
Jetzt hatte sich der Rhönkauz letzte Woche mächtig das Köpflein zerbrochen, wo überall die Stadt Bad Neustadt Energie sparen könnte: beim Triamare, bei der Hohntor-Beleuchtung und andernorts. Währenddessen wurde seelenruhig die Neuschter Eisbahn aufgebaut mitsamt der beliebten Almhütte.
Schon hagelt es Leserbriefe in der Lokalzeitung wegen angeblich unnötiger Energieverschwendung für den Spaß auf Kufen und wärmenden Glühwein. Dass es zumeist nur Milchmädchenrechnungen sind, das hat der Rhönkauz schon längst durchschaut und stellt hiermit die Gegenrechnung auf. Da wird also geklagt, die Eisbahn verschlinge für die Kühlung der Eisfläche zu viel Strom. Was wäre die Alternative? All die Kinder hocken bei miesem Wetter Zuhause an ihren hochgerüsteten Gaming-PCs und verschwenden bei Ballerspielen sinnlose Kilowattstunden!
Viele Fahrten in die Alpen gespart
Mit der Almhütte gehen die Kritiker ähnlich ins Gericht. Dabei sollten gerade diese Leute überlegen, wie viele Fahrten in teure Alpen-Skigebiete sich die Rhöner mittlerweile sparen, weil sie die Hüttengaudi sowieso in ihrer Kreisstadt erleben.
Und wer weiß, ob die Holzkonstruktion auf dem Marktplatz nicht noch einen ganz anderen Sinn bekommt. Wenn es wirklich hart auf hart kommt im Winter, wäre die Almhütte als offizielle Wärmestube der Stadt Bad Neustadt nahezu die ideale Wahl. Nachdenkenswert ist für den Rhönkauz auch die sensationelle Nachricht, dass das Landratsamt am kommenden Montag, 31. Oktober, "aus energetischen Gründen" geschlossen bleiben wird. Das muss kein einmaliges Unterfangen bleiben.
Landratsamt bekommt Außenstelle
Wichtige Ämter könnten doch montags während des NES-ON-ICE-Betriebs bis in den Januar immer in der Almhütte residieren. Es muss eh geheizt werden und die Räumlichkeiten sind an einem Stück. Auch die Damen und Herren der Kulturagentur könnten sich von der volkstümlichen Musik inspirieren lassen und hätten nicht immer nur mit hochtrabender Klassik zu tun.
Ganz davon abgesehen wäre der in oberen Stockwerken des Landratsamtes residierende Landrat Thomas Habermann auf dem Neuschter Marktplatz doch wieder ein Stück volksnäher, wenn er gleich neben dem Glühweinstand für Ottonormalverbraucher ansprechbar wäre, sollte er nicht gerade ein wichtiges Telefonat mit Brüssel führen.
Alles in allem: die Eisbahn kann ein ganz heißer Tipp sein, wenn es um klug gerechnetes Energiesparen geht.