
Wer die Auftaktveranstaltung zum Jahr des Wassers 2025 besuchte, spürte sofort, dass hier ein besonderer Geist wehte. Schon am Eingang wurden die Besucherinnen und Besucher von der Künstlergruppe "Was(s)erleben" im "Transformationsraum Wasser" mit Tanz und Gesang empfangen. Die Idee, wissenschaftlich fundierte Informationen mit einer künstlerischen Herangehensweise an das Thema Wasser zu verbinden, zog sich durch das gesamte Programm.
Folgender Text ist einer Pressemitteilung der Organisatoren des Events entnommen: Bürgermeister Thomas Helbling zeigte sich in seinem Grußwort erfreut darüber, dass die neue Trinkkur- und Wandelhalle zum Startpunkt des Jahrs des Wassers gewählt wurde. Immerhin ist in Bad Königshofen sowohl Trockenheit seit vielen Jahren ein großes Problem, andererseits verfügt die Kurstadt über zwei Heilquellen und die FrankenTherme.
Die Situation kann sich verbessern
Für die Regierung von Unterfranken, die mit der Aktion Grundwasserschutz am Konzept des Jahres maßgeblich beteiligt ist, sprach Regierungspräsidentin Susanne Weizendörfer. Trotz der Besorgnis erregenden Fakten sieht sie noch eine große Chance zur Verbesserung der Situation.
Stefan Wurth, Bildungsreferent der Evangelischen Kirche, machte auf die zahlreichen kleinen Gewässer der Region aufmerksam, die sich als Lebensadern durch das gesamte Grabfeld ziehen und die es zu erhalten gilt.

Birgit Imhof, Behördenleiterin des Wasserwirtschaftsamts Bad Kissingen, und Axel Bauer, Sachgebietsleiter Wasserwirtschaft bei der Regierung von Unterfranken, stellten sich in einem Interview den Fragen von Moderatorin Brigitte Schmidt.
Um 20 Prozent geringere Grundwasserbildung
Ein langfristiges Problem, so Bauer, sei die Grundwasserneubildung, die sich im Grabfeld in den letzten Jahren um fast 20 Prozent reduziert habe. Eine dauerhafte Erholung sei unwahrscheinlich. Deshalb sei es wichtig, in der Fläche alles dafür zu tun, um die Verdunstung zu begrenzen und die Grundwasserneubildung zu unterstützen. Ein Nassjahr wie 2024 habe nur kurzfristig einen positiven Effekt.
Birgit Imhof hob die Maßnahmen hervor, mit denen man die Entwicklung positiv beeinflussen könne. Dabei sei der Wasserrückhalt in der Landschaft der wichtigste Baustein. So sei sei die Entsiegelung von Flächen, nicht nur im öffentlichen Raum, sondern auch auf dem privaten Grundstück zu überlegen. Generell sollte man Wasser auch bei den Bedürfnissen des täglichen Lebens möglichst sparsam einsetzen.
Beide Experten sind zuversichtlich, dass die Situation im Grabfeld durch gemeinschaftliches Handeln insgesamt erheblich verbessert werden kann.
Lust auf das "Jahr des Wassers 2025" wurde geweckt
Für die Regierung von Unterfranken stellte Projektleiterin Clara Allmang die Ziele und Inhalte des Jahres vor. Zusammen mit den regionalen Initiativen "Wasser.Heimat.Leben." und "Was(s)erleben" sind zahlreiche Veranstaltungen geplant, die das Bewusstsein für den Umgang mit der Ressource Wasser verbessern sollen. Alle Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Schulen sind eingeladen, sich aktiv einzubringen. Die bereits geplanten Termine sind auf der Seite www.jahrdeswassers2025.de einsehbar. Dort können auch jederzeit weitere Projekte angemeldet werden.

Neben den informativen Teilen nahmen die künstlerischen Beiträge einen großen Raum ein und führten das Publikum zu einem spirituellen und emotionalen Bezug zum Thema. Das Ensemble Wachstumszonen unter der Leitung von Annette Roggatz und Eva Warmuth war hierfür verantwortlich. In verschiedenen Interventionen wurden mithilfe von Videos, Tanzperformances, einem Schattenspiel und Musik die Bühne und der ganze Raum bespielt. Besonders berührend war der Beitrag von Sopranistin Venus Sanchez Perez von der Berufsfachschule für Musik, die ein emotionales Lied aus ihrer Heimat Mexiko sang und pfiff.
Eine gelungene Veranstaltung, die das Thema Wasser trotz des ernsten Hintergrunds ohne erhobenen Zeigefinger und mit vielen sinnlichen Eindrücken nahebrachte. Die Lust auf das "Jahr des Wassers 2025" wurde eindeutig geweckt.