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Ostheim
Die Glosse: Warum es beim Waldbaden in Ostheim eigentlich um die Wurst gehen sollte
Der Rhöner Wurstmarkt ist zu Ende, der nächste kommt bestimmt. Doch bis dahin will der Rhönkauz nicht alleine mit Büschen und Bäumen zufrieden sein.
Beim Waldbaden sollte es eigentlich um die Wurst gehen, findet unser Rhönkauz.
Foto: Kerstin Junker | Beim Waldbaden sollte es eigentlich um die Wurst gehen, findet unser Rhönkauz.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 16.10.2022 02:30 Uhr

Seit 20 Jahren gibt es den Ostheimer Wurstmarkt, das unverzichtbare Bollwerk gegen den grassierenden Veganismus. Rotgelegter, Pfefferbeißer, Ramsthaler Spätlese. Der Wurstmarkt ist der Triumph des Genusses über die Demütigungen von Corona und Energiekrise.  Das erste Mal war der Rhönkauz nicht selbst vor Ort. Er musste Stabilisierungshilfe in Anspruch nehmen - leider an der Wirbelsäule.

Die geselligen Ostheimer haben wieder einmal bewiesen, was sie organisatorisch draufhaben. Und ausgerechnet im Umfeld des Genuss-Gipfels beweisen die Streutaler, dass ihnen mit dem Wurstmarkt noch lange nicht die Ideen ausgegangen sind. 

Eine japanische Lebenskunst rund um die Lichtenburg

Denn auch in Ostheim ist jetzt die Kunst des so genannten Waldbadens angekommen. Die Wald-Medizin aus Japan mit dem Namen Shinrin-Yoku wird jetzt auch rund um die Lichtenburg angeboten. Am Sonntag um 10 Uhr ist Premiere. Natur und stille, langsame Bewegungen, das Einatmen der sauerstoffhaltigen Luft werden in einer Ankündigung gepriesen.

"Du kannst deine Wahrnehmung schulen" heißt es weiter. Kurz und gut: Das japanische Waldbaden macht mit esoterischem Popanz genau das, was das Pilzesammeln seit jeher dem Rhöner bietet.  

An ein Zur-Ruhe-Kommen, wie es das Waldbaden verspricht, ist aktuell kaum zu denken. Die Wälder sind nicht nur mit Schwarz- und Rotwild überfüllt, sondern auch mit Pilzesammlern, die kreuz und quer an den Einmündungen zu Waldwegen parken, um Stein- und Birkenpilze in Mengen weit jenseits des Eigenbedarfs zu horten.

Ostheim braucht eine spezielle Variante

Wie soll da Ruhe einkehren im Wald? Der Rhönkauz hat da so seine Zweifel. Überhaupt findet er, dass für Ostheim eine ganz spezielle Variante viel erfolgversprechender klänge: Wurstbaden! Warum sollten die Menschen einen Baumstamm umarmen, wie man es vom Waldbaden zur Genüge kennt?

Um wie viel erfüllender wäre es doch, eine prall gefüllte Kugel Rotgelegter mit den Händen zu umschlingen, um ein Gespür für die Naturkreisläufe zu bekommen? Und warum sollte man in ein Bett aus raschelndem Herbstlaub eintauchen und darin wühlen, wenn ein Teppich von Pfefferbeißern, durch den sich die Teilnehmer schlängeln, viel intensivere Eindrücke verspricht? 

Der Leberkäs' bleibt unangetastet

Auf jeden Fall glaubt der Rhönkauz, dass die Idee ausbaufähig ist. Bis zum nächsten Wurstmarkt 2024 können die Ostheimer an Details feilen. Wichtig ist nur eines: Der Ostheimer Leberkäs' als lokales Heiligtum muss bei den Ritualen unangetastet bleiben.   

 
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  • b.schlusche@gmx.net
    Manch einer braucht die Wurst, ein anderer bevorzugt den Wald, manche genießen beides, andere brauchen weder das eine noch das andere, jedem das Seine. Ob der Rhönkauz den Unterschied zwischen Pilze suchen und Waldbaden kennt? Oder ob eher Wurstbaden sein Fachgebiet ist zwinkern
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