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Bad Neustadt
Die Glosse: Shisha-Rauch im Triamare
Eine Wasserpfeifen-Lounge im Triamare-Freibad? Da rauchen die Köpfe der Gegner. Dabei birgt die Sache auch Chancen.
Bad Neustadt ist nicht Frankfurt, wo diese beiden Männer Shisha rauchen. Aber der Triamare-Kiosk ist auf jeden Fall auf der Höhe der Zeit und bietet jetzt eine Wasserpfeifen-Lounge an.
Foto: DPA/Frank Rumpenhorst | Bad Neustadt ist nicht Frankfurt, wo diese beiden Männer Shisha rauchen. Aber der Triamare-Kiosk ist auf jeden Fall auf der Höhe der Zeit und bietet jetzt eine Wasserpfeifen-Lounge an.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:15 Uhr

Als der Rhönkauz ein kleiner Nachwuchs-Kauz war, gab es einen Namen, den er überhaupt nicht mochte. Dieser Name war Sascha. Wie oft hat er sich bei der Aussprache dieses Namens verhaspelt und von Schasa, Schascha oder sonstwas gesprochen.

Der Sascha von gestern ist die Shisha von heute. Mal sagt der Rhönkauz Sischa, mal Schisa. Den richtigen Kern Shisha trifft er nur selten. Dabei ist die Shisha, die arabische Wasserpfeife, derzeit in aller Munde. Auch in der Frischluft-Arena des Triamare-Freibades von Bad Neustadt. Damit sich der Kiosk-Betrieb auch auf Dauer rentiert, haben die neuen Pächter eine Lounge mit Shisha-Bar eingerichtet. Wasserpfeifen da, wo bisher nur Wasserratten ihrem Vergnügen nachgingen, das musste für etwas Aufruhr sorgen. Schon machten erste Leserbriefe Dampf gegen das neuartige Angebot, das vor allem eine jüngere Klientel anzieht.

Wick Vaporub als Inhalation

Der Rhönkauz, der in der Regel nur noch Wick Vaporub in der Erkältungszeit inhaliert, musste auch erstmal tief durchatmen, bis er auf diese Nachricht die passende Antwort gefunden hatte. Ob es wirklich das Richtige war, in der Gesundheitsregion Rhön-Saale sozusagen auf städtischem Grund eine Shisha-Bar zu etablieren, wo das Wasserpfeifen-Rauchen doch durchaus umstritten ist, was seine gesundheitliche Unbedenklichkeit betrifft? Der Rhönkauz hat da so seine Zweifel.

Am Ende kommen sie oben auf dem Kreuzberg noch auf die gleiche Idee und bauen den Antonius-Saal in einen neumodischen Lounge-Bereich mit Wasserpfeifen-Angebot in Geschmacksrichtung Weihrauch und Myrrhe um, damit auch ein jüngeres Publikum wieder verstärkt angelockt wird. Ehrlich gesagt, bei einer solchen Vorstellung beginnt das Kauzen-Hirn schon zu qualmen! Und am Ende auch schon im Campus-Management, wo man schon über die Einführung einer Lungen-Abteilung nachdenkt.

Chance für die Heilquellen

Auf der anderen Seite: Vielleicht ist die Shisha-Bar jetzt die Gelegenheit, damit die Stadt ihre teuren Heilquellen noch besser als bisher vermarktet. So eine Wasserpfeife mit Rhöner Kräutern und Wasser aus der Bonifazius-Quelle, das müsste ein Alleinstellungsmerkmal sein, das einschlägt wie eine Wasserbombe!

Vielleicht ist dies aber auch bloß eine kauzige Idee, die man in der Pfeife rauchen kann. Der Rhönkauz ist ja im Herzen versöhnlich. Darum hofft er, dass das Thema irgendwann vergessen ist. Das hat es in der Kurstadt ja schon oft genug gegeben: viel Rauch um nichts!

 
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