„Der Uli Hoeneß des Königshöfer Tischtennis!“ So stellte Hallensprecher Jürgen Halbig TSV-Manager Andy Albert beim Tischtennis-Talk vor. Diese Gesprächsrunde schließt traditionell die Tischtennis-Bundesliga-Heimspiele des TSV Bad Königshofen ab. Also blickte der Hoeneß aus dem Grabfeld nach der knappen Niederlage gegen Borussia Düsseldorf in die Halle, sah dort sein Helferteam schon wieder wuseln. Und bedankte sich als Allererstes bei seinen Getreuen. „Das wäre nicht möglich ohne unsere fleißigen Helfer!“
Ab 7.30 Uhr in der Halle
In der Tat. Alle hatten sie einen langen Einsatz-Tag bewältigt. 1207 Zuschauer waren in die Halle geströmt, um pünktlich um 15 Uhr den amtierenden Champions-League-Sieger spielen zu sehen. Josef und Martha Ort, beispielsweise, waren um 7.30 Uhr in der Halle, Andy Albert kam gegen 8 Uhr dazu. „Als Erstes haben wir unseren Vorverkauf mit den Online-Tickets verglichen. Schnell war klar, dass wir noch 30 Stühle für den Innenbereich brauchen“, erzählte Albert. Johannes Heusinger schaffte sie für das erwartete Großereignis herbei. Die Plätze mit den reservierten Karten im Hallen-Innenraum wurden verteilt. Chef-Sache. Schließlich muss Albert wissen, wohin er seine Gäste navigieren muss. Die weiteren Aufbauten, wie Kuchen-Theken, Verkaufsstände, VIP-Raum, laufen routiniert ab. Schließlich ist die Helferschar eingespielt für die elf Heimspiele dieser Saison.
Doch an diesem Sonntag gab es Zusatz-Aufgaben. Schon am Parkplatz verwiesen Josef Ort und Johannes Heusinger die Autofahrer auf die umliegenden Parkplätze. Die Baustellen zum Verlegen des Nahwärmenetzes um die Shakehands Arena machten dies erforderlich. Das funktionierte gut, auch das Abarbeiten der Warteschlangen vor der Kasse im Inneraum. Und schon sah man Heusinger und Ort wieder wuseln. Schnell mussten noch zusätzliche Stühle herbeigekarrt werden. „Es soll ja keiner stehen bei diesem Spiel“, sagte Andy Albert. Er geleitet gerne persönlich seine Gäste zu ihren Plätzen. „Da hab ich den kompletten Überblick. Und weiß, wo ich noch Lücken füllen kann.“
Seil im Live-Stream-Bild
Kurz vor Spielbeginn mussten die Techniker unter den TSV-Helfern noch schnell Hand anlegen. Die Fly-Cam, die von Helmut Homberger erstmals in der Halle installiert wurde, schränkte den von der TTBL vorgeschriebenen Live-Stream ein. „Das Seil wurde von der TTBL-Video-Kamera derart fokussiert, dass man immer einen Strich im Bild hatte. Und das geht nicht“, sagte Albert. Also schnell umbauen. Die Aufnahmen des Kleinbardorfers, die er auch mit der Fly-Cam in der proppevollen Halle gemacht hat, sollen in ein Imagevideo für die TSV-Tischtennis-Abteilung münden.
Für einen noch größeren Imagegewinn sorgten danach aber die Spieler beider Teams. Bis zum letzten Ballwechsel blieb es hoch spannend. Selbst Andreas Preuß, Düsseldorfs Manager, fand hernach, dass dieses Spiel im Grunde genommen unentschieden ausgegangen ist. „Wir wussten, dass das für uns ein hartes Match werden würde vor einer großen Kulisse. Schön, dass wir dieses dufte Event schon zum zweiten Male hier in Bad Königshofen erleben durften.“ Er spürte dennoch eine große Erleichterung im Mannschaftsbus. Auf den Weg an den Rhein hatte sich auch Timo Boll gemeldet, per Whatsapp. „Timo hat das Spiel dreieinhalb Stunden per Livestream verfolgt und mitgezittert. Bei der Stimmung tat es ihm doppelt leid, dass er nicht dabei sein konnte“, erzählte Borussen-Manager Preuß.
Weihnachtsgrüße für die Homepage
Derweil baute Johannes Heusinger mit seiner Truppe die Tribüne ab, Josef Ort karrte leere Kästen an, seine Frau Martha sammelte die letzten Käsesemmeln für die Tischtennis-Spieler ein. Und in der anderen Ecke saß TSV-Manager Andy Albert. Augenscheinlich fiel der Druck bei ihm auch etwas ab nach dem Großereignis. „Von wegen! Ich schicke gerade den Spielberichtsbogen weg, treibe noch schnell meine Jungs zusammen. Wir müssen heute noch Weihnachtsgrüße für die TTBL-Homepage aufnehmen“, entrüstete er sich. Aber noch viel mehr über Halbigs Spruch vom Tischtennis-Hoeneß. „Der hört doch bei Bayern langsam auf. Ich hab noch viel vor mit meinem TSV.“
Schon am kommenden Sonntag müssen sie wieder liefern, die Helfer und die Spieler. Dann kommt Tabellennachbar Werder Bremen ins Grabfeld. Und das wird wieder ein langer Tag.