Die Gaskrise lässt die Kosten explodieren. Sind regionale Angebote eine Alternative? Wie sieht es mit den Kapazitäten aus? Die Biogasanlage in Unsleben erzeugt seit 2011 pro Jahr rund 30 Millionen Kilowattstunden (kWh) Bioerdgas und speist sie ein in das Netz der Bayerischen Rhöngas GmbH. Besteht da die Möglichkeit, den Landkreis Rhön-Grabfeld zu versorgen?
"Nein", sagt Udo Schneider, einer der Geschäftsführer der Rhön-Grabfeld Wärme GmbH. Dies sei nicht möglich, weil man für eine flächendeckende Versorgung des Landkreises mehr als 500 Millionen kWh bräuchte.
Zahlreiche Biogas-Anlagen wären notwendig
Um den Betrieb in Unsleben gewährleisten zu können, muss Mais auf einer Fläche von 750 Hektar angebaut werden. Rechnet man diese Zahlen hoch, müssten zwischen 15 und 20 Anlagen nach dem Unslebener Vorbild gebaut werden. Dazu käme die entsprechende Erweiterung der Maisanbau-Fläche. Das sei nicht im Interesse der Bevölkerung und des Umweltschutzes.
Richtlinien für die Gas-Einspeisung
Beliebig ausweiten kann man die Kapazität der Anlage in Unsleben nicht. "Wir dürfen nicht mehr als 350 Kubikmeter Methangas pro Stunde einspeisen. Das schreiben die Richtlinien vor. Unsleben erzeugt rund 700 Kubikmeter Rohgas pro Stunde, das ergibt die 350 Kubikmeter Methangas. Im Jahr produziert die Anlage 30 bis 32 Millionen Kilowattstunden.
Die Biomethananlage Unsleben wird von drei Firmen betrieben: Der Agrokraft Streutal mit den Biogasanlagen Unsleben und Mellrichstadt, die das Rohgas erzeugen. In Unsleben steht die Aufbereitungsanlage der Biomethan Rhön-Grabfeld GmbH & Co.KG, die wie die Biomasse Wärmeversorgungen Bad Neustadt, Bad Königshofen und Ostheim/Rhön der Rhön-Grabfeld Wärme GmbH angehören. Netzbetreiber ist die Rhöngas.
Wer will das alleine nur mit Biogas machen?
PS: Benzin 8,5 kWh/l, Diesel 9,8 kWh/l, Wasserstoff 33 kWh/kg