Lorenz und sein Bruder Heribert Hahn waren Kinder, als am "Stadtsaal-Lichtspielhaus" in Königshofen die erste Minigolfanlage errichtet wurde. Eigentümerin war damals die Stadt Königshofen, weiß Lorenz Hahn. In den 1960er Jahren entstanden im Rahmen der Vorbereitungen auf das Prädikat "Bad" ein Trimm-dich-Pfad, die ersten Kuranlagen und eben auch die Minigolfanlage.
Zu dieser Zeit, es war um 1962, war die Bundeswehr in Königshofen stationiert. Untergebracht waren die Soldaten in Baracken am heutigen Tennisplatz, also ganz in der Nähe. Nachdem es keine Möglichkeit gegeben hatte, eine Kaserne mit Truppenübungsplatz zu bauen, wurde der Standort Königshofen 1967 wieder aufgegeben.
Ein Büro im Milchhäuschen am Stadtsaal
Damit konzentrierten sich die Stadt und der damalige eigenständige Landkreis Königshofen im Grabfeld mit Landrat Karl Grünewald und Bürgermeister Wolfgang Mack auf das Prädikat "Bad". Die Anlaufstelle für den Fremdenverkehr und die Kurgäste war in dieser Zeit das ehemalige Milchhäuschen am Stadtsaal, das heute noch steht.
Hier hatte Kurt Zühlke, der spätere Kurdirektor, mit einer Sekretärin sein erstes Büro. Da dieses direkt an die neue Minigolfanlage grenzte, entschied Landrat Karl Grünewald, dass hier auch die Ausgabe der Golfschläger erfolgen sollte.
Der neue Minigolfplatz, so erinnert sich Lorenz Hahn, wurde von dem damaligen Gartenbauarchitekten Starke gebaut. Als in den 1970er Jahren die Trink- und Wandelhalle gebaut wurde und das Büro dorthin umzog, übernahmen zunächst Freiwillige die Betreuung des Platzes und die Schlägerausgabe.
Die Familie Hahn war zuständig
Schließlich bot Grünewald, ein Förderer des Fremdenverkehrs, Alfons und Babette Hahn an, die Minigolfanlage zu übernehmen. "Meine Eltern waren damit einverstanden und seitdem ist der Minigolfplatz Teil der Stadtsaal Kinos", sagt Lorenz Hahn.
So eine Anlage muss ständig gepflegt werden. "Hier stehen viele Bäume und die werfen halt auch Blätter oder auch mal kleinere Äste ab." Die Aufgabe von Lorenz und Heribert Hahn lag darin, die Spielbahnen frei zukehren. "Eine nicht immer leichte Aufgabe, denn auch die Ritzen an den Rändern mussten sauber sein." Heute erledigt das sein Schwiegersohn Mario Suffa mit dem Laubbläser.
Neue Schläger gibt es auch
Er war mit seiner Frau Barbara in den vergangenen Wochen aktiv in die Ab- und Aufbauarbeiten für die neue Minigolfanlage eingebunden. Beide werden diese auch weiterhin betreuen. Die Anlage wird wie bisher 18 Bahnen haben.
Verbessert wurden die Golfschläger. Sie haben nun einen Kunststoffüberzug. "Sicherheit ist uns wichtig", sagen Lorenz und Marianne Hahn. Noch fehlen Umzäunung und Begrünung. Hier hofft man auf bessere Witterungsverhältnisse. Im oberen Bereich ist mehr Platz für die Gäste, die im Biergarten sitzen und den Minigolfern zuschauen können, sagen Barbara und Mario Suffa.
Ab Samstag kann man Minigol spielenn
Dass Minigolf, auch in Bad Königshofen und der Umgebung nach wie vor gefragt ist, wissen die Familien Hahn und Suffa. Das zeigen die vermehrten Anfragen nach der Öffnung des neuen Platzes. Minigolf sei eben ein faszinierendes Spiel, bei dem Geschick, Konzentration und ein gutes Auge wichtige Voraussetzungen sind. Die 18 verschieden gestaltete Bahnen sollte man mit so wenigen Schlägen als möglich bewältigen. "Es ist ein Freizeitsport mit Spaßfaktor für jedes Alter."
Da es nicht auf Muskelkraft, Ausdauer oder Beweglichkeit ankommt, sondern Geduld und Geschicklichkeit gefragt sind, ist es ein Sport für jedermann. "Minigolf kann in jeder Altersklasse gespielt werden, vom Schüler bis zum junggebliebenen Senior", fügt Lorenz Hahn an. Es sei durchaus auch eine Art Ausgleichssport, vor allem ideal für Familien, Gruppen, Freunde und Bekannte, die ihre Wochenenden gemeinsam gestalten möchten.
Bereits ab diesem Samstag, 13 Uhr ist die grundlegend sanierte Minigolfanlage an den Stadtsaal Lichtspielen für die Öffentlichkeit geöffnet. Ganz offiziell mit Ehrengästen wird sie dann am 1. Mai um 11 Uhr in Betrieb genommen, mit Musik, Bier und Bratwurst. Geladene Gäste können eine Partie Minigolf spielen und ab 13 Uhr ist der Spielbetrieb für alle geöffnet.