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Bad Neustadt
Briefe an die Redaktion: Bürgermeister von Bad Neustadt muss Führungsstärke zeigen
Symbolbild
Foto: Björn Kohlhepp | Symbolbild
Bearbeitet von Michaela Stumpf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:42 Uhr

Zum Artikel „Nicht meckern, sondern mitmachen“ vom 18. Februar 2023 erreichte die Redaktion folgende Zuschrift.

Christian Hüther trifft den Nagel auf den Kopf, wenn er anmerkt, dass am Bürgerworkshop zum Mobilitätskonzept der Stadt „nur die üblichen Verdächtigen“ teilgenommen haben. Sie bilden die „schweigende Mehrheit“ der Einwohner genau so wenig ab, wie die „Online-Befragung“, obwohl beide Instrumente fraglos positiv zu werten sind.

Wie aber tickt die Mehrheit bei uns in puncto Verkehr? Man braucht sich auf unseren Straßen nur umzuschauen. Unser Landkreis repräsentiert eine überalterte Gesellschaft. Ältere Menschen sind weniger risikofreudig. Sie stehen Veränderungen kritisch gegenüber. Sie möchten im Grunde „Bewährtes“ erhalten. Bei der letzten Landtagswahl erreichte die CSU bei uns nicht umsonst 48,8 Prozent.

Viele von uns Älteren halten den Diesel im Gegensatz zum Elektroauto immer noch für eine „saubere Sache“ und fahren bizarr große SUV. Sie möchten in der Innenstadt bis direkt vors Geschäft fahren und dort gebührenfrei parken. Dass sich eine Familie auf dem Dorf drei Autos leisten kann, sehen sie als Grundrecht und miserablen Öffentlichen Nahverkehr auf dem Land als ein Naturgesetz.

Konservative Bremskräfte haben jahrzehntelang dafür gesorgt, dass unser Land hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben ist. Nicht nur bei der Verkehrs- und Energiewende, sondern auch bei der Einwanderungs- und Rentenpolitik. Das alles fällt uns jetzt auf die Füße. Der Neustädter Bürgermeister ist ein junger Mann. Wenn er in Rente geht, wird es den Individualverkehr, wie wir ihn kennen, nicht mehr geben.

Deshalb muss er jetzt Führungsstärke zeigen und den Mut aufbringen, auch unpopuläre Maßnahmen durchzusetzen, anstatt das tote Pferd „Auto“ immer weiterzureiten. Ob unsere „schweigende Mehrheit“ ihn dafür lieben wird, steht auf einem andern Blatt. Und ob sie ihn dafür wiederwählt auch.

Andreas Müller
97616 Bad Neustadt

 
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  • H. S.
    Der Appell an die Führungsverantwortung des Bürgermeisters ist mit Blick auf dieses für Bad Neustadt zukunftweisende Projekt absolut berechtigt. Führungsstärke zeichnet sich u. a. durch klare Zielvorgaben und Mut auch für unpopuläre Entscheidungen aus. Die Problemstellung mithilfe eines externen Beratungsbüros anzustoßen und analysieren zu lassen, mag noch angehen, am Ende des Tages ist allerdings das Stadtoberhaupt gefordert.
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  • U. R.
    "Wenn er in Rente geht, wird es den Individualverkehr, wie wir ihn kennen, nicht mehr geben."
    Fakt ist, dass auf dem Land es keine Alternative zum Auto geben wird selbst wenn es tagsüber eine stündliche Bus- oder Ruftaxiverbindung gibt. Auch in 30Jahren wird dies so sein - auch wenn Ideologen anderes behaupten.
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  • W. B.
    @beref. Dieses ganze Pamphlet strotzt nur so von Behauptungen. Hier möchte sich anscheinend eine kleine (lautstarke) Minderheit über die Bedürfnisse anderer hinwegsetzen.
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