Der Fasching in der Rhön und damit die Zeit der Rhöner Faschingsmasken ist wieder einmal zu Ende. Auch die Ausstellung mit alten Rhöner Masken im Haus der Langen Rhön wird diesen Donnerstag abgebaut. Manch ein Rhöner hat sich in den närrischen Tagen vielleicht einmal auf eine alte Maske besonnen, die irgendwo bei ihm verstaubt und die er vielleicht loshaben möchte – möglicherweise auch für etwas Geld.
Erst an die Kulturagentur wenden
In diesem Zusammenhang hat die Leiterin der Kulturagentur des Landkreises, Astrid Hedrich-Scherpf, eine Bitte an alle Maskenbesitzer. Sie wünscht sich von allen, die eine Rhöner Maske verkaufen möchten, sich vor einem Verkauf zuerst an die Kulturagentur des Landkreises oder an das Rhönmuseum zu wenden.
Fünf Neuerwerbungen
In Haus der Langen Rhön, wo in den vergangenen Wochen in einer kleinen, aber feinen Ausstellung rund 35 Masken aus der Sammlung des Rhönmuseums zu sehen waren, verweist sie in diesem Zusammenhang auf eine der Vitrinen.
Darin sind fünf Neuerwerbungen des Landkreises zu bestaunen. Zwei davon stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die habe man von Oberelsbacher Privatbesitzern erwerben können. Drei weitere aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kommen von einer Weisbacher Erbengemeinschaft.
Guter Ruf
Inzwischen, zeigt sich Astrid Hedrich-Scherpf zufrieden, habe die Kulturagentur einen guten Ruf. Immer mehr Besitzer melden sich selbst und bieten Gegenstände für die historische Sammlung des Rhönmuseums an. So auch bei den Masken. Trotzdem würden immer wieder noch wertvolle historische Holzmasken und andere Gegenstände mit kulturellem Wert über das Internet verkauft und wandern aus der Region ab. Um solch einem Verlust vorzubeugen, bittet sie dringend, dass verkaufswillige Besitzer von historischen Gegenständen sich zunächst einmal an die genannten Stellen im Landkreis wenden sollten.
In der Rhön bleiben
Das Bestreben von Kulturagentur und Rhönmuseum sei es, die Sammelobjekte zu erwerben, bevor der Besitzer sie im Internet zum Verkauf anbietet. „Unser Ziel ist es“, so Hedrich-Scherpf „dass die Objekte in der Region bleiben.“ Gerade die Faschingsmasken seien ja ein Produkt, das in dieser Form nur in der bayerischen Rhön anzutreffen sei. Da sei es naheliegend, dass sie auch in der Rhön bleiben und hier auch ausgestellt werden können.
Große Sammlung
Der Landkreis besitze mit den fünf Neuerwerbungen inzwischen rund 70 Rhöner Faschingsmasken und damit die wohl größte Sammlung von Span-, Stroh- und Bartmänner-Larven oder Sondermasken wie den „Blaue Jüd“, das „Schlappmaul“ oder „Aaron“ und „Mose“.
Marktübliche Preise
Bevor also jemand solch einen historischen Kunstschatz ins Internet stellt, möge er sich bei der Kulturagentur melden. Astrid Hedrich-Scherpf begutachtet dann die Maske und schätzt ihren Wert. Je nach Alter oder Zustand zahle man die gängigen Marktpreise, betont sie. Ansonsten hätte man keine Chance, die Masken zu erwerben. Außerdem habe man natürlich den Anspruch, die Anbieter nicht zu übervorteilen.