Wieder einmal befasste sich der Bauausschuss von Bad Königshofen mit dem Neubau der Trink- und Wandelhalle. Dort gehen die Arbeiten zügig voran, sagte Bürgermeister Thomas Helbling, sodass der vorgegebene Zeitplan für die Eröffnung zum Bürgerfest in der zweiten Juliwoche in diesem Jahr eingehalten werden kann. Neben verschiedenen Aufträgen für die Trink- und Wandelhalle ging es um einen Außenaufzug an der Grabfeld-Mittelschule. Dieser entsteht an der Rückseite des Gebäudes, in Richtung Gymnasium. Die Fertigstellung erfolgt in den nächsten Monaten, spätestens aber zum Schuljahresbeginn 2024/25. Der Ausschuss vergab für diese Maßnahme die notwendigen Abbruch- und Rohbauarbeiten am Gebäude.
Hinzu kommen die Folge-Aufträge für Dachdecker und Spengler, sowie die Aufzugsanlage und die notwendigen Natursteinarbeiten. Schließlich stehen Außen- und Innenputz mit den Trockenbau- und Malerarbeiten an, sagte Bürgermeister Helbling. Veränderungen gibt es auch im jetzigen Eingangsbereich, wo die große Fensterfront ersetzt wird. Beim Tagesordnungspunkt "Vergaben an der Trink- und Wandelhalle" ging es um Möbel, Garderobe und WC-Trennwände. Die Gesamtkosten für den Neubau werden auf 2,4 Millionen Euro beziffert, wobei ein Zuschuss von rund 1,5 Millionen Euro über Landes- und EU-Mittel fließt.
Zur neuen Trink- und Wandelhalle erklärt Diplomingenieur Christian Leicht vom gleichnamigen Planungsbüro in Bad Königshofen gegenüber dieser Redaktion, dass aktuell Trockenbauarbeiten vorgenommen werden, denen die Malerarbeiten würden folgen. Der Bodenbelag ist noch vor Ostern vorgesehen, sodass die Arbeiten am und im Gebäude Ende Mai abgeschlossen sein werden. Die neue Trink- und Wandelhalle ist in ihren Ausmaßen dem Vorgängerbau angepasst. Es gibt wieder eine Bühne, einen Saal für etwa 90 Besucher sowie die Trinkwasserausgabe. Unter der Bühne befindet sich das Stuhllager. Nachdem die Sanitäranlagen auch öffentlich genutzt werden, sind diese nun im Eingangsbereich und haben einen eigenen Zugang.
Eröffnung im Rahmen des Bürgerfestes
Christian Leicht erklärt dazu, dass sich das Gebäude ähnlich transparent präsentieren soll wie das über 50 Jahre alte, abgerissene Gebäude. Die Nutzfläche der neuen Trink- und Wandelhalle beträgt rund 350 Quadratmeter und hat großflächige Verglasungen. Nach der erfolgreichen Sanierung der Urbaniquelle, die sich nun, wie beim ersten Badehaus, außerhalb des Gebäudes befindet, wird es wieder eine Heilwasserausgabe geben. Neu ist dann aber auch eine digitale Tourist-Information. Für Kurdirektor Werner Angermüller ist die neue Wandelhalle eine Steigerung der Attraktivität der Kurstadt Bad Königshofen und Anziehungspunkt nicht nur für die Kurgäste, sondern auch für die Einheimische und Vereine.
Deshalb sieht er auch den Zeitpunkt der Eröffnung im Rahmen des Bürgerfestes in der zweiten Juliwoche als ideal an. Dann erinnert die Kurstadt daran, dass Königshofen vor 50 Jahren das Prädikat "Bad" erhielt und der Grundstein für die heutige Frankentherme durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel gelegt wurde. Er überreichte auch die Ernennungsurkunde an Bürgermeister Wolfgang Mack. Jahre zuvor hatte die Stadt sich darauf vorbereitet und musste erhebliche Auflagen erfüllen, die bis heute eingehalten werden.
Immerhin sprudelt seit über 130 Jahren die Mineralquelle in Bad Königshofen: Ihre Geschichte auf dem Grundstück, auf dem jetzt die neue Trink- und Wandelhalle steht, geht auf das Jahr 1897 zurück, als man bei der Suche nach Trinkwasser für den Bau eines Krankenhauses, die Quelle entdeckte. Im Jahr 1930 wurde ein erstes Badehaus errichtet, das Mitte der 1960er-Jahre abgerissen wurde, um Platz zu schaffen für die 1968 fertiggestellte neue Trink- und Wandelhalle. Auch die musste nach über 50 Jahren nun einem Neubau weichen. Wegen Baufälligkeit wurde die alte Halle im Jahr 2020 abgerissen.