Wer unterwegs gerne die Gedanken schweifen lässt, wer Naturerlebnisse gleichermaßen mag wie Kultur - der ist in der Rhön auf diesem Weg richtig: Der Franziskusweg bietet Wanderern eine einzigartigen Mischung.
1. Wohin geht der Weg und was ist das für eine Tour?
Der Franziskusweg ist ein meditativer Rundwanderweg mit einer Länge von fünf Kilometern, der dem Sonnengesang des Heiligen Franziskus von Assisi gewidmet ist. Start und Endpunkt ist die Franziskuskapelle neben der Thüringer Hütte. Die Kapelle lädt mit etwa 60 Sitzplätzen zum Meditieren und zum Gebet ein. Die 17 Stationen des Rundwegs folgen nicht den originalen Strophen des Liedes, sondern sind den natürlichen Gegebenheiten angepasst. Zehn sind Kunststationen, sieben sind Lesestationen. Wer mit dem Smartphone die jeweiligen QR-Codes scannt, bekommt an den Infotafeln weitere Informationen zum Hörpfad. Die Tour ist mit einem roten "T" sehr gut ausgeschildert. Das "T" steht für Tau, das franziskanische Segenszeichen. Franziskus segnete mit diesem Zeichen Tiere und Menschen.
2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Parkplätze gibt es im Umfeld der Franziskuskapelle, des Startpunkts der Runde. Mit dem ÖPNV gibt es kaum eine Möglichkeit, hierhin zu gelangen. Zwischen Mai und Oktober wird die Thüringer Hütte aber vom Kreuzbergbus angefahren, der zwischen Fladungen und Bischofsheim verkehrt.
3. Warum sollte ich dorthin?
Der Franziskusweg ist ein Weg zum Meditieren, zum Entschleunigen und zum Genießen der Natur. Zudem erfährt man vieles über den Lebensweg des Heiligen Franz von Assisi und sein Nachdenken über die Schöpfung und Naturkreisläufe.
4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Ausgangspunkt ist die Franziskuskapelle an der Thüringer Hütte. Auf dem Weg gibt es sieben Lesetexte mit Anregungen, sich mit dem eigenen Lebensweg auseinanderzusetzen. Dazu wurden zehn Kunstobjekte aus dem Atelier der Holzbildhauerschule in Bischofsheim (Lkr. Rhön-Grabfeld) aufgestellt, die Textpassagen des Sonnengesangs behandeln. Den Beginn macht der Lebensweg "Ich bin unterwegs".
Langsam geht es weiter mit der Station "Weg von der Überholspur". Station 5 trägt den Titel "Mutter Erde", es geht um Bausteine des Lebens und das Schöpfungsgeschenk. Die Strophe "Bruder Mond und Geschwister Sterne" des Sonnengesangs wird in einer alten Trafostation thematisiert. Von besonderem Reiz ist eine Brücke mit einem künstlerisch gestalteten Holzgeländer über einem Bachlauf.
Ein Höhepunkt der Tour nach dem Waldabschnitt ist der Blick ins Weite, von hier aus kann man bei gutem Wetter viele Kilometer hinunter ins Streutal und in die Thüringer Berge blicken. Bald gelangt man wieder zurück zum Ausgangspunkt, der Kapelle. Hier kann man noch etwas verweilen. Achtung, die Kapelle ist nicht vollständig überdacht, es empfiehlt sich entsprechende Bekleidung.
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Die reine Gehzeit beträgt ungefähr 1,5 Stunden. Doch wer meditieren möchte, sollte sich mindestens zwei bis drei Stunden Zeit nehmen. Und wer sich die Infotafeln in Ruhe anschauen oder eine Rast einlegen möchte, sollte auch etwas mehr Zeit einplanen.
6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die Wanderung ist ganzjährig möglich, für nasses Herbst- und Winterwetter sollte man auf jeden Fall wasserdichte und feste Schuhe mitbringen. Einige Wege sind dann etwas rutschig.
7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die Tour ist für die ganze Familie empfehlenswert. Mit einem geländegängigen Buggy ist der gesamte Weg machbar. Wer mit Kinderwagen oder Rollstuhl unterwegs ist: Der Weg ist ohne Probleme bis Station 8 begehbar.
8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
In der näheren Umgebung laden drei typische Rhöner Hütten ein: Die Thüringer Hütte, das Schweinfurter Haus oder der Berggasthof Rother Kuppe sind typische Ausflugsziele. Etwas Proviant für die Wanderung ist dennoch zu empfehlen.
9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?
- Für Wanderfans: Man kann zum wenige Kilometer entfernten Schwarzen Moor fahren, dort gibt es ein Bistro und eine Touristinfo sowie natürlich den Moorpfad.
- Für Museumsfans gibt es das Freilandmuseum in Fladungen, das von Frühjahr bis Herbst geöffnet hat.
- Auf dem gut 20 Kilometer entfernten Kreuzberg ist man dem Himmel noch ein Stück näher zwischen Kreuz und Krug. Im Bruder-Franz-Haus, direkt am Franziskaner-Kloster, gibt es in einer Ausstellung viele zusätzliche Informationen über das Leben des Heiligen Franziskus und seinen Sonnengesang.