„Ihr habt eine gute Klasse“ sei der Schule von der Prüfungskommission versichert worden, berichtete Schwarzer, der in seiner Ansprache durchaus auch einen kritischen Blick auf die Zukunft warf und über Grundsätzlichkeiten des Berufes „Holzbildhauer“ und seine Weiterentwicklung sprach.
Mit den in der Schule erworbenen Fähigkeiten, Kenntnissen und dem Können müssen die jungen Absolventen nun im Leben bestehen. So sei der Schulabschluss für die jungen Leute beileibe kein Ende, sondern der Anfang im Berufsleben, stellte der Schulleiter fest.
Veränderungen stehen auch für die Schule an. Einzelfächer müssen zu Lernfeldern verknüpft werden, die fächerübergreifende Bezüge herstellen. Schwarzer sprach über das „Ausstellungsspektakel moderner Kunst“ das in diesen Tagen in Kassel stattfindet und zitierte einen polnischen Bildhauer der geäußert habe: „Die Gesellschaft braucht keine Skulpturen mehr.“
Eine Aussage, die Schwarzer nachdenklich stimmte. Unsicherheit mache sich breit. Gleichzeitig machte er deutlich, dass eine moderne Holzbildhauer-Ausbildung an einer bayerischen Holzbildhauerschule längst nicht mehr nach der alten Prägung der reinen Schnitzschule stattfindet. Die Holzbildhauerschule sei eine Stätte der Innovation und Bewusstseinsförderung für begabte und räumlich empfindsame junge Menschen.
Schwarzer erläuterte die umfangreiche Ausbildung, die die jungen Leute nun befähigt, professionell in ihrem Beruf zu arbeiten. „Begeistern sie sich am Reichtum der Schöpfung und der Kunst“, gab er den jungen Absolventen mit auf den Weg.
Ihr Können und ihre Professionalität stellten die Absolventen bei der Erarbeitung der Abschlussarbeiten unter Beweis. Diese Arbeiten standen im Mittelpunkt der Besichtigungsrunde. Innerhalb von 20 Tagen mussten die Schüler das Material wählen, in eine plastische Form bringen und zu einem Erlebnis werden lassen.
Höhepunkte der Feierstunde war die Auszeichnung der erfolgreichsten Absolventen. Landrat Thomas Habermann war nach Bischofsheim gekommen, um die Preise zu überreichen. Den Philipp-Mendler-Preis, der an den ehemaligen Schulleiter erinnert, bekam in diesem Jahr Peter Jaurich aus Gschwend-Brandhof. Die Statue des Heiligen Nikolaus nach Riemenschneider als Abschlussarbeit, zeige eine Vollkommenheit der alten Formen, so Schwarzer bei der Preisverleihung.
Den Preis der Regierung von Unterfranken für den hochqualifizierten beruflichen Ausbildungsabschluss gewann Kristin Willkommen aus Dresden, als beste Absolventin des Jahrgangs. „Mit dieser Auszeichnung ehrt ihr die Schule“, so Schwarzer.
Landrat Habermann gratulierte den Preisträgern und griff gleichzeitig Schwarzers nachdenkliche Rede auf. Die Bischofsheimer Holzbildhauerschule sei eine Bereicherung für die Stadt Bischofsheim und den Landkreis.
Die Abschlusszeugnisse überreichte Schwarzer an: Anna Rheber, Jenna; Elias Frisch, Wegfurt; Peter Jaurich, Geschwend-Brandhof; Monika Jordan, Mildenberg; Anna Kuhn, Offenbach; Rene Reinicke, Potsdam; Philipp Scherer, Würzburg; Benjamin Schluttig, Leipzig; Sebastian Wachter, München; Christiane Weiel, Freudenberg; Saskia Werner, Bad Neustadt und Kristin Willkommen, Dresden.