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Nordheim
Das blaue Haus in Nordheim ist jetzt nicht mehr blau: Farbenstreit zwischen der Gemeinde und den Besitzern ist beigelegt
Zwei Jahre hat das Fachwerkhaus in der Ortsmitte für Gesprächsstoff gesorgt. Jetzt kehrt wieder Ruhe ein.
Das blaue Haus ist nun braun: Die Eigentümer des Hauses haben das Fachwerk neu gestrichen.
Foto: Tanja Heier | Das blaue Haus ist nun braun: Die Eigentümer des Hauses haben das Fachwerk neu gestrichen.
Tanja Heier
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:19 Uhr

Rund zwei Jahre dauerte der Streit zwischen der Gemeinde Nordheim und den Besitzern des blauen Hauses im Ortskern an. Vor wenigen Wochen zeichnete sich eine Einigung ab. Nun hat der Farbenstreit ein Ende gefunden.

Als Bürgermeister Thomas Fischer 2021 aus dem Pfingsturlaub zurückkehrte, wurde er vom leuchtend blauen Anstrich des Fachwerkhauses überrascht – dieses Mal war die Neugestaltung im Vorfeld abgesprochen. Die Holzbalken, in dunklem Braun gestrichen, fügen sich optisch dezent ins Gesamtbild ein.

Kommunaler Zuschuss für den neuen Anstrich

Mitte März war den Eigentümern eine Frist bis Ende Mai gesetzt worden, rekapitulierte Fischer in der Gemeinderatssitzung. Als Zeichen des guten Willens kam die Gemeinde den Eigentümern ein Stück weit entgegen, indem deren Antrag auf eine nachträgliche Befreiung von den Festsetzungen der Gestaltungssatzung hinsichtlich der Farbe der Hausfassade und der Dacheindeckung positiv beschieden wurde.

Die Farbauswahl für das Fachwerk trafen Gemeinde, Kreisbauamt und Besitzerfamilie gemeinsam, so dass am Ende alle Parteien zufrieden sein konnten. Auch ein kommunaler Zuschuss sei unterdessen ausbezahlt worden, informierte Bürgermeister Fischer und setzte den offiziellen Schlusspunkt hinter die Angelegenheit.

Gemeinde stimmt für zusätzliches Alarmierungssystem

Der Landkreis Rhön-Grabfeld hat für seine Kreiseinsatzzentrale und die Kreisfeuerwehrführungskräfte das Alarmierungssystem der Firma "Alamos" als Zusatzalarmierungseinrichtung eingeführt. Nun bestehe für die Städte und Gemeinden des Kreises die Möglichkeit, sich dem kostengünstig anzuschließen, informierte Fischer. Viele Freiwillige Feuerwehren nutzen das System bereits als zusätzliche Alarmierung örtlicher Einsatzkräfte.

Kurz wurde das Für und Wider erörtert. Vorteilhaft sei die Tatsache, dass es eine Navigation zum Einsatzort beinhalte, hieß es seitens der Wehrleute im Gemeinderat. Bisweilen komme die Alarmierung allerdings erst verspätet an, kritisierte Sebastian Hippeli. Dafür habe man sein Smartphone – im Gegensatz zum Pieper – immer bei sich, entgegnete Johannes Friedrich.

Das System sei erweiterbar und mit 120 Euro Einrichtungskosten erschwinglich, so Thomas Fischer. Hinzu kommen Kosten für das laufende Abo von jährlich 275 Euro. Er plädierte dafür und machte noch einmal deutlich, dass die Alarmierungs-App "Alamos" lediglich ein Zusatzmodul sei und keinesfalls die vorhandenen Sirenenanlagen und den Funkmeldeempfänger ersetze. Man müsse mit der Zeit gehen. Das Gremium stimmte zu.

Mühlgraben liegt trocken

Passend zum Thema informierte der Bürgermeister darüber, diverse Anschaffungen für die Feuerwehr Nordheim/Neustädtles im Gesamtwert von 4200 Euro getätigt zu haben. Die Mittel waren bereits im Haushalt eingeplant.

Frank Hauck wollte wissen, warum der Mühlgraben trocken liegt. Dieser sei momentan außer Betrieb, Löschwasser für den Brandfall sei trotzdem vorhanden, beruhigte Thomas Fischer. Da sich der Mühlgraben in privatem und nicht in kommunalem Besitz befindet, sind der Gemeinde diesbezüglich die Hände gebunden.

 
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    Tja, da hat sich mal wieder so ein Gemeinderat samt Bürgermeister gegen die Wünsche eines Eigentümers durchgesetzt. Große Freude wahrscheinlich, dass man wieder mal „Bestimmer“ sein und einen Mitbürger schikanieren durfte. Ich finds einfach nur traurig, hat doch das Blau das wunderschöne Haus zum auffälligen Hingucker gemacht, der es auch sein darf. Umso trauriger, dass Menschen, die ihre Denkmäler erhalten und verschönern wollen gegängelt werden und diejenigen, die ihre Häuser vergammeln lassen werden nicht behelligt. Da sind den Gemeinden dann die Hände gebunden.
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    Na also, geht doch! Jetzt gefällts!👏
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  • G. Z.
    Das Haus hat schon vorher gefallen. Das ist genau der Unterschied zwischen AUFfallen und GEfallen. Vorher war es ein einzigartig schönes Haus nun ist es nur noch ein schönes Haus.
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    Mir gefällt es jetzt aber besser! 👍
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  • E. B.
    Es sieht in Natur besser aus, als es auf dem Foto herauskommt.
    Und wenn das "grelle" blau nicht gewesen wäre, hätte sich auch keiner dran gestört.
    Hoffentlich sind das alles Ortsbewohner, die hier kommentiert haben.
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  • H. G.
    Warum sollen alle Kommentare von Ortsbewohnern sein?Wenn man schon an die Öffentlichkeit geht,muss man auch mit Fremdkommentaren rechnen .Außerdem ist das Haus um einiges schöner geworden.
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  • G. Z.
    persönliche Meinung: Die Extravaganz, ein Alleinstellungsmerkmal, eine Sehenswürdigkeit und ein echter Hingucker ist verloren. Zweifelsohne steht da ein schönes Fachwerkhaus. Aber keines mehr das schöner ist als die anderen. Durchschnitt halt. Wen hats gestört? Wem bringt das nun was? - Nordheim - wieder ein Dorf zum Durchfahren. Woanders, so etwa in Wertheim werden Häuser wegen der blauen Farbe in die Denkmalliste aufgenommen. In Nordheim hießt das Ziel "Durchschnitt" - Angepasstheit in das Gesamtbild. Ich habe das Gefühl, es wäre so , wenn würde man in der Schule das Ziel aufgeben: alle nur noch DREIER, die Note eins wird abgeschafft. Das diskriminiert nur die anderen. Schade. Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters, heißt es. Aber jetzt guckt da keiner mehr hin. Und wenn ich das Gesamtbild mit dem Nachbarhaus sehe...nee....ein sehenswertes Bild sehe ich da nicht. Schade. Aber es kann der Brävste nicht im Frieden leben, wenn es dem Bürgermeister nicht gefällt.
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  • L. S.
    Hat sich die Gemeinde durchgesetzt. Mir persönlich hat das blau gefallen.
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