
Der Rhönkauz hat ja hin und wieder Kontakt mit den ganz Mächtigen. Mit Dolly Buster zum Beispiel, die mächtig Silikon vor sich her schiebt, oder mit Landrat Thomas Habermann, der einen Berg von Projekten vor sich herschiebt, die den Landkreis voranbringen sollen.
Innerhalb von einer Woche hat der Rhönkauz den Chef des Landratsamtes in zwei völlig gegenteiligen seelischen Verfassungen erlebt. Und erst jetzt, beim Niederschreiben der Episoden, dämmert dem Rhönkauz, dass die Dinge irgendwie zusammenhängen.
Ein Mann, zwei Stimmungen
In der vergangenen Woche erlebte er einen furchtbar erzürnten Landrat. Er hatte es im Kreisausschuss auf die Bon-Pflicht abgesehen, das schlechteste Gesetz nämlich, das er kenne. Weil der Wahlkampf natürlich irgendwann einmal beginnen muss, hatte SPD-Kreisrat und Habermann-Herausforderer Thorsten Raschert in der Sitzung gegen eine Resolution gegen die ungeliebte Bon-Pflicht gestimmt, war damit aber fast allein auf weiter Flur.
Das Ende des Glaskrugs
Ein paar Tage später erblickte der Rhönkauz einen wie verwandelten Landrat, fröhlich in die Kamera lachend und einen Steinkrug mit Zinndeckel vom Kreuzberg in Händen haltend. Er feierte publikumswirksam das Ende des Glaskrugs auf dem Heiligen Berg der Franken.
Und jetzt ist diese Glosse dort angekommen, wo sich beide Sphären kreuzen. Denn der Rhönkauz ist sich mittlerweile gar nicht mehr sicher, ob er die Resolution des Landkreises gegen die Bonpflicht unterschreiben könnte. Die Bonpflicht gilt ja auch an der Biertheke des Kreuzbergs. Ein Bon könnte zum probaten Mittel der Kontrolle werden - in der Hauptsache für daheim gebliebene Ehepartner, die sich die Rechnung präsentieren lassen.
Eine Sorge bleibt
Und genau deshalb hat der Rhönkauz Sorge, dass bei einem Ende der Bon-Pflicht das Grinsen der Kreuzbergbier-Freunde, wie bei Habermanns Facebook-Lachen, einen Tick zu breit wird.