
Die einst so umstrittenen Funkzähler erfahren mittlerweile eine größere Akzeptanz als bei ihrer Einführung in den Jahren 2016 und 2017. Diese Beobachtung machen die Beschäftigten des Wasserzweckverbandes Gruppe Mitte, wie jetzt bei der Sitzung der Verbandsräte im Rathaussaal zur Sprache kam. Es scheint sich mittlerweile herumgesprochen zu haben, dass die mit Ultraschalltechnik ausgestatteten Geräte ein wenig mehr können als nur zuverlässig den Wasserverbrauch zu ermitteln.
Als der Bautrupp kürzlich wieder einmal in Bad Königshofen einen Rohrbruch suchte, wurden ganz nebenbei 17 Lecks in Haushalten ausfindig gemacht und die Betroffenen anschließend informiert. Durch die Technik bleibt es nämlich nicht unbemerkt, wenn ein Wasserzähler unentwegt läuft, was ein sicheres Indiz für eine Störung ist. Ein Hinweis, für den die Kunden durchweg dankbar sind, kann doch ein Defekt am Spülkasten oder ähnliches auf Dauer gehörig ins Geld gehen, wenn permanent Wasser abfließt.
Fast ganz Aubstadt ist jetzt mit Funkzählern ausgestattet
Zuvor waren es im vorigen Jahr noch mal rund 30 Lecks im gesamten Anschlussgebiet gewesen, machte Christian Kick vom Zweckverband deutlich. Insgesamt sind jetzt 740 Funkzähler im Netz, wie Mitarbeiterin Susanne Katzenberger ermittelt hat, wobei die Haushalte in Aubstadt bis auf wenige Ausnahmen auf die neue Technik setzen. 570 müssen noch gewechselt werden. Dabei ist es jedem Kunden freigestellt ist, ob er die Funkzähler einbauen möchte.
Im Frühjahr 2017 hatte es unter den Anschlussnehmern große Vorbehalte gegen die "Ultraschallzähler mit Fernauslese" gegeben, was schließlich dazu geführt hat, dass auch 1780 Zähler verbaut wurden, bei denen die Funktion der Fernauslese deaktiviert ist. Eine Aktivierung wäre allerdings grundsätzlich möglich.

Auf die letzten sieben Jahre gesehen, ist Trinkwasserförderung im Bereich Gruppe Mitte von über 482 000 Kubikmeter im Jahre 2014 auf rund 464 000 Kubikmeter im vergangenen Jahr zurückgegangen. Wobei am Ende die verkaufte Menge im Jahr 2020 rund 433 000 Kubikmeter ausmachte. Den größten Anteil hat dabei die Stadt mit Ipthausen in Höhe von rund 234 000 Kubik, gefolgt von Sulzfeld mit rund 63 000 und Großbardorf mit 30 000 Kubikmetern. Der durchschnittliche Jahresverbrauch pro Person lag bei 45 Kubikmeter. Bei allem darf nicht vergessen werden, dass aufgrund der langen Trockenheit immer noch das Wasserspargebot gilt.
Pegelstände der Brunnen entwickeln sich positiv
Auch wenn der Freude über die heftigen Niederschläge im Februar bei den Leuten vom Wasserwerk in Kleineibstadt bald die Ernüchterung folgte, wie schon berichtet, so stellt sich die Situation doch unter dem Strich derzeit positiv dar. Gleich um zum Teil mehrere Meter waren die Pegel in den Brunnen nach den heftigen Regenfällen gestiegen, erläuterte Wassermeister Michael Müller. Allerdings stellte man schnell Eintrübungen im Wasser fest, was dazu führte, dass wieder große Mengen abgepumpt werden mussten. Mittlerweile haben sich laut Müller die Pegelstände aber wieder positiv entwickelt. Die Regeneration der Brunnen, die noch im Gange ist, erledigt die Firma Aquaplus aus Kronach für ihr Angebot von 71 500 Euro.
Nach einem trockenen Sommer kann sich die Situation wieder ganz anders darstellen, wie man aus Erfahrung weiß. Deshalb stellte Karl-Heinz Schönefeld auch die Frage nach der Zukunft der Wasserversorgung. Wenn man auf die ganz große Lösung wohl noch etwas warten muss, gibt es laut dem Verbandsvorsitzenden Thomas Helbling in der Sache doch etwas Bewegung. Gut 300 000 Euro habe die Staatsregierung in diesem Jahr für eine große Studie eingestellt. Dazu werde das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen ein Strukturgutachten erstellen, mit dem der Anschluss an das Fernwassernetz und an den Zweckverband Mellrichstädter Gruppe geprüft werde, so Helbling weiter. Die Mittel dafür seinen schon bereitgestellt.