Der Wetterbericht versprachen am Wochenende nichts gutes. Wolken mit teils kräftigem Regen. Und dennoch: Zur Saisoneröffnung war im Fladunger Freilandmuseum gut was los. An die 400 Besucher schreckte das nasskalte Wetter nicht ab. Im Gegenteil: Trotz des schlechten Wetters strömten sie in das Museumsdorf.
Die einen wollten sehen, wie es in der Gastronomie weitergeht, andere waren gespannt, wie die neue Ausstellung "Wortcollagen – Da steht ein Huhn vor meiner Tür" von Eva Pigor aussehen würde. Wieder andere wollten einfach nur die Gelegenheit nutzen, ihre Jahreskarte am ersten Tag zu kaufen.
Viel zu sehen und zu entdecken
Es war zwar kühl, aber der warmherzige Empfang mit vielen Aktionen machte das wieder wett. Zudem war es möglich, sich in den vielen Museumshäusern aufzuhalten. In manchen Häusern gab es sogar besonders viel zu sehen, denn es wurde gekocht und gebacken. Aber auch das Brotzeitstübchen lockte neben Hausmannskost mit Kuchen, Waffeln und anderen süßen Freuden.
Großes Interesse bestand auch an der Sprichwörter-Führung, wie Museumsführerin Hermine Fick verriet. Die jungen Besucher hatten vor allem beim Stelzenlaufen oder Steckenpferd reiten ihren Spaß. Mit Abstand größtes Highlight für Kinder war aber die Museumskatze, die bestimmt von Hunderten Katzenfans gestreichelt wurde.
Schöne Überraschung
"Angesichts des kalten und regnerischen Wetters, war es ganz passabel", resümierte Patricia Linsenmeier, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit im Fladunger Freilandmuseum. Viele Museumsfreunde genossen nach der langen Winterpause einen Spaziergang über das Museumsgelände. Traditionell gab es auch eine Überraschung. "Den ersten Besucher erwartete eine Jahreskarte", so Linsenmeier.
Eine weitere Attraktion war die Eröffnung der neuen Studioausstellung "Wortcollagen – Da steht ein Huhn vor meiner Tür". Die Vernissage fand "im kleinen Rahmen" im neu eröffneten Museumswirtshaus "Zum Schwarzen Adler" statt. Musikalisch umrahmt von den "Drei von der Saueiche" aus Unterelsbach.
Künstlerin Eva Pigor aus Unsleben sammelt Ausschnitte aus Zeitungen und Zeitschriften und arrangiert diese zu verrückten, amüsanten und nachdenklich stimmenden Texten. Mit der Ausstellung setzt das Museum das 2021 gestartete Format "Kunst im Freilandmuseum" fort. So erreicht die Kunst oft auch ein neues Publikum, erläuterte Museumsleiterin Ariane Weidlich den Hintergrund dieses musealen Angebots.
Seit zehn Jahren sammelt Eva Pigor Wortschnipsel aus allem Gedruckten. Sortiert im Setzkasten, geht die Collagearbeit für die amüsanten, aber oft auch nachdenklich stimmenden Miniaturgeschichten los. 60 Werke hat die Künstlerin im Lauf der Zeit kreiert. 18 davon sind im Haus Oberhohenried zu sehen. Ein Kurzfilm zeigt Eva Pigor anschaulich in ihrem Wirkungskreis beim Sammeln, Sortieren und Kleben.
Veranstaltungskalender an Ostern und drumherum prall gefüllt
"Das Wochenende ist gut gelaufen, wir hoffen jetzt aber auf Ostern und natürlich auf die Ferien", so Patricia Linsenmeier. Das Osterwochenende biete ein prall gefülltes Veranstaltungsprogramm für die ganze Familie. Und bereits ab 21. Mai geht es mit der Ausstellung "Tierisch nützlich – Der Mensch und sein Vieh" weiter, sodass sich ein Besuch im Freilandmuseum zu jeder Zeit lohnt.