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Bischofsheim
Ausflugstipp für Sportliche: Auf dem Fahrrad hoch hinaus zum Berg der Franken
Es ist die Königsetappe für jeden ambitionierten Radfahrer in Unterfranken: Mit seinen 932 Metern ist der Kreuzberg in der Rhön eine echte Herausforderung. Tipps für die Tour.
Mit dem Rennrad wird es am Gipfel etwas unwegsam. Nichtsdestotrotz: Es lohnt sich, die Aussicht vom Kreuzberg ist atemberaubend. Belohnung für die sportliche Herausforderung in der Rhön.
Foto: Daniel Peter | Mit dem Rennrad wird es am Gipfel etwas unwegsam. Nichtsdestotrotz: Es lohnt sich, die Aussicht vom Kreuzberg ist atemberaubend. Belohnung für die sportliche Herausforderung in der Rhön.
Daniel Peter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:08 Uhr

Rund um Bischofsheim und den Kreuzberg in der Rhön finden Radfahrerinnen und Radfahrer viele schöne Radwege und abwechslungsreiche Routen. Von der entspannten Tour für jedermann bis zur echten Sportler-Strecke: hier ist alles geboten. Die Hauptattraktion freilich: die Tour rauf zum Kreuzberg! 

Hier stellen wir eine Runde für Ambitionierte vor: 93,6 Kilometer lang, 1670 Höhenmeter insgesamt. Das Kreuzbergbier hat man sich dann ehrlich verdient.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?

Die Tour führt von Bad Kissingen zum Kreuzberg und über das Würzburger Haus wieder zurück in die Kurstadt. Wir starten am Bad Kissinger Hans-Weiß-Sportpark, von dort aus navigieren wir durch Parks und Kuranlagen zur Ludwigsbrücke. Ein kurzes Selfie mit dem Regentenbau. Dann geht es über Hausen und Kleinbrach nach Aschach.

Kurzer Stopp am Aschacher Schloss. Dann fahren wir über Bad Bocklet und Steinach in das Schmalwassertal. Aufpassen, das Tal ist wunderschön, aber auch eine Rennstrecke für Motorradfahrer.

In Schmalwasser geht es dann bergan: 13 Prozent Steigung spürt man direkt in den Oberschenkeln. Aber dann taucht er auch schon am Horizont auf, der Kreuzberg, mit seinem charakteristischen Sendemast.

Da ist er: Der erste Blick auf das erklärte Ziel, den Kreuzberg mit seinem charakteristischen Sendemast.
Foto: Daniel Peter | Da ist er: Der erste Blick auf das erklärte Ziel, den Kreuzberg mit seinem charakteristischen Sendemast.

In Sandberg haben wir es eigentlich fast geschafft. Aber so leicht machen wir es uns natürlich nicht. Wir fahren erstmal wieder ein paar Höhenmeter hinunter ins malerische Bischofsheim.

Kurz verschnaufen am Marktplatz. Dann geht es über Haselbach in den Berg. 392 Höhenmeter gilt es auf qualvollen 6,2 Kilometer bei durchschnittlich 6,4 Prozent Steigung zu meistern. Auf der flachen Passage am Skilift mobilisieren wir die letzten Kräfte. Jetzt wird es nochmal richtig steil. Aber dann winken kalter Gerstensaft und eine tolle Aussicht.

Fast geschafft: Auf 864 Metern warten kaltes Bier und Brotzeit. Bis zum Gipfel sind dann noch ein paar Höhenmeter zu bewältigen.
Foto: Daniel Peter | Fast geschafft: Auf 864 Metern warten kaltes Bier und Brotzeit. Bis zum Gipfel sind dann noch ein paar Höhenmeter zu bewältigen.

Wer noch Kraft hat begibt sich auf die letzten 66 Höhenmeter zu den Gipfelkreuzen. Wahlweise zu Fuß über die Treppe oder mit dem Rad im Bogen mit toller Aussicht nach Süden.

Dann geht es bergab nach Wildflecken und über Oberbach und Riedenberg zum nächsten Highlight der Tour: Der Anstieg zum Würzburger Haus hat es ebenfalls in sich. 324 Höhenmeter auf anstrengenden 4,7 Kilometern bei durchschnittlich 6,9 Prozent Steigung. Da pfeift die Lunge.

Über Platz geht es runter nach Oehrberg, kurz die Schimmel zur Linken streicheln, dann kommt die letzte Steigung. Über Poppenroth und den Wildpark Klaushof rollen wir entspannt zurück in die Kurstadt.

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2. Wie komme ich da hin und wo parke ich?

Bad Kissingen liegt südlich am Fuße der Rhön und ist verkehrstechnisch gut angebunden. Mit dem Auto erreicht man die Kurstadt über die Autobahnen A7 und A71. Von den Autobahnabfahrten sind es jeweils etwa zehn Minuten bis zum Ausgangspunkt der Tour. Mit der Bahn kommt man wahlweise über Schweinfurt oder Gemünden nach Bad Kissingen. Am Hans-Weiss-Sportpark, Oskar-von-Miller-Straße 5, befindet sich ein kostenloser Parkplatz mit ausreichend Kapazität.

