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Bad Neustadt
Bio und Öko-Landbau ins rechte Licht rücken: Die Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld ist weiter auf Erfolgskurs
Der Ausschuss für Umwelt und Natur hat die Fortführung des Projekts Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld beschlossen. Was laut Projektmanagerin Maike Hamacher wichtig ist.
Stolz ist die Öko-Modellregion-Managerin Maike Hamacher auf die Zunahme der ökologischen Betriebe und die gestiegene Vermarktung von Bioprodukten im Landkreis Rhön-Grabfeld.
Foto: Hanns Friedrich | Stolz ist die Öko-Modellregion-Managerin Maike Hamacher auf die Zunahme der ökologischen Betriebe und die gestiegene Vermarktung von Bioprodukten im Landkreis Rhön-Grabfeld.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 14.03.2024 02:55 Uhr

Die Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld ist weiterhin auf Erfolgskurs. Darauf verwies Projektmanagerin Maike Hamacher im Ausschuss für Umwelt und Naturschutzfragen. Seit 2016 setzt sich der Landkreis Rhön-Grabfeld als "staatlich anerkannte Öko-Modellregion" für die Förderung des Öko-Landbaus ein. Wesentliche Aspekte sind die Verknüpfung von Ökolandbau mit Regionalität und die Effekte, die eine ökologische Landbewirtschaftung auf lokaler Ebene mit sich bringt. Dies zeigt sich an der Erweiterung der Öko-Flächen, den Angeboten an regionalen Bio-Lebensmitteln sowie dem Aufbau von regionalen Bio-Wertschöpfungsketten. "Bei allem geht es um Verbraucherinformation und Bewusstseinsbildung im Hinblick auf die lokalen Vorzüge des ökologischen Landbaus und von Bio-Lebensmitteln", so Hamacher.

Dass dies in Rhön-Grabfeld ankommt belegt, dass 2022 und 2023 insgesamt 15 Projekte umgesetzt wurden. In diesem Jahr sind es voraussichtlich sieben. Dabei geht es um die qualitative Weiterentwicklung der Bio-Betriebe, wobei Klimawandelanpassung oder auch die Vermarktung eine Rolle spielen. Gefördert wird auch der Ausbau der Vermarktungs- und Verarbeitungsstrukturen im Landkreis, sowie der Intensivierung an Öffentlichkeits-, Bildungs- und Informationsarbeit.

Kümmerer für die Belange der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft

Einbezogen werden Landwirte, verarbeitende Betriebe, politische und behördliche Gremien. Im Projektmanagement eingebunden sind Kreisentwicklung/Regionalmanagement Rhön-Grabfeld, das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der Bayerische Bauernverband, der Bund Naturschutz, die Umweltbildungsstätte Oberelsbach, die Berufsimker Rhön-Grabfeld, sowie die sechs Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Bio-Bauern und der vier Allianzen im Landkreis.

Eine enge Zusammenarbeit besteht mit den Verwaltungsstellen des Unesco-Biosphärenreservats und weiteren unterfränkischen Öko-Modellregionen. "Wir sehen uns als Kümmerer für alle Belange der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft", sagte Maike Hamacher. Beeindruckend denn auch ihre vorgestellte Bilanz. Waren es 2012 noch 87 Öko-Betriebe im Landkreis, so ist die Zahl bis 2022 auf 185 gestiegen. Der landwirtschaftliche Anteil der Ökoflächen lag 2012 bei 4312 Hektar und erhöhte sich bis 2022 auf 9996 Hektar. Das ist eine Steigerung von 8,5 auf 20,4 Prozent. Bayernweit liegt die Öko-Fläche bei 13,5 Prozent. Die Ökobetriebe pendeln sich bei 12 Prozent (15,3 Prozent Rhön-Grabfeld) ein.

"Bio auf den Teller" in den landkreiseigenen Einrichtungen

Regionale Bio-Produkte werden in Kindertagesstätten, einigen Bio-zertifizierten Betrieben wie Pax-Bräu und Mälzerei Lang sowie in Gaststätten wie dem Bio-Hotel Sturm (Mellrichstadt) oder dem Landhof Bärental (Sulzfeld) verarbeitet. Hinzu kommen die mittlerweile bekannten gelben Bio-Brotboxen an den Schulen oder in der Gemeinschaftsverpflegung einiger Allianzen im Landkreis. 

Tierhaltung auf großen Flächen oder in Nutzgärten findet man im Landkreis Rhön-Grabfeld vor allem in den ländlichen Gebieten.
Foto: Hanns Friedrich | Tierhaltung auf großen Flächen oder in Nutzgärten findet man im Landkreis Rhön-Grabfeld vor allem in den ländlichen Gebieten.

Ein "Super-Kooperationspartner" sei die Hauswirtschaftsschule in Bischofsheim. Es gab Öko-Feldtage, Kochkurse sowie das Heumilchprojekt. Umgesetzt wurde der Kreistagsbeschluss "Bio auf die Teller"  in der Außer-Haus-Verpflegung bei landkreiseigenen Einrichtungen. Hierzu gehört auch die Frischeküche. Die Öko-Modellregion stellte sich auch bei verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen vor, ebenso bei Vorträgen und Veranstaltungen in den Volkshochschulen. Neu aufgelegt wurde der Bio-Einkaufsführer der Ökomodellregion Rhön-Grabfeld.

Für die kommenden vier Jahre wieder als Öko-Modellregion anerkannt

Landrat Thomas Habermann dankte der Projektmanagerin für ihr Engagement und lobte den Erfolg, den sie bei der Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld vorweisen kann. Dies alles komme auf dem Land eher an als zum Beispiel in der Kreisstadt Bad Neustadt. In den ländlichen Regionen seien Nutzgärten sowie Tierhaltung selbstverständlicher.

Die eingeschlagene Richtung sei korrekt, sagte Kreisrat Eberhard Räder. Eigenverantwortung sei wichtig und keine Landwirtschaft, die der Staat lenkt. Erfreulich dabei, dass der Landkreis Rhön-Grabfeld für die kommenden vier Jahre als Öko-Modellregion anerkannt ist. Dies wiederum ist Voraussetzung für eine Förderung im Rahmen des bayerischen Landesprogramms BioRegio 2030. Damit wird auch die Stelle des Projektmanagements von Maike Hamacher mit 20 Prozent gefördert, sowie Sachkosten mit bis zu 1300 Euro. Weiterhin kann das Förderinstruments Öko-Verfügungsrahmen in Anspruch genommen werden, um gezielt Öko-Kleinprojekte umzusetzen. Dieser "Verfügungsrahmen Ökoprojekte" setzt sich aus dem jährlichen Zuschuss mit maximal 45.000 Euro und einem Eigenanteil von zehn Prozent, maximal 5000 Euro, zusammen.

 
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