Wenn der Rhönkauz Chef der Firma BayWa wäre, dann würde er jeden verklagen, der den Begriff BayWa-Kreuzung in den Mund nimmt. Er ist mindestens rufschädigend. Denn die BayWa kann nichts dafür, dass in Bad Neustadt seit Jahren eine Teststrecke für die Bad Kissinger Offroad-Messe existiert, für die man keinen Eintritt bezahlen muss.
Wenn man von der Besengaustraße blickend die Fahrzeuge sieht, die von der Meininger Straße Richtung Brendlorenzen abbiegen, dann bleibt einem die Luft weg: Versinken die Autos jetzt vollständig im Boden oder können sich die Fahrer in letzter Sekunde noch aus ihren Fahrzeugen befreien? Gestalten sie in Bad Neustadt schon ein einzigartiges Verkehrsschild, das eine Bodenfreiheit von mindestens 25 Zentimetern vorschreibt? Wenn das mit der Elektromobilität durch ist, sollte sich die Stadt auf jeden Fall um den Titel "Modellstadt Offroad-Mobilität" bewerben.
Kreisverkehr: Zu teuer für Rhöner?
Der Rhönkauz weiß, dass für die BayWa-Kreuzung das Staatliche Bauamt in Schweinfurt zuständig ist. Von dort ist stets, wenn es um einen Kreisverkehr in der Rhön geht, von immensen Kosten solcher Kreisverkehre die Rede. Nun hat der Rhönkauz Flügel und fliegt auch mal gerne an die Mainschleife zum Schöppeln. Und was ist ihm da auf dem Weg zum Wipfelder Zehntgraf begegnet? Ein Kreisverkehr nach dem anderen. Am Ende ist dort der Umrechnungskurs für Kreisel-Kosten ein anderer? Und wenn man ins Allgäu fliegt, wird einem vor lauter Kreisverkehren schwindlig. Am Ende soll die Rhön die letzte Bastion sein gegen die leicht anarchistische Kultur des Kreisels, der auf den coolen Flow setzt statt auf das strenge Regelwerk von Rot, Gelb und Grün.
Das Gerücht von der Grünen Welle
Noch so ein Argument gegen einen Kreisverkehr an der BayWa-Kreuzung: Die Grüne Welle entlang der Meininger Straße wäre damit nicht mehr gewährleistet. Nun weiß jeder Rhön-Grabfelder, dass die Grüne Welle in unserer schönen Kreisstadt nur an besonderen Tagen vor und nach einer Totalen Sonnenfinsternis einwandfrei funktioniert. Dieses Argument kann den Rhönkauz also nicht wirklich überzeugen.
Und dass es Fahrradfahrer durch einen Kreisverkehr schwieriger hätten, das hätte den Rhönkauz fast überzeugt. Auf der anderen Seite: Ob Ampelschaltung oder Kreisverkehr: Radfahren in dieser Ecke ist eher ein Himmelfahrtskommando. Wer an seinem Leben hängt, sollte kleine Umwege in Kauf nehmen.
5G-Netz bringt die Lösung
Das Gute an der ganzen BayWa-Kreuzung-Diskussion ist ja, dass der menschliche Fortschritt nicht endet. Vielleicht sollte man gar nicht so viel Geld in die Hand nehmen. In der Ecke gibt es sowieso bald ein hochmodernes 5G-Netz. Bad Neustadt wird bundesweit bekannt werden, wenn die erste Siemens-Frühschicht schüttelfrei mit dem ferngesteuerten Flugtaxi anrückt!
Leider ist es aber Platztechnisch schon nicht möglich.
Vom Geld mal abgesehen.
Eingekreist von Kunert, BayWa, Jopp und Jysk/ Autoteile Wütschner. Schließlich müssten durch den Kreisel auch Lkws fahren. Und da verschlingt schon an Haufen Platz.
das ist nicht wahr. Es ist genug Platz für einen Kreisverkehr da. Denn ein einfacher Kreisverkehr schafft einen besseren Verkehrsfluss als jede noch so gut programmierte Ampelkreuzung. Von der Größe her wird der Kreisel aber leider zu oft zu groß geplant, um diesen dann abzulehnen. Und was die Kosten betrifft: Der Kreisverkehr kostet in der Erstellung zwar etwas mehr, aber gegenüber einer Ampelschaltung überwiegen die Vorteile:
1. Besserer Verkehrsfluss; 2. Weniger bis gar keine Staus; 3. Deutlich geringere Abgasbelastung; 4. Geringerer Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge; 5. Geringere Unfallgefahr; 6. Alle Verkehrsteilnehmer an diesem Knotenpunkt kommen schneller vorwärts und müssen nicht ohne Grund warten.