Die wahrscheinlich geräumigste Ortsdurchfahrt der Rhön gibt es in Sandberg. Hier geht es stramm bergauf.
Foto: Daniel Peter | Die wahrscheinlich geräumigste Ortsdurchfahrt der Rhön gibt es in Sandberg. Hier geht es stramm bergauf.

3. Warum sollte ich dorthin?

Die Tour zum Kreuzberg ist sportlich und landschaftlich ein absolutes Erlebnis. Mit vielen anspruchsvollen Passagen ist der Ausflug ein Gradmesser für die eigene Fitness. Das Herz pumpt - und geht auf, wenn man dann endlich oben ankommt. Die wundervollen Kulissen und zahlreiche Aussichten auf Rhön und Region machen den Rest. Schöner wird es nicht!

Wer den Gipfel mit dem Rad erklimmt, wird mit einem tollen Blick auf Sandberg und die südöstliche Vorrhön belohnt.
Foto: Daniel Peter | Wer den Gipfel mit dem Rad erklimmt, wird mit einem tollen Blick auf Sandberg und die südöstliche Vorrhön belohnt.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?

Es geht gleich mondän los mit den Kuranlagen in Bad Kissingen. Auf der einen Seite die wunderbare Fassade des Regentenbaus, auf der andern der malerische Rosengarten mit seinem charakteristischen Brunnen.

In Aschach thront das Schloss über der Saale. Gleich drei Museen beherbergt das imposante Baudenkmal. Im Schmalwassertal gibt es Natur pur. Etwa in der Mitte der kurvigen Strecke liegt ein schattiger Rastplatz direkt am Schmalwasserbach.

Imposant thront das Schloss in Aschach über der Saale. Gleich drei Museen sind in dem Baudenkmal aus dem 12. Jahrhundert untergebracht.
Foto: Daniel Peter | Imposant thront das Schloss in Aschach über der Saale. Gleich drei Museen sind in dem Baudenkmal aus dem 12. Jahrhundert untergebracht.

Bischofsheim hat eine wunderbare Altstadt, am Marktplatz kann man pausieren und sich mental und körperlich auf den strapaziösen Aufstieg vorbereiten. 396 Höhenmeter sind es von hier bis zum Gipfel.

Und dann ist da natürlich der ganze Kreuzberg ein touristisches Highlight: die Klosteranlagen, der Gipfel mit Sendemast und der Kreuzweg, der an den charakteristischen drei Kreuzen endet.

Mitz dem Rennrad wird es am Gipfel etwas unwegsam. Nichtsdestotrotz: Es lohnt sich, die Aussicht ist atemberaubend.
Foto: Daniel Peter | Mitz dem Rennrad wird es am Gipfel etwas unwegsam. Nichtsdestotrotz: Es lohnt sich, die Aussicht ist atemberaubend.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

Unbedingt einen ganzen Tag! Diese Tour ist sehr anstrengend und Pausen helfen, die gesamte Strecke  trotzdem ohne größere Blessuren zu überstehen. Zeitig losfahren, dann hat man im Saaletal vielleicht noch den herbstlichen Nebel, in dem sich die aufgehende Sonne bricht. Und man ist mittags pünktlich zum Essen am Kloster, kann die Nachmittagssonne am Würzburger Haus genießen - und ist zum Abschlussbier am frühen Abend wieder in Bad Kissingen.

Der Anstieg von Riedenberg zum Würzburger Haus ist kaum weniger strapaziös als der zum Kreuzberg. Aber die Kulisse entschädigt für Alles.
Foto: Daniel Peter | Der Anstieg von Riedenberg zum Würzburger Haus ist kaum weniger strapaziös als der zum Kreuzberg. Aber die Kulisse entschädigt für Alles.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?

Dir Tour ist von April bis Oktober sehr gut fahrbar. Am 28. Oktober schließt das Kloster für seine Exerzitienwochen. Und Achtung: Im Herbst kann es oben am Gipfel schon deutlich kälter sein als unten im Tal. Gerade bei der Abfahrt kann das sehr unangenehm werden, also am besten die Jacke mit einpacken, auch wenn das Wetter unten zunächst nicht auf frostige Temperaturen hindeutet.

Die Sonne geht schon unter. Dann wird es in der Rhön auch schnell frisch. Schnell auf das Rad und die letzten Kilometer schaffen.
Foto: Daniel Peter | Die Sonne geht schon unter. Dann wird es in der Rhön auch schnell frisch. Schnell auf das Rad und die letzten Kilometer schaffen.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?

Die Tour zum Kreuzberg ist die Königsetappe für ambitionierte Rennradfahrerinnen und Rennradfahrer. Voraussetzungen sind eine gute Kondition und Power in den Beinen. Und keine Angst vor ordentlich Profil. Dafür gibt es als Belohnung Glücksbotenstoffe in rauhen Mengen.

