Am Wochenende führte der Ballonsportclub Thüringen die 25. Thüringer Montgolfiade durch, die mittlerweile zu den größten Veranstaltungen ihrer Art in Deutschland gehört. Und der Neustart des farbenfrohen Spektakels wieder mit Zuschauern vor der malerischen Kulisse der Veste Heldburg war beeindruckend: Fast 50 Ballone hatten sich zum Event mit der ersten offenen deutschen Meisterschaft in Heldburg angemeldet, darunter sieben ausländische Teams. Dazu gab es wieder die beliebten Gästefahrten. Neben einigen weiteren Attraktionen wie dem "Ballon am Kran", einer Lasershow, einer begehbaren Ballonhülle und einem Stadtfest war auch diesmal wieder das Ballonglühen der absolute Höhepunkt der Veranstaltung.
Rekordverdächtige Besucherzahlen
"Der Besuch war mit rund 15.000 Schaulustigen allein am Samstagabend rekordverdächtig", zieht Swen Gaudlitz, seit 2014 Vorsitzender des ausrichtenden Ballonsportclubs Thüringen, eine positive Bilanz. Auch sonst hat nach seinen Worten während des Wochenendes "alles bestens geklappt", wenn auch die Wetterverhältnisse nicht ideal gewesen seien.
So hätte man sich doch die eine oder andere abendliche Fiesta, also Ballonfahrten mit Gästen, gewünscht. Wegen der Hitze und Trockenheit seien diese aber nur am frühen Vormittag möglich gewesen. "Dafür konnten alle Wettbewerbsfahrten abgewickelt werden", resümiert ein zufriedener Gaudlitz. Er weist allerdings darauf hin, dass die nächste Thüringer Montgolfiade erst in zwei Jahren stattfinden wird. "Wegen der ausufernden Bürokratie und den vielen Auflagen können wir eine solche Großveranstaltung jährlich nicht mehr stemmen."
Georg Leupold wieder mit von der Partie
Zu den Teilnehmern der 25. Thüringer Montgolfiade gehörte auch Georg Leupold aus Bad Königshofen. Der Radio- und Fernsehtechnikermeister betreibt seit vielen Jahren in der Badestadt eine Ballonfahrerschule und zollt dem Thüringer Ballonsportclub und allen an der Organisation mitwirkenden Vereinen ein dickes Lob. "Das war schon ein Riesen-Engagement, was da von allen Beteiligten an den Tag gelegt wurde." Mit der Warsteiner Montgolfiade gebe es in Deutschland zwar ein noch größeres Ballonfahrertreffen. "Die Veranstaltung in Heldburg muss sich dahinter aber nicht verstecken", so Leupold. Wie in den Vorjahren nahm er wieder etliche Gäste in seinem Ballon mit, allerdings nur am Morgen. "Leider konnten wir wegen der starken Thermik am Nachmittag nicht mehr starten."
Herrliche Ausblicke über das Grabfeld
Wer sich eine Fahrt hat reservieren lassen, wurde mit herrlichen Ausblicken nicht nur auf die Umgebung von Heldburg, sondern auch das Grabfeld belohnt. Denn der Wind aus Osten trieb die Ballone in Richtung Westen und zum Teil direkt über Bad Königshofen. Wohlbehalten landeten Georg Leupold und seine Passagiere einmal in der Nähe des Sulzfelder Badesees und tags darauf auf einem Feld zwischen Aubstadt und Bad Königshofen.
Der 62-jährige Bad Königshöfer mit über 30-jähriger Ballonfahrerfahrung genießt auch selbst immer noch jede Fahrt. "Mich faszinieren vor allem die flexiblen Startmöglichkeiten und die unvergleichlichen sensorischen Eindrücke bei einer Ballonfahrt", so Leupold. "Man kann sich in aller Ruhe Dinge von oben herab betrachten und dabei auch noch schöne Fotos schießen." Mit einem Flugzeug wäre das nicht möglich. Leupold will denn auch noch lange nicht vom Ballonfahren lassen. Sein nächstes Ziel steht bereits fest: die Teilnahme an der Winter-Montgolfiade im Januar nächsten Jahres im Tannheimer Tal in den Alpen.