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Bad Neustadt
Die Glosse: Werbung geht porentief rein und nicht mehr raus
Werbung hat schon immer die Massen beeinflusst. und Ariel-Waschmittel wäre nie so groß geworden ohne Klementine.
Foto: Fredi Breunig | Werbung hat schon immer die Massen beeinflusst. und Ariel-Waschmittel wäre nie so groß geworden ohne Klementine.
Fredi Breunig
 |  aktualisiert: 21.07.2020 02:10 Uhr

A gscheiter Mensch hodd amoll gsochd: „Werbung ist die Kunst, auf den Kopf zu zielen und die Brieftasche zu treffen.“ Stimmt! Ich gugg jo so gut wie kee Privat-Fernsehen, owwer monichmoll lässt sichs halt nedd vermeid.

Nerv‘ dudds ömmer! Woss früher Palmolive (Tilly), Ariel (Klementine), s HB-Männle unn „Der modische Arendt“ worrn, senn heut Carglass, Parship, Tipico, Check24 unn Media-Markt. Sympathischer unn irchedwie pfiffiger woor die Werbung früher trotzdem.

Der modische Arendt 

Oon „Modische Arendt“ konn ich mich noch ganz gut derinner. Verschiedene Leut (zu zwedd, midd grösse Hönd, mit a Motorrod) senn durch a Gloosdüür nei doss Gschäft unn dazu koom ömmer die Stimm ausm „Off“: „Was sind das bloß für Leute, die immer zum modischen Arendt rennen?“Bevur ganz am Schluss a naggerte Blondine vo hinne zu senn wor, die sich lasziv durch die Gloosdüür gschwunge hodd unn mit einem bedörende Blick rückwärts in die Kamera ghauchd hodd: „Was sind das bloß für Leute, die nicht zum modischen Arendt rennen?!“ Legendär!

Seitenbacher - Der Gipfel der Nervigkeit

Unn heut? Nervend! Ganz schlimm: Check24. Zwee Familie streite sich drüü, wer mehr Geld durch Preisvergleiche gschboord hodd, fresse Chips, trinke Cola unn gugge Fernseh. Die Lacher dezu komme wie bei Al Bundy odder Alf vom Band. Owwer der Gipfel der Nervigkeit – unn doo senn mir uns sicher einig: Seitenbacher! Spricht übrigens der Chef vo der Firma, er hässd Willi Pfannenschwarz, selber! Unn der iss mit sei Müsli überaus erfolgreich! Weil‘s so nervt unn sich ins Hirn förmlich neibrönnd!

Wieder einen Dummen gefangen

Genauso wie der Aff mit sein Spruch: „Ich hab mir ne neue Matratze gekauft.“ Eefoch so drehie gsochd, owwer sowos vo penetrant, däss du‘s eefoch nedd vergess konnsd! Unn dodrömm gedds. Du dabbsd nei s Gschäft, läffsd oo Seitenbacher-Müsli vorbei, lassd „Seitenbacher“, denkst oon Willi Pfannenschwarz sein brääde, schwäbische Dialekt, reechsd dich auf – unn langst hie! Widder n Domme gfange! Ärgerlich.

Rosen für die Liebe

Owwer woos wärrn mer denn ohne die Werbung, über die mer sich so schöö aufgereech konn?! So wie die Fraa, wie ins Fernsehen für Blomme geworbe wurrn iss unn a Stimm im Hinnergrund gsochd hodd: „Kaufen Sie noch heute einen Strauß Rosen für die Frau, die Sie lieben!" „Dybbisch“, hodd die Fraa dehemm in ihr Wohnzimmer kommentiert, „unn oo uns Verheierte denkt keener!“ Servus, der Eustach.

 
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