Am Wochenende hieß es in Hausen wieder: "Der Berg ruft!" 210 Rennsportler und Rennsportlerinnen sowie zahlreiche Fans folgten diesem Ruf. Die 53. Auflage des vom MSC Rhön veranstalteten Hauenstein-Bergrennens zeigte die ganze Faszination dieses Motorsports, wobei ein ganzes Dorf mit anpackte, den Schulterschluss mit den Fahrerinnen und Fahrern suchte, indem es beispielsweise ihre Garagen und Grundstücke zur Verfügung stellt. Gemeinschaft wurde großgeschrieben und so wurde Hausen für ein Wochenende zum Mekka des Bergrennsports.
Bereits zum 8. Mal ist der Schwabe Erwin Buck mit seinem VW Scirocco mit von der Partie. Er selbst bezeichnet sich als "alten Sack des Hauensteins". Die Strecke habe es mit ihren vielen Geraden, mit ihrer Steilheit und Länge in sich. Er selbst komme immer gerne hierher.
Zum achten Mal am Start
Marcel Gapp aus der Nähe von Lindau war mit seinem BMW ebenfalls schon acht Mal beim Hauenstein am Start. Für ihn machen die Streckenlänge, das Fahrerlager mitten im Dorf sowie die Fans die Faszination des Rennens aus. Die Zuschauer stehen direkt an der Strecke. Motorsport hautnah.
Aus dem Paderborner Raum gehen gleich drei Teams an den Start. Die Familie Hartkämper lobt die sehr familiäre Atmosphäre. Die Fans und Fahrer campen an der Strecke. 95 Prozent der Rennfahrer seien mit dem Wohnmobil unterwegs. Hausen wird so zum großen Campingplatz. Die Hartkämpers haben es sich in Hausen so richtig schön gemütlich gemacht. Franz-Josef Hartkämper: "Die Einheimischen stehen dahinter!" Sein Sohn Philipp betonte den Schwierigkeitsgrad der Strecke. Diese müsse man vorher schon ein paarmal gefahren sein, um sie zu beherrschen.
Das Ziel: Heil ankommen
Thomas Pröschel aus Baden-Württemberg hofft, dass die Strecke nach dem Regentag beim Samstagstraining am Sonntag trocken bleibt. Und seine Hoffnung erfüllt sich. Am Sonntag hatte der Wettergott mit den Rennfahrern und Rennfahrerinnen ein Einsehen. Immer wieder müssen diese die Autogrammwünsche der Kids erfüllen. Dem kommen sie gerne nach. Schließlich lebt das Hauenstein-Bergrennen von der Nähe der Rennsportler zu ihren Fans. Pröschel geht mit einem VW Corrado an den Start, der 220 PS unter der Haube hat und 190 km/h schafft. Sein Ziel: Heil ankommen.
Schnelle Strecke, schöne Gegend
Eine echte Ausnahmeerscheinung ist der Düsseldorfer Gerhard Siebert mit seinem 300 PS starken Rennwagen Osella PA 18. Früher spielte der in der Band von Marius Müller-Westernhagen, ehe er sich für den Motorsport entschied. Seine langen grauen Haare lassen seine rockige Vergangenheit vermuten. Er ist schon gefühlte "100 Jahre" beim Hauenstein dabei. Er liebt diese schnelle Strecke und genießt die schöne Gegend. 53 Jahre ist er schon im Bergrennsport aktiv.
Seitdem er in Hausen wohnt, ist Michael Jackisch Zaungast. Für ihn ist das mitten im Dorf liegende Fahrerlager der große Pluspunkt des Events. Die Bevölkerung habe ein enges und gutes Verhältnis zu den Fahrern und Fahrerinnen. Das Bergrennen sei ein Highlight im Jahresprogramm der Rhöngemeinde Hausen und werde von den Fans gut angenommen. "Wenn nicht alle dahinter stehen würden, wäre es schwierig, so eine Veranstaltung zu stemmen", machte Michael Jackisch klar.
Die Buben stehen auf Porsche
Als Kassierer an der Strecke fungierte Lukas Bachmann. Er sei schon immer beim Hauenstein-Bergrennen mit von der Partie gewesen. Ihm gefällt das Drumherum, der Geruch von Benzin, das Motorengeräusch sowie die schöne Gemeinschaft von Fahrern und Häusemer Bürgern. Hier treffe man alte Freunde, so Christoph Städtler. Darauf freue man sich schon das ganze Jahr über.
Mit seinen drei Jungs verfolgte der Bad Neustädter Eugen Leis das Rennen. Er selbst war früher als Streckenposten tätig. Ihn faszinieren die Rennwagen. Seinen Jungs haben es vor allem der Porsche angetan. Ein Subaro bringt es sogar auf 800 PS: Da ist also einiges geboten.
Stammgast ist die Fladungerin Carolin Sauer. Sie fasziniert die Vielfalt der Autos. Ihr Sohn Vincent ist das Ganze zu laut. Er muss sich die Ohren zuhalten, wenn die Rennwagen an ihm vorbeidonnern. Beim Hauenstein-Bergrennen trifft sie sich in Hausen immer bei ihrer Freundin zum Kaffeetrinken.
Jedes Jahr ein bisschen besser werden
Letztes Jahr fuhr Lokalmatador Simon Markert noch selber mit. Diesmal bugsierte seine Schwester den VW Polo, der zwar leistungsmäßig unterlegen sei, doch Ziel sei es, die Zeiten im Vergleich zu den letzten Jahren immer wieder zu verbessern. Hauenstein, so Simon Markert, sei eine Powerstrecke. "Da braucht man unheimlich viel Power und Mut, um schnell zu sein", betont er. Wie seine Schwester unterstrich, habe sich die Veranstaltung zuletzt ins Wohngebiet verlagert.
Als Veranstaltungssekretärin fungiert Sonja Rindt. Sie war schon als kleines Kind beim Hauenstein dabei, hat dann an der Strecke mitgeholfen. Früher fuhr sie selbst Rennen, zweimal auch in Hausen. Die lange, schnelle Strecke mögen viele Fahrer. Sie können auf eine Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h kommen.