"Ausgebucht" – zum Start in die neue Saison an Ostern wird es eng auf dem 100 Plätze fassenden Reisemobilstellplatz in unmittelbarer Nachbarschaft zur Franken-Therme. Sogar eine Warteliste hat ein zufriedener Thermen-Geschäftsführer Werner Angermüller auf seinem Schreibtisch liegen. Seine gute Laune hat auch ihren Grund in den überraschend gestiegenen Übernachtungszahlen in der Stadt für das laufende Jahr.
Photovoltaikanlage auf dem Thermendach soll bald in Betrieb gehen
Den März eingeschlossen, hat Kurdirektor Angermüller zweistellige Zuwachsraten registriert. Zahlen, die sich auch positiv auf den Besuch der Therme und der Saunalandschaft bemerkbar gemacht haben. Hier sieht sich Angermüller bestätigt, dass die Entscheidung richtig war, die Eintrittspreise zu Jahresbeginn wegen der explodierenden Energiepreise nur moderat zu erhöhen und die Wassertemperaturen im Becken nur wenig zu reduzieren.
Zwar rechnet Angermüller auch in diesem Jahr noch mit Spitzenpreisen auf dem Energiesektor, doch die Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage auf dem Thermendach, der Bezug aus der Nahwärmeversorgung und der Betrieb des eigenen Blockheizkraftwerks sollen die Belastungen dämpfen.
Bis Gründonnerstag kommen die meisten Reisemobilisten nach Bad Königshofen
Der grüne Strom vom Thermendach kommt auch den Reisemobilisten zugute. Acht Ladestationen für E-Bikes stehen jetzt auf dem Gelände zur Verfügung, wo es derzeit noch sehr ruhig zugeht. Die Reservierungsschilder an den einzelnen Stellplätzen machen aber deutlich, dass schon bald reges Leben hier einkehren wird. Im Schnitt bleiben die Reisemobilisten vier bis fünf Tage in Bad Königshofen, nicht wenige kommen auch speziell wegen des Osterprogramms.
Das Becken für den Heilwassersee ist schon so gut wie gefüllt
Auch für die wärmeren Tage rüstet man sich jetzt schon in der FrankenTherme. Das Becken des Heilwassersees ist schon gut gefüllt, Arbeiten an der unter dem modellierten Felsnachbau versteckten Technik sind noch im Gang. Es bleibt aber etwas Zeit, erst zum Mai steht das Gewässer mit der Badetemperatur von 29 Grad wieder zur Verfügung.
Hotelchefin Melanie Ebner registriert mehr spontane Buchungen
Einen Trend zu mehr spontanen Buchungen stellt Melanie Ebner, die Chefin des Hotel Ebner, schon seit einiger Zeit fest. Deshalb ist sie auch zuversichtlich, dass die Zahl der Gäste über Ostern noch zunehmen wird. Bisher hatte sich nämlich nur eine Gruppe mit rund 50 älteren Menschen angemeldet, weniger als voriges Jahr.
Die Zurückhaltung, sich frühzeitig für einen Aufenthalt zu entscheiden, sieht Melanie Ebner in der derzeit vorherrschenden Gemengelage aus Inflation, Ukrainekrieg und einer etwas unsicher erscheinenden Zukunft begründet. "Ich will nicht meckern", sagt die Chefin, "aber es könnte besser sein."
Im Hotel ist derweilen alles gerichtet. Das Hallenbad steht zur Verfügung, die Vorbereitungen auf den Beginn der Grillsaison am 28. April laufen. Bei schönem Wetter stehe der Biergarten zum Nachmittagskaffee auch jetzt offen, sagt die Chefin, die noch Aushilfen für den Biergarten und einen Koch sucht.
Schlundhaus ist über die Osterfeiertage komplett ausgebucht
Einen selten erlebten Ansturm auf sein Lokal erlebt derzeit Schlundhaus-Wirt Christian Fischer, der auch unter der Woche Tischreservierungen empfiehlt, will man nicht Gefahr laufen, keinen Platz zu bekommen. "Wir sind an beiden Osterfeiertagen komplett ausgebucht", freut sich der fast 70-Jährige, der jeden Tag zwischen 5 und 6 Uhr aufsteht, um sein Pensum zu schaffen. Bei der Vermietung der sechs Fremdenzimmer ist er eher zurückhaltend. "Das schaff’ ich nicht mehr", gibt er zu.
Wie war das noch einmal mit dem Fasten?
Sogar in der langsam zu Ende gehenden Fastenzeit habe er im Schlundhaus ein deutlich höheres Gästeaufkommen im Vergleich zu früher festgestellt. Vielleicht liegt es ja an einer veränderten Interpretation, was Fasten eigentlich bedeutet?
Als ein Stammgast wie gewohnt sein Weizenbier bestellen wollte und er von anderen Gästen darauf aufmerksam gemacht wurde, dass er doch eigentlich fasten wollte, entgegnete der nur trocken: "Also gut, dann gib mir eine große Weinschorle."