
Die Corona-Krise führt bis auf wenige Ausnahmen praktisch in allen Lebensbereichen für Einschränkungen. So sind auch die Ballonfahrer in der Ausübung ihrer Tätigkeit stark beeinträchtig _ insbesondere dann, wenn sie ihren Sport gewerbsmäßig betreiben und gegen Bezahlung Mitfahrer mit auf die Reise nehmen. Zu den Ballonfahrern, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, gehört auch der Bad Königshöfer Georg Leupold. „Seit Ausbruch des Corona-Virus bin ich zu keiner gewerblichen Ballonfahrt mehr aufgebrochen“, so der Fernsehtechnikermeister, der neben seinem Geschäft in der Innenstadt auch die Firma „Rhönballon“ betreibt.
Hauptgrund seien die strengen Kontaktbeschränkungen. „In einem Ballonkorb ist es einfach zu wenig Platz, um den geforderten Mindestabstand zu halten“, so Leupold, der aber darauf setzt, dass Ballonfahren mit Gästen in absehbarer Zeit aber wieder möglich sein sollten und bereits Anmeldungen entgegennimmt. „Aber auch dann werde ich sehr vorsichtig sein und vor der Fahrt zum Beispiel bei den Fahrgästen Fieber messen und verlangen, dass Mundschutz und Handschuhe getragen werden.“
Montgolfiade soll stattfinden
Immerhin ist es aktuell möglich, dass in Bayern Ballonfahrer wieder zu Privatfahrten aufbrechen können. Zu einem reinen Privatvergnügen für die Teilnehmer dürfte auch die für August geplante 24. Montgolfiade im thüringischen Heldburg werden, für die sich auch Georg Leupold angemeldet hat. Das Spektakel kann aus heutiger Sicht vom 7. bis 9. August wohl stattfinden, aber nur als reine Sportveranstaltung und ohne Zuschauer. Darüber informiert der Ballonsportclub Thüringen als Ausrichter in einer Pressemitteilung. „Die Montgolfiade ist für tausende Gäste in dem wunderschönen Städtchen Heldburg ein fester Termin im Kalender, doch in diesem Jahr ist leider alles anders“, schreibt Sven Gaudlitz, der seit vielen Jahren Vorsitzender der Thüringer Ballonfahrer ist. „Denn große Events und Sportveranstaltungen mit Zuschauern sind noch bis zum 31. August 2020 verboten.“
Doch ganz auf Heißluft- und Modellballone werde man im Landkreis Hildburghausen wahrscheinlich nicht verzichten müssen. „Wenn wir schon nicht die Thüringer Montgolfiade als Zuschauerspektakel durchführen können, so wollen wir wenigstens eine reine Sportveranstaltung veranstalten, um so den Menschen durch den Anblick der Himmelsgiganten etwas Freude zu bereiten und Hoffnung zu geben“, schreibt Gaudlitz. Zwar seien momentan auch Wettbewerbs- und Sportveranstaltungen ohne Zuschauer noch untersagt. „Nach den derzeitigen Entwicklungen besteht jedoch Hoffnung, dass das im August trotzdem klappen könnte.“
Eigenes Hygienekonzept
Rein vorsorglich habe man schon ein Hygiene- und Schutzkonzept entwickelt, welches für die Montgolfiade als reine Sportveranstaltung die punktgenauen Bedingungen schafft. „Auch für uns steht die Gesundheit der Ballonteams, Vereinsmitglieder und Helfer an erster Stelle“, betont Susan Prause Geschäftsführerin des Ballonsportclub in der Pressemitteilung. „Eine Entscheidung zur Durchführung des reinen Sportevents falle spätestens bis zum 20. Juni.“
Für Fragen steht der Ballonsportclub Thüringen e. V. unter info@ballonsportclub-thueringen.de zur Verfügung.