
Der Trend zum Eigenheim boomt. Gerade in der Rhön, wo sich die Baukosten noch in erträglichen Dimensionen bewegen. Doch bleibt das so, wenn Material und Handwerksfirmen weiter immer knapper und teurer werden? Noch dazu, wo die Auflagen für Bauherren angesichts der klimatischen Herausforderungen immer höher werden?
"Der Baumarkt wird sich angesichts der ständig steigenden Preise erst mittelfristig beruhigen", glaubt Mathias Reichert, Geschäftsführer des Fenster- und Türen-Produzenten Blaurock in Salz. Dennoch investiert das Familienunternehmen mit seinen rund 60
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerade eine knappe halbe Million Euro in eine digitalisierte Zuschnitt- und Bearbeitungsstrecke.
Denn das energetische Renovieren und Sanieren – eine Spezialität von Blaurock - wird immer wichtiger. Noch höhere Stückzahlen kann Blaurock nun auch für sein gefragtes Fenster-Rollladen-Element fertigen. Das patentierte "FensterWunder" besticht durch hohe Energieeffizienz, weil der Rollladen im oberen Fensterrahmen integriert ist, was Kältebrücken vermeidet.
Gerüstet für klimatische Veränderungen
Weiterhin steigt die Nachfrage für die hurricane-sicheren Fenster von Blaurock, die bereits in der Vergangenheit heftigen Stürmen in der Karibik standgehalten haben, berichtet Mathias Reichert. 2018 ging ein Millionen-Auftrag auf die Karibik-Insel Anguilla, wo zuvor die Produkte aus der Rhön dem Tropensturm Irma getrotzt hatten.
Angesichts der klimatischen Herausforderungen wie Starkregen und zunehmend heftigeren Unwettern sind diese seit Jahrzehnten erprobten und immer weiter verfeinerten Konstruktionen aus Salz mehr denn je auch ein Produkt für den deutschen Markt. Der Klimawandel ruft nach Klimaanpassung auch bei Bauprojekten.
Vorsprung auf dem Markt
Die neue, 15 Meter lange Fertigungsanlage, über die in einer Pressemitteilung berichtet wird, verspricht höhere Passgenauigkeit und schnellere Lieferzeiten und damit Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz aus dem Ausland. Computergesteuert werden die Profile präzise geschnitten, gefräst und für die Beschläge vorgebohrt.
Früher waren das alles einzelne Arbeitsschritte. "Durch die EDV-gesteuerte Produktion gibt es viel weniger Abfall und wir sparen deutlich Strom", erklärt Mathias Reichert, der 2020 mit seiner Schwester Katrin Hemmerlein die Geschäftsführung bei Blaurock übernommen hatte. "Jetzt können wir unsere Fachkräfte von oft auch körperlich anstrengenden Routinetätigkeiten entlasten und sie für anspruchsvollere Aufgaben einsetzen", erläutert Mathias Reichert.

Standorttreue sichert Arbeitsplätze
"Wir zeigen deutlich, dass wir unserem Standort in der Rhön wie seit 55 Jahren treu bleiben", sagt Reichert. Das bedeutet für die Region rund 60 sichere Arbeitsplätze. Gerade hat der Manager zwei weitere Ausbildungsverträge unterschrieben. Eine gute Grundlage für den Nachwuchs angesichts des Fachkräftemangels. Vier junge Leute lernen derzeit bei Blaurock ihr Handwerk. Auch das ist eine Investition in die Zukunft.
www.blaurock.de