Zum Artikel „1,5 Millionen ohne Resultat“ vom 30. November 2024 erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Wohl im Affekt warf Stadtrat Norbert Klein (CSU) den Initiatoren des Fronhof-Bürgerbegehrens bei der letzten Sitzung eine Informationspolitik vor, die in "AfD-Manier" gelaufen sei. Diese haltlose Anschuldigung erscheint mir beleidigend und darf so nicht stehen bleiben. Herr Klein sollte umgehend bei Herrn Dr. Norbert Gross, Herrn Christian Marienfeld und Herrn Johannes Benkert um Entschuldigung bitten. Als aktives Mitglied nahm ich an sämtlichen Treffen der Bürgerinitiative teil. In keinem einzigen Fall hat sich einer der angeführten Initiatoren dabei unfair verhalten. Keiner hat sich "in Plattitüden ergangen" oder "Stammtischparolen und Halbwahrheiten in die Welt gesetzt", wie Herr Klein behauptet. Schwer nach Bierzelt klingt dagegen der Spruch, dass ganz Bayern über das Nicht-Abgreifen von Zuschüssen lacht. Bei einer Info-Veranstaltung der Bürgerinitiative, bei der auch der Bürgermeister und Befürworter aus dem Stadtrat anwesend waren, zerpflückte Architekt Uwe Kröckel anhand von Planungsunterlagen präzise und sachlich Punkt für Punkt das Nutzungskonzept des geplanten Kulturzentrums. Warum haben Herr Klein oder Herr Steinbach bei dieser Gelegenheit die "Fake News" nicht vor dem Publikum aufgedeckt? Herrn Kleins Äußerungen spiegeln eine Einstellung, die als arrogant gedeutet werden kann. Denn aus seiner Sicht war die Mehrheit, die beim Bürgerentscheid gegen das Fronhofprojekt gestimmt hat, entweder nicht fähig, den Visionen der Befürworter zu folgen oder ist "Stammtischparolen" auf den Leim gegangen. Die Möglichkeit, dass der eigene Standpunkt falsch sein könnte, liegt für ihn offensichtlich außerhalb des Vorstellbaren. Könnte es nicht doch sein, dass die von der Stadt in den Sand gesetzten 1,5 Millionen Euro im Vergleich zu den Folgekosten eines weiteren Kulturzentrums nur "Peanuts" sind? Der großen Mehrheit der mündigen Bürgerinnen und Bürger, die sich an der Abstimmung beteiligten, war die Option, "irgendetwas" zu machen, nur weil Zuschüsse winkten, für die Zukunft zu wenig. Der Souverän hat entschieden. Ein bisschen mehr Respekt gegenüber dieser Entscheidung und denjenigen, die sie ermöglicht haben, könnte einigen Stadträten deshalb nicht schaden.
Andreas Müller, 97616 Bad Neustadt