Gut 340 Schritte sind es vom Marktplatz aus bis zum Gelände, auf denen der neue Rewe-Markt und der Drogerie-Markt Müller entstehen, wenn man den Gehweg entlang der Bamberger Straße nutzt. Die Arbeiten sind so weit vorangekommen, dass Investor Bernd Zehner und Architekt Martin Giedl davon ausgehen, dass der anvisierte Eröffnungstermin im Juli dieses Jahres gehalten werden kann - trotz der noch immer grassierenden Coronapandemie und den allgemeinen Lieferschwierigkeiten bei den verschiedensten Gütern.
Witterung spielt den Baufirmen in die Karten
"Bei uns läuft alles sehr gut", zeigt sich Giedl vorsichtig optimistisch, alle Ziele fristgerecht zu erreichen. In Zeiten der Pandemie dürfe man aber nie ganz sicher sein, weil da immer noch etwas passieren könne. Auch die Witterung spielte den Beteiligten bislang in die Karten. Die Besorgnis von Zehner noch Ende des vergangenen Jahres, ein harter Winter könnte den Baufortschritt lahmlegen, haben sich bis gut drei Wochen vor Beginn des meteorologischen Frühjahrs nicht bewahrheitet.
Derzeit sind Arbeiter im Außenbereich damit beschäftigt, Bordsteine zu setzen. Im Anschluss daran sollen Flächen gepflastert, asphaltiert oder für Pflanzungen vorbereitet werden. Arbeiten, die bei strengem Frost hätten warten müssten. In den Gebäuden werden gleichzeitig die Klima-, Lüftungs-, und Elektroinstallationen vorgenommen. Im Rewe-Markt sollen bald auch die Bodenfliesen verlegt werden.
Aus der Region für die Region
"Aus der Region für die Region." Froh ist Martin Giedl gemäß dieses Slogans, vor Ort mit der Firma Haschke als Generalunternehmer und anderen hier angesiedelten Betrieben arbeiten zu können. Oder wie er es auch ausdrücken würde: "Die dort ihre Brötchen verdienen, können sie dort auch kaufen". Das sei beileibe keine Selbstverständlichkeit, macht der Architekt deutlich, der öfter beim Bau von Märkten beteiligt ist, wie er sagt. "So eine Kombination wie hier ist sehr selten".
Wohnbebauung soll in einem zweiten Schritt folgen
Wie aber geht es auf dem Grund der ehemaligen Brauerei Büttner weiter, wenn die Märkte im Sommer ihrer Bestimmung zugeführt wurden. Die zweite Säule des Büttner-Quartiers, wie das Gesamtprojekt genannt wird, ist die Wohnbebauung. Bis zu 30 barrierefreie Wohnungen sollen auf dem der Innenstadt am nächsten gelegenen Bereich entstehen und an die bestehende Bebauung anschließen. Dazu ist eine Einrichtung für das betreute Wohnen geplant. "Die Wohnbebauung ist einer Herzensangelegenheit von Herrn Zehner", sagt Architekt Giedl und geht von einer zügigen Umsetzung der Vorhaben aus.
Am Anfang stand ein Bürgerentscheid
Das Projekt, das vom Planer und dem Bad Königshöfer Investor als Verbesserung der innerstädtischen Situation gesehen wird, stieß bei Bekanntwerden der Vorhaben nicht auf ungeteilte Zustimmung. Eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern gründete eine Bürgerinitiative, die sich gegen die Ausweisung eines Sondergebiets "großflächiger Einzelhandel" in der Bamberger Straße wandte, wie das Projekt in der Amtssprache heißt und erreichten einen Bürgerentscheid. An der Abstimmung Ende Januar 2019 beteiligten sich 2283 Wahlberechtigte, was 48,56 Prozent gleichkommt. Allerdings sprachen sich über 80 Prozent für die Realisierung des Vorhabens aus.
Einen „Gehweg entlang der Bamberger Straße“ wie von ihnen beschrieben gibt es jedoch nicht. Sie müssen dann schon auf der Straße laufen. Wie attraktiv das für Senioren oder Familien mit Kindern ist, kann jeder selbst einschätzen.
Die Alternative zu "auf der Straße laufen" ist hinter dem Rathaus quer Richtung Genobank, über Kopfsteinpflaster, auch sehr interessant für Rollstuhl bzw Rollator.