freilandmuseum den Tag ausklingen lassen. Wenn in den kommenden Jahren das Rhönmuseum in Fladungen nach der umfangreichen Sanierung wieder eröffnet, dann hat diese erlebnisreiche "Museumstour" noch ein weiteres Highlight mehr. Mehr Informationen über die Tour gibt es im Internet unter www.rhoen.de.