In Schmalwasser geht es das erste Mal stramm bergauf. Bei 13 Prozent Steigung teigen brennen die Oberschenkel ordentlich.
Foto: Daniel Peter | In Schmalwasser geht es das erste Mal stramm bergauf. Bei 13 Prozent Steigung teigen brennen die Oberschenkel ordentlich.

Mit dem E-Bike kann die Tour jeder fahren. Wer mit dem Mountainbike unterwegs ist, kann bei Sandberg abkürzen und einen Abstecher zum Flowtrail am Neustädter Haus machen. Aber Vorsicht, derzeit (Stand Ende September 2023) ist der Trail wegen Forstarbeiten nur eingeschränkt fahrbar.

Endlich oben. Faszinierende Aussichten belohnen für die Strapazen. Mit dem E-Bike ist der Gipfel auch ohne viel Kondition zu erklimmen.
Foto: Daniel Peter | Endlich oben. Faszinierende Aussichten belohnen für die Strapazen. Mit dem E-Bike ist der Gipfel auch ohne viel Kondition zu erklimmen.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?

Eingekehrt wird klassischerweise in der Klostergaststätte. Warme Küche und Ausschank gibt es täglich von 11 bis 20 Uhr. Tipp: die knusprige Haxe für den großen und die Brotzeitplatte für den kleinen Hunger. Dazu eine Halbe - aber Vorsicht mit Alkohol. Die Abfahrt ist steil und anspruchsvoll.

Viel Gastronomie und eine urige Kulisse: Am Marktplatz von Bischofsheim bietet sich eine Pause an.
Foto: Daniel Peter | Viel Gastronomie und eine urige Kulisse: Am Marktplatz von Bischofsheim bietet sich eine Pause an.

Alternativ gibt es den Gasthof Roth am Fuß des Berges mit seinem exzellenten Ruf. Das Karl-Straub-Haus ist auch bewirtet und bietet schöne Sitzgelegenheiten drinnen wie draußen. In Bischofsheim glänzt der Gasthof Dickas mit kleiner aber feiner Karte und eigener Brennerei.

Zur Not kann man hier auch übernachten, falls die Kräfte plötzlich schwinden. Tolle Sache: Am Marktplatz und in der Rhönstraße gibt es Trinkwasserspender, hier kann man seine Flaschen wieder füllen, bevor es bergig wird.

Wem es am Kreuzberg zu voll ist, der kehrt einfach im Würzburger Haus ein. Der Ausblick ist vielleicht sogar noch ein bisschen spektakulärer.
Foto: Daniel Peter | Wem es am Kreuzberg zu voll ist, der kehrt einfach im Würzburger Haus ein. Der Ausblick ist vielleicht sogar noch ein bisschen spektakulärer.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?

Die Rhön ist ein touristischer Hotspot, hier wird es nicht langweilig. Denkbar ist ein Ausflug an die Wasserkuppe, mit Besuch beim Fliegerdenkmal und ein paar Fahrten auf der Sommerrodelbahn. Wer noch nicht genug hat, kann den höchsten Berg der Rhön natürlich wieder mit dem Rad erklimmen. Oder mal über die Hochrhönstrasse radeln.

Aber auch der Kreuzberg hat viel zu bieten. Vielleicht mal das Rad stehen lassen und den Heiligen Berg der Franken zu Fuß erkunden? Zum Beispiel von Bischofsheim über die berüchtigte Kniebreche hoch an den Gipfel: Der Name ist Programm.

Zum Erholen bietet sich die Kissalis-Therme in Bad Kissingen an, bisschen Dampfbad, bisschen Sauna, vielleicht eine Massage, dann sind die Schmerzen in den Beinen schnell wieder vergessen.

Das Schmalwassertal ist ein Naturidyll. Am Parkplatz in der Mitte des Tals lässt sich wunderbar rasten, auf einer Holzbank wenige Meter vom Bach.
Foto: Daniel Peter | Das Schmalwassertal ist ein Naturidyll. Am Parkplatz in der Mitte des Tals lässt sich wunderbar rasten, auf einer Holzbank wenige Meter vom Bach.
Nach den Strapazen schmecken Bier und Brotzeit gleich doppelt gut. Von 11 bis 20 Uhr gibt es in der Klostergaststätte Ausschank und Küche.
Foto: Daniel Peter | Nach den Strapazen schmecken Bier und Brotzeit gleich doppelt gut. Von 11 bis 20 Uhr gibt es in der Klostergaststätte Ausschank und Küche.
Wem es am Kreuzberg zu voll ist, der kehrt einfach im Würzburger Haus ein. Der Ausblick ist vielleicht sogar noch ein bißchen spektakulärer.
Foto: Daniel Peter | Wem es am Kreuzberg zu voll ist, der kehrt einfach im Würzburger Haus ein. Der Ausblick ist vielleicht sogar noch ein bißchen spektakulärer.
 
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