
Nach zwei Amtszeiten als Bürgermeister will sich Martin Schmitt von der kommunalpolitischen Bühne zumindest in Salz zurückziehen. Beim CSU-Ortsverband bewarben sich gleich zwei Kandidaten für die Nachfolge, sodass sich den 18 Mitgliedern, die sich am Sonntag zur Abstimmung trafen, eine echte Wahl bot. Das Rennen machte schließlich Andreas Ihls, der mit deutlichem Vorsprung vor Markus Gessner die Gunst der Mehrheit der Parteikollegen erhielt.
CSU-Ortsvorsitzender Hartmut Brunner führte zügig durch die Wahl und zählte am Ende 13 Stimmen für Andreas Ihls. Der 41-Jährige gehört seit zwei Perioden dem Sälzer Gemeinderat an. Der verheiratete Vater dreier Kinder fungiert bereits als Stellvertreter und ist vor allem über die Jugendarbeit in die kommunalpolitische Verantwortung gelangt.
Die Jugend liege ihm auch besonders am Herzen, erklärte der Wirtschaftsschullehrer in seiner Bewerbungsrede. Auch die ehrenamtliche Vereinsarbeit möchte er intensiv fördern. Darüber hinaus hat die Gemeinde noch einige große Projekte vor der Brust, die er gerne zum Abschluss bringen will.
Markus Gessner plant eigene Liste
Vor allem mit seiner kommunalpolitischen Erfahrung warb Markus Gessner bei den Mitgliedern. Der 46-Jährige ist ebenfalls seit zwei Perioden im Gemeinderat, hat nach eigenen Worten als zweiter Bürgermeister schon viel Einblick in die Amtsgeschäfte erhalten, da er bei zahlreichen verschiedenen Angelegenheiten den Bürgermeister vertreten hat. Als Gemeindearbeiter in Niederlauer sei er vor allem "ein Mann der Praxis", der die anfallenden Aufgaben in einer Kommune bestens kenne.
Gessner ist ebenfalls verheirateter Vater dreier Kinder und sieht sich in der Pflicht, die noch ausstehenden großen Projekte wie Alter Kindergarten, Schulerweiterung und Altes Feuerwehrhaus mit Dorfsee voranzubringen. Aus diesem Grund will er sich mit der Niederlage nicht abfinden und beabsichtigt vielmehr, über eine eigene Liste sich als zweiter Bewerber bei der Kommunalwahl im März nächsten Jahres den Sälzer Bürgern zu präsentieren.
Hemmschuh: Die hohe Kreisumlage
Egal wie diese Wahl ausgeht, sein Nachfolger wird wohl mit weniger finanziellen Mitteln auskommen müssen, fürchtete Martin Schmitt in einer Zusammenfassung der Ergebnisse einer Kreistagssitzung des vorhergehenden Tages. Die schon im Vorfeld von den Landkreisbürgermeistern stark kritisierte geplante Erhöhung der Kreisumlage auf 52 Prozent wird wohl nur eine Spur moderater ausfallen, verkündete das Ortsoberhaupt. Knapp über einen Prozentpunkt könnte wohl allenfalls eine Kürzung ausfallen. "Jeder Prozentpunkt bedeutet eine Million Euro, die der Landkreis an anderer Stelle einsparen muss – fragt sich nur wo".
Die zweite Hiobsbotschaft, die den Kommunalvertretern bei dem Treffen überbracht worden sei, betraf die Breitbandförderung, fuhr Schmitt fort. "Die Töpfe sind leer". Bisher konnten die Gemeinden mit einer Förderquote von 90 Prozent rechnen, die die Gemeinden meist vorstrecken mussten. Der Zeitraum bis zur Rückerstattung werde sich jetzt wohl verlängern, bis die Töpfe wieder aufgefüllt sind.
Wenige Veränderungen im CSU-Kreisvorstand
Den weiteren Verlauf bestimmten die Wahlen eines neuen Vorstands des Ortsverbands, die aber wenig Veränderungen erbrachten. Danach bleibt Hartmut Brunner Vorsitzender, seine Stellvertreter sind Andreas Benkert und Martin Schmitt, neuer Schatzmeister ist Simon Schmitt, Schriftführer ist weiterhin Robert Bieber und als Digitalbeauftragter fungiert Andreas Ihls. Weitere Mitglieder sind Gerhard Bocklet, Peter Schneider, Markus Gessner.