Der Deutsche Bundestag soll auch ein repräsentativer Spiegel der Gesellschaft sein, auch ihrer Berufsstände. Darum verfolgt die Branche der Apotheker genau, ob Pharmazeuten die Sache der Ihren im Bundestag vertreten.
Die Pharmazeutische Zeitung, das Fachblatt der Apotherinnen und Apotheker in Deutschland, hat sich umgeschaut und eine drohende Lücke entdeckt: Mit der Linken-Politikerin Sylvia Gabelmann scheidet nach dieser Legislaturperiode der einzige Vertreter der Apothekenschaft aus dem Bundestag aus. Nur einen Standesvertreter hat die Pharmazeutische Zeitung auf den Wahllisten ausgemacht, den Rhön-Grabfelder CSU-Mann Christian Machon.
Er hat es auf die Landesliste der CSU geschafft, allerdings rangiert er mit Position 71 eher auf einem chancenloseren Posten. Das bestätigt er auch im Interview mit seiner Branchenzeitung. Dennoch würde er den Apotheken im Bundestag "gern wieder eine Stimme geben", wird er zitiert. Ein Sitz im Gesundheitsausschuss wäre ein Ziel des Hendungers, der im Landkreis drei Apotheken betreibt, darunter die Easy Apotheke in Bad Neustadt.
Gegenüber der Pharmazeutiscxhen Zeitung sagt Machon, dass er sich wieder verstärkt politisch engagieren wolle. In den letzten Jahren war es ruhiger um Machon geworden, der nicht nur Unslebener CSU-Vorsitzender war, sondern 2007 auch als erst 33-Jähriger zum Vorsitzenden der CSU-Kreistagsfraktion gewählt worden war. Auch als CSU-Kreisvorsitzender prägte er bis 2015 das Bild der Christsozialen im Landkreis, ehe er sich aus politischen Ämtern zurückzog und sich um seine Apotheker-Karriere kümmerte. Berufspolitisch blieb er aktiv. Doch sein Discount-Konzept der "Easy Apotheke" kam bei der Landesapothekerkammer nicht sonderlich an, weshalb er seinen Vorstandsposten 2017 dort zur Verfügung stellte.
2017 hatte kein Listenkandidat der CSU Erfolg, alle Sitze wurden über Direktmandate gewonnen. Und das Direktmandat hat seit Jahren Dorothee Bär erfolgreich verteidigt.