Was Langenleiten für die Rhön ist, das ist Willmars für das Streutal. Orte, die man umgangssprachlich den Highlands zuordnen würde. Geografisch mag das für Langenleiten passend sein, bei Willmars muss man eher den sogenannten Subtext mitdenken. Denn "High" ist man ja nach dem Konsum von Drogen wie Cannabis. Und ein ganzes Feld mit Marihuana-Pflanzen wurde jüngst in Willmars ausgehoben.
"Ausgerechnet da, wo ein Staatsanwalt das Bürgermeisteramt bekleidet!", hat sich der Rhönkauz zuerst gedacht, als er die Nachricht vom Großeinsatz gelesen hatte. Ein halbes Dutzend Einsatzwagen der Polizei – und schon hatte sich die Einwohnerzahl fast verdoppelt in dem Ort. Der Rhönkauz grübelt ja schon, wie es in diesen Breitengraden zu einem rentablen Anbau von Hasch-Pflanzen kommen konnte. Ist beim Überlandwerk Rhön nicht aufgefallen, dass Willmars plötzlich wegen der vielen Rotlicht-Lampen zu einem verdächtigen Großabnehmer geworden ist?
Cannabis ist Koalitionsauftrag
Gut, Details sind noch nicht bekannt, womöglich wächst das Zeug auf den Willmarser Feldern auch so in ausreichender Qualität. Der Rhönkauz fragt sich aber, wie lange Cannabis-Plantagen überhaupt ein Aufreger-Thema sind. In Deutschland regiert ja jetzt die Ampelkoalition, und die ist ja drauf und dran, Cannabis an ausgewählten Ausgabestellen zu legalisieren. An dieser Stelle kommt für den Rhönkauz Manuela Rottmann aus Hammelburg ins Gespräch. Die Grüne Bundestagsabgeordnete ist Staatssekretärin in Cem Özdemirs Landwirtschaftsministerium und setzt sich insbesondere für den ländlichen Raum ein.
Eine Chance für die Region
Selbst als konservativ denkender Mensch muss man an dieser Stelle also eine Chance für die Region sehen, die Cannabis-Freunde regieren nun einmal jetzt mindestens vier Jahre. Im Grunde genommen ist das Cannabis-Feld kein Fall für die Kriminalpolizei, sondern für die Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld. Am Ende arbeiten sie an der Verwaltungsstelle für das Biosphärenreservat schon an einem Konzept für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen? Und irgendwie scheint man am Landratsamt schon eine Vorahnung vom Hasch-Boom gehabt zu haben, als man das "H" von Heimat als "#" schrieb. Das Zeichen nennt sich ja Hashtag.
Wenn Manuela Rottmann den Özdemir in die Rhön holt
Auf jeden Fall könnte die Plantage der Anfang einer großartigen Entwicklung sein. Ab einer gewissen Flächenzahl wäre der Hanfanbau schließlich auch ein Alleinstellungsmerkmal der Rhön. Und weil der Rhönkauz weiß, dass sie den Landwirtschaftsminister Cem Özdemir schon einmal mit einer Hanf-Pflanze abgelichtet haben, wird es bestimmt auch einen Pressetermin mit Özdemir, Rottmann und Konsorten geben, wenn der erste Haschisch-Brocken mit dem Siegel des Biosphärenreservats für einen guten Zweck versteigert wird.